Yasmin Kwadwo

deutsche Sprinterin

Yasmin Kwadwo (* 9. November 1990 in Recklinghausen[1][2]) ist eine deutsche Leichtathletin in den Sprintdisziplinen und startet für den LC Paderborn.[3]

Yasmin Kwadwo

Yasmin Kwadwo (2015)
Kwadwo bei den Deutschen Meisterschaften 2015

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 9. November 1990 (33 Jahre)
Geburtsort RecklinghausenDeutschland
Größe 171 cm
Gewicht 62 kg
Beruf Studentin (Gymnasiallehramt)
Karriere
Disziplin Sprint
Verein TV Wattenscheid 01 (2001–2012)
MTG Mannheim (2013–2017)
TSV Bayer 04 Leverkusen (2018–2019)

LC Paderborn (seit 2020)

Trainer Thomas Prange, vorm.: Valerij Bauer
Status aktiv
Medaillenspiegel
Junioreneuropameisterschaften 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 6 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 2 × Goldmedaille 3 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Gold Novi Sad 2009 100 m
Gold Novi Sad 2009 4 × 100 m
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Gold Ulm 2009 4 × 100 m
Bronze Braunschweig 2010 100 m
Gold Braunschweig 2010 4 × 100 m
Silber Kassel 2011 4 × 100 m
Bronze Ulm 2013 100 m
Gold Ulm 2013 4 × 100 m
Gold Nürnberg 2015 4 × 100 m
Gold Kassel 2016 4 × 100 m
Gold Erfurt 2017 4 × 100 m
Silber Nürnberg 2018 4 × 100 m
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Gold Karlsruhe 2010 60 m
Silber Karlsruhe 2010 4 × 200 m
Silber Karlsruhe 2012 60 m
Gold Karlsruhe 2012 4 × 200 m
Silber Leipzig 2014 60 m
Bronze Dortmund 2021 60 m
letzte Änderung: 6. März 2021

Berufsweg Bearbeiten

Kwadwo besuchte das Märkische Gymnasium in Wattenscheid mit den Leistungskursen Sport und Englisch und schloss den Schulbesuch im Juni 2010 mit dem Abitur ab.[4] Als „Eliteschülerin des Jahres“ erhielt sie eine Einladung zu den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver, die sie allerdings ausschlug, um sich auf das Abitur vorzubereiten.[5] Kwadwo studierte in Heidelberg Anglistik und Geschichte auf Lehramt.[6]

Sportliche Karriere Bearbeiten

Yasmin Kwadwo wuchs in Dortmund auf und begann nach dem Umzug der Familie nach Wattenscheid 2001 als Mitglied des TV Wattenscheid 01 mit der Leichtathletik, ihr Trainer dort war Slawomir Filipowski. Sie tritt als Sprinterin über 100 Meter und in der Sprintstaffel an, selten über 200 Meter. 2007 war sie noch Dritte bei den Deutschen Jugendmeisterschaften im 100-Meter-Lauf, in den beiden Folgejahren gewann sie jeweils den Titel, auch in der Halle holte sie sich die Meisterschaften über 60 Meter. 2009 brachte ihr eine Steigerung ihrer Bestzeit auf 11,38 s die Qualifikation für die Junioreneuropameisterschaften (U20). Als Favoritin gestartet, siegte sie sowohl im 100-Meter-Lauf in 11,42 s als auch mit der 4-mal-100-Meter-Staffel (Yasmin Kwadwo, Leena Günther, Nadja Bahl, Ruth Sophia Spelmeyer) in einer Zeit von 44,86 s. Mit der Staffel des TV Wattenscheid holte sie ihren ersten Deutschen Meistertitel im Leistungsbereich.

Gleich in ihrem ersten Jahr bei den Frauen gewann Kwadwo den Titel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. In Karlsruhe lief sie die 60 Meter in persönlicher Bestzeit von 7,29 s und schlug Anne Möllinger und Marion Wagner, verpasste allerdings die Norm für die Hallenweltmeisterschaften um fünf Hundertstelsekunden. Der DLV nominierte sie dennoch für Doha, mit 7,39 s – im Vorlauf war sie eine Hundertstelsekunde schneller – kam sie aber nicht über das Halbfinale hinaus.[7] Im Juni 2010 lief Kwadwo bei einem Sportfest in Regensburg zwar 11,38 s, verletzte sie sich jedoch am Oberschenkel und musste einige Wochen pausieren.[8] Bei ihrem nächsten Wettkampf, der Junioren-Gala in Mannheim musste sie sich in 11,33 s den Sieg mit Möllinger teilen, beide unterboten damit aber die Qualifikationsnorm für die Europameisterschaften in Barcelona.[9] Für Kwadwo war es die erste Normerfüllung und gleichzeitig eine neue Bestleistung. Beim Sieg von Verena Sailer bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig belegte sie nach 11,50 s Rang drei knapp hinter Möllinger. Mit der Wattenscheider Staffel in der Besetzung Karoline Köhler, Katja Tengel, Maike Dix verteidigte sie als Schlussläuferin den Titel. Aufgrund dieser Leistungen wurde sie für die Europameisterschaften nominiert.[10] In Barcelona schied sie in der Einzelkonkurrenz mit 11,68 s als Vierte ihres Vorlaufes aus.

Bei den Weltmeisterschaften 2011 in Daegu lief Yasmin Kwadwo als Startläuferin in der 4-mal-100-Meter-Staffel, jedoch misslang die Übergabe des Staffelstabs an die nächste Läuferin, Anne Möllinger, da Kwadwo behindert worden war.[11] 2012 gewann sie in der Halle mit der Wattenscheider 4-mal-200-Meter-Staffel die Deutsche Meisterschaft. Bei den Olympischen Spielen in London war Kwadwo Ersatzläuferin des DLV-Quartetts. Am Ende der Saison wechselte sie zur MTG Mannheim, zur Trainingsgruppe von Valerij Bauer, der auch Verena Sailer angehörte.[12]

Vereinszugehörigkeiten Bearbeiten

Seit 2020 startet Kwadwo für den LC Paderborn und wird von Thomas Prange trainiert. Von 2018 bis 2019 startete Kwadwo für den TSV Bayer 04 Leverkusen, zu dem sie von der MTG Mannheim kam. Von 2001 bis zum Ende der Saison 2012 war sie Mitglied beim TV Wattenscheid 01.

Familie Bearbeiten

Kwadwos Eltern stammen aus Ghana.[13] Ihre Schwester Keshia ist ebenfalls Sprinterin, Bruder Leroy spielt professionell Fußball.[13][14]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Yasmin Kwadwo in der Datenbank von World Athletics (englisch)
  2. Porträt auf Olympia.ard.de.
  3. LC freut sich über starke Neuzugänge. 30. November 2019, abgerufen am 10. August 2020 (deutsch).
  4. pm/fc: Yasmin Kwadwo zwischen Ghana und Gala. Leichtathletik.de, 22. Juni 2010, abgerufen am 24. Juli 2010.
  5. „Sie haben einen unheimlichen Bums im Fuß“. In: FAZ.NET. 12. Oktober 2010, abgerufen am 12. Oktober 2010.
  6. Jan-Henner Reitze: Yasmin Kwadwo: „Neue Impulse setzen“, www.leichtathletik.de, 12. November 2012
  7. Christian Fuchs, Christian Ermert: Yasmin Kwadwo als Dritte im Halbfinale. Leichtathletik.de, 12. März 2010, abgerufen am 24. Juli 2010.
  8. pm/fc: Sorgen bei Yasmin Kwadwo. Leichtathletik.de, 5. Juni 2010, abgerufen am 24. Juli 2010.
  9. Michael Wiener, Anja Herrlitz: EM-Normen in Mannheim. Leichtathletik.de, 3. Juli 2010, abgerufen am 24. Juli 2010.
  10. Peter Schmitt: Mit 74 Athleten zur EM nach Barcelona. Leichtathletik.de, 19. Juli 2010, abgerufen am 24. Juli 2010.
  11. Deutsche Staffeln verpatzen Final-Einzug auf spiegel.de v. 4. September 2011.
  12. Jan-Henner Reitze: Yasmin Kwadwo: „Neue Impulse setzen“, www.leichtathletik.de 12. November 2012
  13. a b Schnelligkeit liegt bei Kwadwo in der Familie, reviersport.de, abgerufen am 28. September 2019
  14. Endlich 18 – Der Hausbesuch, taz.de, abgerufen am 18. Oktober 2019

Weblinks Bearbeiten

Commons: Yasmin Kwadwo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien