Ausbesserungswerk Kaiserslautern

Bauwerk in Deutschland

Das Ausbesserungswerk Kaiserslautern war neben seinem Pendant in Ludwigshafen zu Staatsbahn-Zeiten eines von insgesamt zwei seiner Art innerhalb der Pfalz. Ein Teil des Werks besteht bis heute und wird von RailMaint betrieben.

Dampflok der BR 50 vor dem Eisenbahnausbesserungswerk Kaiserslautern

Das Ausbesserungswerk befindet sich auf Gemarkung des Kaiserslauterer Stadtteils Vogelweh südlich der Hauptgleise der Bahnstrecke Mannheim–Saarbrücken.[1] In südlicher Richtung wird das Gelände durch die Bundesstraße 37 (Pariser Straße) begrenzt. Südöstlich des Werks liegt außerdem die Siedlung Bahnheim.

Geschichte

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Nachdem Kaiserslautern bereits im Zuge des Baus der Pfälzischen Ludwigsbahn Standort eines Bahnbetriebswerkes – einschließlich einer Hauptwerkstätte – geworden war, entstand im Jahr 1914 einige Kilometer westlich des Hauptbahnhofs ein Ausbesserungswerk für größere Reparaturmaßnahmen. Zwei Jahre später war die Wagenhalle vollendet und 1920 schließlich diejenige für Dampflokomotiven.[2]

Das Ausbesserungswerk Ludwigshafen verlor zum 31. März 1930 seine Selbständigkeit und wurde zu einer Abteilung des Ausbesserungswerks Kaiserslautern.[3] 1937 wurde es dem Ausbesserungswerk Darmstadt zugeschlagen.[2]

1933 begann das Reichsbahnausbesserungswerk für das 100-jährige Jubiläum der deutschen Eisenbahn, das zwei Jahre später stattfand, einen Nachbau der Dampflokomotive Adler herzustellen.

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn 1949 erhielt das Werk den Namen Ausbesserungswerk Kaiserslautern und behielt ihn bis zum Ende der Bundesbahn 1993. Im Zuge der ersten Stufe der Bahnreform ging das AW Kaiserslautern 1994 auf die Deutsche Bahn AG über. Im Sommer 1999 wurde das Werk der DB Cargo AG zugeordnet (zweite Stufe der Bahnreform) und unmittelbar danach in eine neu gegründete Bahntechnik Kaiserslautern GmbH ausgegliedert. Im Jahr 2005 wurde diese Firma liquidiert. Die Süddeutsche Rail Service GmbH führte anschließend das Werk weiter.[4]

Ab 2009 gehörte das Werk zur schwedischen EuroMaint-Gruppe.[5] Am 28. Dezember 2015 wurde der Verkauf der deutschen EuroMaint-Standorte einschließlich des Werks Delitzsch an das Investmentunternehmen Iberia Industry Capital Group bekanntgegeben.[6][7] Die Betreibergesellschaft firmiert seit 2. Mai 2016 als RailMaint.[8]

Auf Teilen des Werkgeländes soll künftig ein Gewerbegebiet entstehen.[9][10]

Haltepunkt

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Eigens für Angestellte des Werks entstand an der aus der Ludwigsbahn hervorgegangenen Strecke von Mannheim nach Saarbrücken bei Streckenkilometer 40,2 der Haltepunkt Kaiserslautern-Ausbesserungswerk, der entsprechend keinen öffentlichen Zugang besaß. Oftmals stiegen an ihm hunderte von Mitarbeitern in Personenzüge ein.[11] Da die Bedeutung des Ausbesserungswerkes nach dem Zweiten Weltkrieg kontinuierlich sank, wurde der Haltepunkt aufgegeben und im Jahr 2015 der Bahnsteig zurückgebaut.

Literatur

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  • Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2008 (Online [PDF; 4,1 MB; abgerufen am 8. Dezember 2013]).

Einzelnachweise

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  1. kbs-670.de: Fotogalerie – Bahnhöfe und Haltepunkte – Ausbesserungswerk. Archiviert vom Original am 11. Dezember 2013; abgerufen am 17. März 2023.
  2. a b Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 10.
  3. Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 22. Februar 1930, Nr. 11. Bekanntmachung Nr. 123, S. 56.
  4. Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 18. September 2018
  5. Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 35.
  6. EuroMaint stößt Werk in Delitzsch ab – auch Leipzig [und Kaiserslautern] betroffen. Leipziger Volkszeitung, 12. Januar 2016, archiviert vom Original; abgerufen am 17. März 2023.
  7. EuroMaint agrees to sell German operations. Railway Gazette International, 4. Januar 2016, abgerufen am 29. September 2018 (englisch).
  8. Delitzscher Bahnwerk bekommt neuen Namen. Leipziger Volkszeitung, 31. Mai 2016, archiviert vom Original am 30. September 2018; abgerufen am 17. März 2023.
  9. BPL 'Gewerbegebiet Pariser Straße – Kaiserstraße (nördlich Haderwald)'. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Februar 2017; abgerufen am 30. September 2018.
  10. Bebauungsplanentwurf "Pariser Straße 300, östlicher Teilbereich" (ehemaliges Eisenbahn-Ausbesserungswerk Kaiserslautern), Städtebaulich. In: ris.kaiserslautern.de. 26. Juli 1997, archiviert vom Original am 20. Februar 2017; abgerufen am 17. März 2023.
  11. Fritz Engbarth: Von der Ludwigsbahn zum Integralen Taktfahrplan – 160 Jahre Eisenbahn in der Pfalz. 2007, S. 34 f.