ZOBODAT
ZOBODAT, die Zoologisch-Botanische Datenbank, ist eine digital organisierte biogeographische Datenbank, einschließlich Analyse-, Dokumentations- und Kommunikationseinrichtungen, mit Sitz am Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums.
GeschichteBearbeiten
Im Jahr 1972 gründete Ernst Rudolf Reichl diese Institution, damals unter dem Namen ZOODAT. Ursprünglich hatte ZOODAT einen entomologisch faunistischen Schwerpunkt. 1993 übersiedelte ZOODAT an das neu gegründete Forschungsinstitut für Umweltinformatik am Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseum. 1999 wurde ZOBODAT vom Land Oberösterreich übernommen und gleichzeitig in ZOBODAT umbenannt, da es inhaltlich um den Fachbereich Botanik erweitert wurde. Seit 2000 kann die Datenbank im Internet eingesehen werden. Die aktuelle, dritte Version der ZOBODAT wurde zusammen mit der Firma Interactive Systems entwickelt und ist seit 2014 freigegeben.[1]
ZielsetzungBearbeiten
Das Web-Angebot der ZOBODAT ist ein unterstützendes Instrument für naturkundlich forschende und interessierte Personen. ZOBODAT ist eine Datenquelle für
- Literatur mit zoologischem, botanischen und geowissenschftlichem Hintergrund
- Informationen zu belegen des Oberösterreichieschen Landesmuseums. Langfristiges Ziel ist es, möglichst alle analogen Inhalte aus den Sammlungen der Institution auch digital darzustellen.
- Informationen zu zahlreichen Arten von Tieren, Pflanzen und Pilzen
- Biographien von Biologen
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Daten mit Österreich- und, in geringerem Maße, mit Deutschlandbezug.[2]
InhaltBearbeiten
Die Datenbank beinhaltet Daten zur Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten, Biografien von naturkundlich forschenden Personen und digitalisierte Literatur sowie unterstützende digitale Bibliotheken. Die Mehrzahl der Daten bezieht sich traditionell auf Insekten und geographisch auf Österreich. ZOBODAT ist aber für alle Organismengruppen und weltweit einsetzbar.[3]
Auf dem Webportal zobodat.at finden sich die digitalisierten Ausgaben des Biologiezentrums der Oberösterreichischen Landesmuseen:
- Stapfia: Die seit 1977 herausgegebenen und nach dem oberösterreichischen Botaniker Otto Stapf benannten Bände enthalten umfangreiche Monographien, Ausstellungskataloge des Biologiezentrums, Symposionsbeiträge. Neben den botanischen Beiträgen bezieht sich etwa ein Viertel der Arbeiten auf zoologische Themen.[4]
- Linzer biologische Beiträge (LBB): Die 1969 von Robert Steinwendtner ins Leben gerufene Zeitschrift ist ausschließlich zoologisch (insbesondere entomologisch) ausgerichtet.[5]
- Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs (BNO): Die seit 1993 erscheinende Serie beinhaltet Artikel zu naturkundlichen Arbeiten, die das Bundesland Oberösterreich betreffen.[6]
- Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell (VNO): Die seit 1973 erscheinende Zeitschrift bezieht sich auf Themen der Vogelkunde in Oberösterreich mit laufenden Bezügen zum Naturschutz.[7]
Außerdem werden Publikationen vieler verwandter Institute, aber auch nicht biologisch-zoologische Artikel zur Verfügung gestellt, zum Beispiel:
- Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Historische Classe = III. Classe (1763–1909; Serie auf zobodat.at).
- Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse (1763–2014; Serie auf zobodat.at).
- Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-philologische Classe = I. Classe (1835–1906; Serie auf zobodat.at).
- Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-philologische und historische Klasse (1909– ; Serie auf zobodat.at).
- Burgenländische Heimatblätter (1927– ; Serie auf zobodat.at).
- Berichte der staatlichen Höhlenkommission (1920–1922; Serie auf zobodat.at). und deren Nachfolgezeitschrift Speläologisches Jahrbuch (1922–1936; Serie auf zobodat.at).
- Der Bundschuh – Schriftenreihe des Museums Innviertler Volkskundehaus (1999– ; nur die naturkundlichen Artikel sind online auf zobodat.at).
- Carinthia I (1811– ; nur die Jahrgänge 1873–1890 sind online auf zobodat.at).
- Carinthia II (1891– ; Serie auf zobodat.at).
- Geschäftsberichte Joanneum (2003– ; Serie auf zobodat.at).
- Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines (1833– ; Serie auf zobodat.at).
- Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich (1867–1869, Neue Folge seit 1902; nur die Jahrgänge 1902–2005 sind online auf zobodat.at)
- Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Kultur (1839–1941; Serie auf zobodat.at).
- Museumsführer und zur Geschichte des Oberösterreichischen Landesmuseums (Serie auf zobodat.at).
- Museumsjournal Oberösterreichisches Landesmuseum (1991– ; Serie auf zobodat.at).
- Nationalpark Bayerischer Wald – Wissenschaftliche Reihe (1976–2005; Serie auf zobodat.at).
- Nationalpark Donauauen – Wissenschaftliche Reihe (2001– ; Serie auf zobodat.at).
- Nationalpark Gesäuse – diverse Arbeiten (2006– ; Serie auf zobodat.at).
- Publikationen Nationalpark Hohe Tauern
- Publikationen Nationalpark Kalkalpen
- Publikationen Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel
- Naturkundliches Jahrbuch der Stadt Linz (1955–2004; Serie auf zobodat.at).,
ab 2007 Berichte für Ökologie und Naturschutz der Stadt Linz (2007–2012; Serie auf zobodat.at). - Neues Museum – Die österreichische Museumszeitschrift (1989– ; Serie auf zobodat.at).
- Oberösterreichische Heimatblätter (1947–2007; nur naturwissenschaftliche Artikel sowie ausgewählte biografische Arbeiten sind online auf zobodat.at).
- ÖKO.L Zeitschrift für Ökologie, Natur- und Umweltschutz (1979– ; Serie auf zobodat.at).
- Österreichs Museen stellen sich vor (1973–1987; Serie auf zobodat.at).
- Rudolfinum. Jahrbuch des Landesmuseums für Kärnten (1999– ; Serie auf zobodat.at).
- Thema Vorarlberg (2014– ; Serie auf zobodat.at).
- Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland (1954–2001; Serie auf zobodat.at).
- Zeitschrift des Mährischen Landesmuseums (1902–1919; Serie auf zobodat.at).
NutzungshinweiseBearbeiten
Abgestufte Benutzerzugänge ermöglichen einen differenzierten Datenschutz.
Folgende Suchmöglichkeiten stehen auch für unangemeldete User zur Verfügung:
- Volltextsuche
- Artensuche: rund 60.000 Arten[8]
- Personensuche: über 20.000 Biographien[9]
- Literatursuche: über 800 Serien[10]
- Belegsuche: über 3,3 Millionen Belege[11]
LiteraturBearbeiten
- Fritz Gusenleitner, Michael Malicky: Die Datenbank www.ZOBODAT.at als Recherchewerkzeug für biologische und erdwissenschaftliche Forschung. In: Linzer biologische Beiträge. Band 49, Nr. 2. Linz 2017, S. 1163–1208 (zobodat.at [PDF]).
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Gusenleitner/Malicky 2017, S. 1166.
- ↑ Gusenleitner/Malicky 2017, S. 1197 und 1205.
- ↑ Geschichte und Inhalt auf zobodat.at
- ↑ Stapfia
- ↑ Linzer biologische Beiträge
- ↑ Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs
- ↑ Vogelkundliche Nachrichten aus Oberösterreich, Naturschutz aktuell
- ↑ https://www.zobodat.at/arten.php
- ↑ https://www.zobodat.at/personen.php
- ↑ https://www.zobodat.at/publikation_series.php
- ↑ https://www.zobodat.at/belege.php