Zigeuner-Boxer

Theaterstück von Rike Reiniger aus 2011

Zigeuner-Boxer ist ein Theaterstück der deutschen Schriftstellerin Rike Reiniger, das die Geschichte des deutschen Boxers und Sinto Johann Wilhelm Trollmann zum Gegenstand hat. Es wurde am 23. Oktober 2011 im Badischen Staatstheater in Karlsruhe uraufgeführt.

Daten
Titel: Zigeuner-Boxer
Gattung: Schauspiel, Monolog
Originalsprache: Deutsch
Autor: Rike Reiniger
Erscheinungsjahr: 2011
Uraufführung: 23. 10. 2011
Ort der Uraufführung: Karlsruhe
Ort und Zeit der Handlung: NS-Staat, Zweiter Weltkrieg
Personen
  • Hans

Handlung Bearbeiten

Das Stück handelt von Hans und seiner Erinnerung an die Freundschaft mit Ruki, der ihn als Jugendlicher zum Boxen brachte. Als junger Mann wird Ruki unter dem Kampfnamen „Zigeuner-Boxer“ bekannt, bis ihm die Nationalsozialisten das Boxen verbieten. Im Arbeitslager begegnet Hans seinem Freund Ruki wieder und die beiden müssen zur Belustigung der Wachmänner gegeneinander kämpfen. Als Ruki einen SS-Mann niederschlägt, wird Hans gezwungen, seinen Freund eigenhändig zu erschießen. Die Erinnerung an die schreckliche Tat lässt Hans nicht los.

Übersetzungen Bearbeiten

  • Türkisch (Çingene Boksör) von Gülen İpek Abalı[1]
  • Tschechisch (Cikánský Boxer) von Lucie Ceralová[2]
  • Französisch (Le Boxeur Tzigane) von Anne-Sophie Seidler[3]

Auszeichnungen Bearbeiten

  • Zigeuner-Boxer wurde 2011 auf dem Heidelberger Stückemarkt mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.[4]
  • Zigeuner-Boxer vom Westfälischen Landestheater Castrop-Rauxel gewinnt beim Kinder- und Jugendtheatertreffen Westwind 2014 den Publikumspreis.[5]
  • Çingene Boksör, die türkische Übersetzung von Gülen İpek Abalı, ist in der EURODRAM Auswahl 2015.[6]
  • Annette Dorothea Weber, Regisseurin und künstlerische Leiterin des Community Art Center Mannheim, erhielt den Lars Day Preis 2016 für ihre Inszenierung des Theaterstücks Zigeuner-Boxer.[7]
  • 2018 gelangte "Ruki", die englischsprachige Übersetzung von Rike Reinigers Theaterstück Zigeuner-Boxer, auf die Longlist des Freedom of Expression Award von Amnesty International ausgezeichnet.[8]

Literatur Bearbeiten

  • Reiniger, Rike: "Zigeuner-Boxer: Monolog. Interview. Chronologie." KLAK Verlag, Berlin 2015. ISBN 3-94376-760-4

Verfilmungen Bearbeiten

  • Zigeuner-Boxer. Kurzfilm von Annetta Dorothea Weber (2020)[9]
  • Zigeuner-Boxer. Theaterfilm von Jochen Gehle (2021)[10]

Quellen Bearbeiten

  1. 2015 selections. In: EURODRAM. Abgerufen am 26. Juli 2022 (französisch).
  2. DILIA. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  3. TOLEDO — Radialstipendien. Abgerufen am 26. Juli 2022.
  4. Andreas Jüttner: Die Früchte des Fördersystems. nachtkritik.de, 8. Mai 2011, archiviert vom Original am 22. Mai 2013; abgerufen am 30. Dezember 2020.
  5. Zwei Stücke gewinnen das WESTWIND-Festival. lifePR.de, 19. Mai 2015, archiviert vom Original am 17. Februar 2020; abgerufen am 31. Dezember 2020.
  6. 2015 selections – EURODRAM. Abgerufen am 24. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  7. Ralf-Carl Langhals: Engagement gegen Hass und Ausgrenzung. Mannheimer Morgen, 20. Oktober 2016, abgerufen am 31. Dezember 2020.
  8. Freedom of Expression Award 2018. In: Amnesty International UK. 20. August 2018, archiviert vom Original am 24. Oktober 2019; abgerufen am 16. Januar 2021 (englisch).
  9. Annetta Dorothea Weber: Zigeuner-Boxer. Community Art Center Mannheim, 10. Oktober 2020, abgerufen am 26. Juli 2022.
  10. SPECTYOU. Abgerufen am 26. Juli 2022.