Zierenberg
Zierenberg ist eine Kleinstadt im nordhessischen Landkreis Kassel. Die Stadt ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 51° 22′ N, 9° 18′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Kassel | |
Höhe: | 279 m ü. NHN | |
Fläche: | 86,53 km2 | |
Einwohner: | 6572 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 34289 | |
Vorwahl: | 05606 | |
Kfz-Kennzeichen: | KS, HOG, WOH | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 33 029 | |
LOCODE: | DE ZXB | |
Stadtgliederung: | 7 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Poststraße 20 34289 Zierenberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Rüdiger Germeroth (SPD) | |
Lage der Stadt Zierenberg im Landkreis Kassel | ||

GeographieBearbeiten
LageBearbeiten
Zierenberg liegt im Habichtswälder Bergland im Naturpark Habichtswald. In diesem Bergland befindet sich die Kernstadt auf etwa 242 (an der Untermühle) bis 345 m ü. NHN (am Hang des Großen Schreckenbergs) im Zierenberger Grund, dem von der Warme durchflossenen Talabschnitt zwischen Hohem Dörnberg (578,7 m) im Südosten und Großem Bärenberg (600,7 m) im Südwesten. Nordwestlich schließt sich, auch als Teil des Berglandes, der Malsburger Wald an.
NachbargemeindenBearbeiten
Zierenberg grenzt im Norden an die Gemeinde Breuna, im Osten an die Gemeinden Calden, Ahnatal und Habichtswald sowie im Südwesten und Westen an die Stadt Wolfhagen (alle im Landkreis Kassel). Wenige Kilometer südsüdwestlich der Kernstadt liegt eine durch einen nur wenige hundert Meter breiten und an die Stadt Wolfhagen grenzenden Ausläufer der Gemeinde Habichtswald vom Hauptteil des Zierenberger Gebiets getrennte Stadtgebiet-Exklave mit den beiden Stadtteilen Burghasungen und Oelshausen. Dieses Gebiet ist im Nordosten und Osten von der Gemeinde Habichtswald, im Süden von der Gemeinde Schauenburg und im Westen und Nordwesten von der Stadt Wolfhagen umgeben (alle im Landkreis Kassel).
StadtgliederungBearbeiten
Zur Stadt gehören neben der Kernstadt Zierenberg die Stadtteile Burghasungen, Escheberg, Hohenborn, Laar, Oberelsungen und Oelshausen. Zudem gehören der Weiler Friedrichsaue sowie die nebeneinander liegenden Weiler Heilerbach und Friedrichstein zu Zierenberg.
Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2015:
Hauptwohnung | Nebenwohnung | Gesamt | |
Zierenberg | 3738 | 177 | 3915 |
Oberelsungen | 1267 | 45 | 1312 |
Burghasungen | 930 | 30 | 960 |
Oelshausen | 532 | 16 | 548 |
Escheberg | 25 | 2 | 27 |
Laar | 12 | 2 | 14 |
Hohenborn | 16 | 2 | 18 |
Gesamt: | 6520 | 274 | 6794 |
GeschichteBearbeiten
Zierenberg wurde im späten 13. Jahrhundert gegründet und diente dem hessischen Landgrafen Heinrich I. zur Sicherung seiner Herrschaft im oberen Warmetal. Im Jahre 1293 wurde mit dem Bau der Kirche begonnen; 1298 erhielt Zierenberg die Stadtrechte.[3] Zierenberg war Sitz des Amtes Zierenberg. Das von Heinrich Brant um 1450 errichtete Rathaus ist das älteste datierte gotische Fachwerkhaus in Hessen. Das Schloss Escheberg wird seit seinem Bau um 1530 von der Familie von der Malsburg bewohnt. Zierenberg war Verwaltungssitz des landgräflich-hessischen Amts Zierenberg und während der Zeit des napoleonischen Königreichs Westphalen (1807–1813) des Kantons Zierenberg.
EingemeindungenBearbeiten
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde am 1. Dezember 1970 die bis dahin selbständige Gemeinde Laar auf freiwilliger Basis eingegliedert.[4] Am 31. Dezember 1970 schlossen sich Escheberg und Hohenborn der Stadt Zierenberg an.[5] Burghasungen, Oberelsungen und Oelshausen folgten am 1. Februar 1971.[6][7] Für alle nach Zierenberg eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[8]
PolitikBearbeiten
StadtverordnetenversammlungBearbeiten
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[9] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[10][11]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 44,7 | 14 | 52,3 | 16 | 44,6 | 14 | 45,3 | 14 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 25,9 | 8 | 21,9 | 7 | 24,9 | 8 | 23,6 | 7 | |
UFW | Unabhängige Freie Wählergemeinschaft | 22,6 | 7 | 21,3 | 7 | 23,1 | 7 | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,9 | 2 | 4,6 | 1 | 7,4 | 2 | 7,5 | 2 | |
UWG | Unabhängige Wählergemeinschaft | — | — | — | — | — | — | 16,2 | 5 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | — | — | — | — | — | — | 7,5 | 3 | |
Gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | ||
Wahlbeteiligung in % | 53,5 | 52,4 | 49,9 | 61,5 |
Die politische Mehrheit seit 2016 in der Stadtverordnetenversammlung wird aus der Koalition von CDU, FDP und UFW gebildet.
BürgermeisterBearbeiten
Am 28. September 2014 wurde Stefan Denn (SPD) mit 56,2 % der Stimmen, gegen drei Gegenkandidaten, im ersten Wahlgang für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt, nachdem er bereits am 14. September 2008 mit 50,9 % auch im ersten Wahlgang gewählt worden war. Sein Vorgänger, den er am 1. Januar 2009 ablöste, war Jürgen Pfütze, der in einer Stichwahl am 10. Oktober 2002 mit einem Stimmenanteil von 58,6 % zum dritten Mal wiedergewählt worden war. Denn trat am 1. November 2020 nicht mehr zur Wahl an. Neuer Bürgermeister ab dem 1. Januar 2021 ist Rüdiger Germeroth, der mit 74,1 % der stimmen im ersten Wahlgang gewählt worden war.
Bürgermeister mit Amtszeit:[12]
Conrad Brede | 1856–1880 | 25 Jahre | |
Karl Kupferschläger | 1880–1911 | 32 Jahre | |
Wiegand Pitz | 1912–1933 | 22 Jahre | |
Wilhelm Schäfer (NSDAP) | 1933–1945 | 12 Jahre | |
Heinrich Ledderhose | 1945–1948 | 4 Jahre | |
Konrad Bürgel (SPD) | 1948–1956 | 9 Jahre | |
Rudolf Walther (SPD) | 1957–1972 | 16 Jahre | |
Georg Hildebrandt (SPD) | 1972–1984 | 13 Jahre | |
Horst Buchhaupt (SPD) | 1984–1990 | 7 Jahre | |
Jürgen Pfütze (SPD) | 1991–2008 | 18 Jahre | |
Stefan Denn (SPD) | 2009–2020 | 12 Jahre | |
Rüdiger Germeroth (SPD)[13] | 2021– |
MagistratBearbeiten
Der von der Stadtverordnetenversammlung am 25. April 2016 für die Legislaturperiode 2016–2021 gewählte und von der neuen Mehrheit aus CDU, UFW und FDP zur Mehrheitsausweitung auf zehn ehrenamtliche Stadträte vergrößerte Magistrat setzt sich wie folgt zusammen:
Bürgermeister | Stefan Denn | (SPD) | bis 31. Dezember 2020 | ||
Bürgermeister | Rüdiger Germeroth | (SPD) | ab 1. Januar 2021 | ||
Erster Stadtrat | Helmut von Zech | (FDP) | |||
Stadträtin | Gabriele Dörner-Knöppel | (SPD) | bis 31. Juli 2018 | ||
Stadtrat | Richard Leck | (SPD) | |||
Stadtrat | Alexander Frese | (SPD) | |||
Stadtrat | Günter Fett | (SPD) | |||
Stadtrat | Hans-Peter Schäfer | (SPD) | ab 27. August 2018 | ||
Stadtrat | Rolf Balgheim | (CDU) | |||
Stadtrat | Heinz Behr | (CDU) | |||
Stadtrat | Joachim Dorr | (CDU) | zusätzlich ab 30. Mai 2016 | bis 31. Juli 2018 | |
Stadtrat | Heinrich Gerhardt | (CDU) | ab 27. August 2018 | ||
Stadtrat | Jürgen Behr | (UFW) | |||
Stadtrat | Hans Ulrich Vreeman | (UFW) | bis 20. März 2017 | ||
Stadtrat | Marco Weigelt | (UFW) | ab 20. März 2017 |
PartnerschaftenBearbeiten
Die Stadt Zierenberg unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Damvillers in der Nähe von Verdun in Frankreich,
- Gattatico in der Poebene zwischen Reggio nell’Emilia und Parma in Italien und
- Ichtershausen in Thüringen.
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
BauwerkeBearbeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten von Zierenberg gehören:[14]
- Stadtkirche Zierenberg, Baubeginn 1293, mit mittelalterlichen Kalkseccomalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert[15]
- Rathaus, 1450 errichtet, ältestes datiertes gotisches Fachwerkhaus in Hessen, in der Kernstadt
- Burgstall Blumenstein, am Hohen Dörnberg
- Burgruine Falkenberg, auf dem Falkenberg
- Burgruine Gudenberg auf dem Großen Gudenberg
- Burgruine Gudenberg auf dem Kleinen Gudenberg
- Burgruine Malsburg, auf dem Malsberg
- Burgruine Schartenberg (mit ehemaligem Groppeschloss), auf dem Schartenberg
- Bärenbergturm, auf dem Großen Bärenberg südwestlich der Kernstadt
- Hoher Dörnberg, südöstlich der Kernstadt
- Kloster Hasungen, beim Stadtteil Burghasungen
- Schloss Escheberg, im Stadtteil Escheberg
- Gut und Schloss Laar, im Stadtteil Laar
- Alte Mühle Laar (mit Mühlenmuseum), im Stadtteil Laar
- Schreckenbergturm, auf dem Großen Schreckenberg
- Zierenberger Warte, ca. 785 errichtet, nordwestlich der Kernstadt
Lokale SagenBearbeiten
Die Zerstörung der GudenburgenBearbeiten
Auf dem Gudenberg standen einst zwei Burgen. Die obere Burg wurde von den Groppe von Gudenberg, die untere von den Wolff von Gudenberg bewohnt. Zwischen der Frau des Groppe und Eckhard Wolff von der unteren Burg entspann sich ein Liebesverhältnis, das die Frau trotz Ermahnungen des Groppe nicht gewillt war zu beenden. Er schwor Rache. Als kurze Zeit später die Burgen von Landgraf Heinrich I. belagert wurden, sorgte, nur um seinem Nachbarn zu schaden, der Groppe dafür, dass seine eigene Burg eingenommen werden konnte. Nun war es ein Leichtes für die Truppen des Landgrafen, von dort aus auch die untere Burg zu erobern. Der Landgraf ließ beide Burgen zerstören und sie wurden nicht wieder aufgebaut.[16]
Die Gründung von ZierenbergBearbeiten
Die Einwohner der Dörfer Rohrbach, Lutzewarthen und Hilleboltzen hatten Landgraf Heinrich bei der Einnahme der Gudenburgen geholfen. Als Dank beschenkte er sie großzügig mit Land im Umkreis des Bärenbergs und der Gudenberge. Sie verließen nun ihre Dörfer und bauten aus den Steinen der zerstörten Gudenburgen auf diesem Land die Stadt Zierenberg.[17]
Das Kind von Brabant am HeiligenbornBearbeiten
In der Nähe des inzwischen wüsten Zierenberger Dorfes Rohrbach fließt ein kleiner Bach, der Heiligenborn heißt, weil die Rohrbacher in ihm ihre Kinder taufen ließen. Hierher verirrte sich der spätere hessische Landgraf Heinrich, genannt Kind von Brabant. Er war mit acht Jahren in das nahe Kloster Hasungen geschickt worden, wo er sich mit dem Sohn eines Köhlers angefreundet hatte. Eines Tages versuchten Heinrich und sein Freund, ein Eichhörnchen im Wald zu fangen. Dabei verloren sie sich aus den Augen und Heinrich verirrte sich im Wald. Die Suche nach dem Jungen verlief erfolglos. Früh am nächsten Morgen machte sich der Köhler mit seinem Hund auf, um auf eigene Faust zu suchen. Er fand Heinrich schließlich an einer Eiche beim Heiligenborn schlafend vor. Zum Dank holte Heinrichs Mutter Sophie von Brabant den Köhler als Stallmeister auf ihr Schloss nach Marburg.[18]
Der Schatz im KrambeulBearbeiten
Eines Nachts, als ein Zierenberger Schäfer seine Herde am Krambeul eingepfercht hatte, fiel ihm in der Nähe ein geheimnisvolles Licht auf. Als er sich näherte, sah er eine Jungfrau, die schweigend auf eine Stelle am Boden deutete. Der Schäfer verstand sofort und begann, an der Stelle zu graben. Tatsächlich fand er einen Kessel voller Reichtümer, den er überglücklich nach Hause bringen wollte. Der Kessel war aber zu schwer, um ihn zu tragen. „Hilf Gott“ entfuhr es dem Schäfer, als er versuchte, den Kessel hochzuheben. Sofort waren alle Schätze, der Kessel, das Licht, das Loch und auch die Jungfrau verschwunden und der Schäfer stand allein in der Nacht.[19]
Die WichtelkircheBearbeiten
Der König der Wichtel lebte mit seinem Volk am Dörnberg. Eines Tages entdeckte er ein schönes Zierenberger Mädchen, das dort Blumen pflückte. Sofort verliebte er sich in die Schöne und bat sie, ihn zu heiraten. Da Wichtel aber Heiden sind, lehnte sie sein Angebot ab. Der Wichtelkönig versprach nun, die Ehe durch einen Priester schließen zu lassen. Nun konnte das Mädchen nicht mehr ablehnen. Der Wichtelkönig ließ nun eilig eine riesige Kirche bauen und empfing dort die Braut in der Johannisnacht zur Trauung. Diese war geblendet von der Pracht, die der König hatte auffahren lassen, gleichzeitig wurde ihr aber mulmig zumute, denn alles erschien ihr kalt und seelenlos in der Kirche. Als der Priester sie nun fragte, ob sie die Frau des Wichtelkönigs werden wolle, konnte sie nicht anders, als mit „Nein“ zu antworten. Unter Donnern und Blitzen erstarrte die Kirche zu einem Felsen, den man immer noch am Dörnberg bei Zierenberg sehen kann und der Wichtelkirche heißt.[20]
Der wilde JägerBearbeiten
Eines Abends wurden die Zierenberger durch lautes Tosen erschreckt. Als sie die Ursache des Lärms finden wollten, sahen sie, dass der wilde Jäger, der dazu verdammt ist, bis zum jüngsten Tag durch die Lüfte zu jagen, auf einem weißen Pferd mit über 100 kläffenden Hunden über die Stadt hinwegfegte. Als man sein weißes Pferd am nächsten Morgen an den Gudenbergen weiden sah, eilten einige Männer hinauf, um es zu fangen. Es war aber ganz plötzlich verschwunden.[17]
Der Ursprung der MalsburgBearbeiten
Auf einem hohen Basaltkegel im Warmetal vor den Toren Zierenbergs stand einst die Malsburg, von der sich die Familie der Nachkommen der Burgherren folgende Geschichte erzählt. Ein Edelmann namens Otto hatte sich unter Karl dem Großen bei der Eroberung des Brunsbergs in Westfalen durch besonderen Mut hervorgetan. Zum Dank deutete Karl auf einen Hügel in der Ferne und erlaubte Otto, sich hier eine Burg zu bauen. Otto zog nun los, um den Berg zu besehen. Als Karl ihn später fragte, wie es auf dem Berg aussehe, zeigte ihm Otto drei weiße Blüten, die er dort von einem Dornenbusch mitgenommen hatte. Karl teilte nun Ottos Schild in zwei Hälften. Eine sollte einen Löwen tragen und die andere die drei Blüten. Das ist bis heute das Wappen der Familie von der Malsburg geblieben.[17]
Die weiße Jungfrau vom SchartenbergBearbeiten
Ein Zierenberger Schäfer weidete einst seine Tiere am Schartenberg, als ihm eine weiße Jungfrau begegnete, die auf eine schöne Blume deutete, die der Schäfer pflückte. Sofort tat sich im Boden ein Spalt auf, in dem der Schäfer unvorstellbare Mengen an Gold fand. Gierig stopfte er sich die Taschen damit voll und raffte so viel, wie er nur tragen konnte, zusammen. Als er den Heimweg antrat, schloss sich der Berg wieder hinter ihm und all sein Gold war verschwunden, denn er hatte das Kostbarste achtlos vergessen – die schöne Blume.[19]
Der Schatz der SchartenburgBearbeiten
In den Ruinen der Schartenburg liegt ein Schatz, den drei arme Zierenberger Männer gefunden hatten. Um ihn zu bergen, mussten sie zuerst eine Leiter bauen, mit der sie auf den Turm der Burg steigen konnten. Dort band sich einer der Männer ein Seil um den Bauch, an dem er sich in den Turm herablassen konnte. Er blickte nun in den Turm und sah ein bodenloses, dunkles Loch vor sich, das ihn mit Schrecken erfüllte. „Und sollte ich all mein Lebtage ein armer Tagelöhner bleiben, so steige ich nicht in diesen Turm“, rief er. Die drei Männer kehrten um, und der Schatz liegt noch immer im Turm.[17]
Der Markt unter den GudenbergenBearbeiten
Bei den Gudenbergen gibt es ein Flurstück, das „Markt“ genannt wird, denn dorthin mussten die Bauern aus Oberelsungen vor langer Zeit ihre Abgaben bringen, die dann von Leuten ihrer Grundherren, den Adligen Wolff von Gudenberg, dort abgeholt wurden.[19]
VerkehrBearbeiten
Zierenberg liegt an der Bahnstrecke Volkmarsen–Vellmar-Obervellmar mit dem jeweils nahen Zierenberger Tunnel und dem Warmetalviadukt (Zierenberger Viadukt). Die Bahnstrecke ist Teil des Netzes der nordhessischen RegioTram Kassel, die seit dem 10. Dezember 2006 zwischen Wolfhagen und Kassel verkehrt, und hat etwa halbstündige Taktzeiten. Des Weiteren verläuft durch die Zierenberger Gemarkung die Bundesautobahn 44 (Dortmund–Kassel), die über die Anschlussstelle Zierenberg an der Bundesstraße 251 beim Stadtteil Burghasungen zu erreichen ist.
PersönlichkeitenBearbeiten
- Heiliger Heimerad († 1019 auf dem Burghasunger Berg), Priester und Wanderprediger
- Heinrich Brant, gotischer Baumeister
- Karl Heinrich Hünersdorf (1817–1897), deutscher liberaler Kommunalpolitiker
- Ernst Friedrich Georg Otto von der Malsburg (1786–1824), Schriftsteller, Dichter und Gesandter, gestorben auf Schloss Escheberg
- Hans von der Malsburg (1831–1908), Vizemarschall der althessischen Ritterschaft, Mitglied des Provinziallandtages und des preußischen Herrenhauses
- Tim Welker (* 1993), Fußballspieler
siehe auch:
- Kasseler Filmkollektiv, Film-Künstlervereinigung
- Rudi Walther (1928–2010), Bürgermeister von Zierenberg und langjähriger SPD-Bundestagsabgeordneter
WeblinksBearbeiten
- Internetauftritt der Stadt Zierenberg
- Zierenberg im HNA-Regiowiki.
- Linkkatalog zum Thema Zierenberg bei curlie.org (ehemals DMOZ)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerungsstand am 31.12.2019 (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ 78. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 15. November 2012. In: Staatszeiger für das Land Hessen. Nr. 7, 2013, S. 309.
- ↑ R. Bremer: Hessens ältestes Fachwerkrathaus wird 550 Jahre alt. In: Mitteilungen des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde N.F. 36, 2000, S. 3–8, hier S. 4.
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Laar in die Gemeinde Zierenberg im Landkreis Wolfhagen vom 13. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2254, Punkt 2252 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Escheberg und Hohenborn in die Stadt Zierenberg im Landkreis Wolfhagen vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 109, Punkt 108 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 411.
- ↑ Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 1,6 MB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, abgerufen im September 2020.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2011.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Memento vom 2. Mai 2017 im Internet Archive) In: Webauftritt Hessisches Statistisches Landesamt.
- ↑ Bürgermeister-Direktwahlen in Zierenberg, Stadt. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- ↑ Hessenschau.de abgerufen am 2. Nov.2020
- ↑ Historische Gebäude und Plätze in Zierenberg, abgerufen im Juli 2018. (PDF; 225 kB)
- ↑ Auswahl der einzigartigen Seccomalerei auf www.kirche-zierenberg.de
- ↑ J. Schluz: Sagen und Erzählungen. In: Pädagogischer Arbeitskreis Wolfhagen (Hrsg.): Heimatbuch 1966 des Kreises Wolfhagen. Band 1. Wolfhagen 1966, S. 84–86.
- ↑ a b c d J. Schluz: Sagen und Erzählungen. In: Pädagogischer Arbeitskreis Wolfhagen (Hrsg.): Heimatbuch 1966 des Kreises Wolfhagen. Band 1. Wolfhagen 1966, S. 86.
- ↑ Das Dorf Rohrbach. Abgerufen am 2. Oktober 2016.
- ↑ a b c Karl Lynker: Deutsche Sagen und Sitten in Hessischen Gauen. Kassel 1854, S. 84.
- ↑ J. Schluz: Sagen und Erzählungen. In: Pädagogischer Arbeitskreis Wolfhagen (Hrsg.): Heimatbuch 1966 des Kreises Wolfhagen. Band 1. Wolfhagen 1966, S. 84 f.