Zinknitrid

anorganische chemische Verbindung

Zinknitrid ist eine anorganische chemische Verbindung des Zinks aus der Gruppe der Nitride. Sie wurde 1940 erstmals von R. Juza und H. Hahn synthetisiert.[4]

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Zinknitrid
_ N3− 0 _ Zn2+
Allgemeines
Name Zinknitrid
Andere Namen

Trizinkdinitrid

Verhältnisformel Zn3N2
Kurzbeschreibung

schwarzgrauer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1313-49-1
EG-Nummer 215-207-3
ECHA-InfoCard 100.013.826
Wikidata Q2560993
Eigenschaften
Molare Masse 224,2 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

6,22 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

600 °C (Zersetzung)[2]

Löslichkeit

löslich in Salzsäure und Natriumhydroxid unter Ammoniakbildung[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319
P: 280​‐​305+351+338​‐​302+352​‐​321​‐​362​‐​332+313[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Zinknitrid kann durch Reaktion von Zink oder Zinkoxid mit Ammoniak gewonnen werden.[1][5]

 
 

Ebenfalls möglich ist die Herstellung durch Reaktion von Zink mit Stickstoff bei 600 °C.[5]

 

Eigenschaften Bearbeiten

Zinknitrid ist ein schwarzgrauer, an Luft weitgehend beständiger Feststoff. Er besitzt eine kubische Kristallstruktur.[1][2] Diese ist isostrukturell zu der von Magnesiumnitrid, Calciumnitrid und Cadmiumnitrid eine Anti-Bixbyit-Struktur mit der Raumgruppe Ia3 (Raumgruppen-Nr. 206)Vorlage:Raumgruppe/206 und dem Gitterparameter a = 9,7691 Å. Die Kristallstruktur ist ein Derivat der von Calciumfluorid, wobei Stickstoff und Zink-Atome die Position des Calciums und drei Viertel der Fluor-Positionen einnehmen. In dieser kubischen Struktur besetzen Zink-Atome die Tetraederlücken einer etwa kubisch gepackte Anordnung von Stickstoff-Atomen.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1031.
  2. a b c Jean d’Ans, Ellen Lax, Roger Blachnik: Taschenbuch Fur Chemiker Und Physiker. Springer DE, 1998, ISBN 3-642-58842-5, S. 810 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. a b Datenblatt Zinc Nitride bei Alfa Aesar, abgerufen am 8. Mai 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
  4. a b J. G. Zhao, L. X. Yang, S. J. You, F. Y. Li, C. Q. Jin, J. Liu: Structural stability of Zn3N2 under high pressure. In: Physica B: Condensed Matter. Band 405, Nr. 7, April 2010, S. 1836–1838, doi:10.1016/j.physb.2010.01.057.
  5. a b R. K. Sharma: Chemistry Of Hydrides And Carbides. Discovery Publishing House, 2007, ISBN 81-8356-227-2, S. 313 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).