Ysop-Öl (FEMA 2589[1]) ist ein ätherisches Öl, das aus den Blättern des Ysop (Hyssopus officinalis), einem im Mittelmeergebiet und in Vorderasien heimischen, blau oder weiß blühenden Kraut oder Strauch, gewonnen wird.

Ysop-Öl von Hyssopus officinalis

Herstellung Bearbeiten

Zur Herstellung von Ysop-Öl wird das blühende Kraut des Ysops einer Wasserdampfdestillation unterworfen. Die flüchtigen Bestandteile des Krauts werden dabei vom heißen Wasserdampf mitgerissen, bei Abkühlen trennt sich das Gemisch in zwei Phasen, das ätherische Öl wird abgeschieden. Die Ausbeute beträgt bis zu 1 %.[2]

Eigenschaften Bearbeiten

Sicherheitshinweise
Name

Ysopöl (Hysopöl)

CAS-Nummer
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
       

Gefahr

H- und P-Sätze H: 226​‐​304​‐​317​‐​411
P: 273​‐​280​‐​302+352​‐​405​‐​501 [3]

Die farblose bis grünlich-gelbe Flüssigkeit ist in Wasser unlöslich und verfügt über einen Geruch, der als würzig, Campher-artig beschrieben wird. Der Geschmack ist bitter.[4]

Zusammensetzung Bearbeiten

Ysop-Öl besteht hauptsächlich aus Pinocamphon (7,5–25,4 %), Isopinocamphon (16,4–22,1 %), Pinocarvon (10,7–23 %) und β-Pinen (7,7–11,3 %), wobei die Anteile über verschiedene Anbaujahre und Phänotypen variieren.[5]

Wirkungen und Verwendung Bearbeiten

Ysopöl findet Verwendung in der Gewürzindustrie, medizinisch für Gurgel- und Augenwässer, als leichtes Expektorans und Antihidrotikum. Die enthaltenen Stimulanzien des Zentralen Nervensystems, Thujone, Pinocamphone und Cineole, können zu Krampfanfällen führen.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Eintrag zu FEMA 2589 in der Datenbank der Flavor and Extract Manufacturers Association of the United States.
  2. Eintrag zu Ysopöl bei Sanabio, abgerufen am 20. Februar 2017.
  3. a b Datenblatt Ysopöl bei Sanabio, abgerufen am 20. Februar 2017.
  4. Eintrag zu Ysopöl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. Februar 2017.
  5. Franz von Bruchhausen: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Springer-Verlag, 1998, ISBN 978-3-540-52688-9, S. 870 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. P. R. Burkhard, K. Burkhardt, C. A. Haenggeli, T. Landis: Plant-induced seizures: reappearance of an old problem. In: Journal of neurology. Band 246, Nummer 8, August 1999, S. 667–670, PMID 10460442.