Wust-Damm

Ortsteil der Gemeinde Wust-Fischbeck

Wust-Damm ist ein Ortsteil der Gemeinde Wust-Fischbeck im Landkreis Stendal im Bundesland Sachsen-Anhalt.[2]

Wust-Damm
Koordinaten: 52° 34′ N, 12° 9′ OKoordinaten: 52° 34′ 24″ N, 12° 8′ 58″ O
Höhe: 30 m ü. NHN
Einwohner: 16 (31. Dez. 2022)[1]
Eingemeindet nach: Wust
Postleitzahl: 39524
Vorwahl: 039323
Wust-Damm (Sachsen-Anhalt)
Wust-Damm (Sachsen-Anhalt)

Lage von Wust-Damm in Sachsen-Anhalt

Geografie Bearbeiten

Wust-Damm, landläufig Wuster Damm genannt, früher auch Wusterdamm,[3] ist eine kleine Siedlung 3½ Kilometer nordöstlich von Wust am Haidgraben Wusterdamm. Westlich der Siedlung liegt die Niederung „Der Trüben“, östlich beginnt das Waldgebiet Wuster Heide, das von der Landesgrenze zu Brandenburg durchschnitten wird.[4]

Geschichte Bearbeiten

Neuzeit Bearbeiten

Die Siedlung entstand vermutlich im ausgehenden 17. Jahrhundert.[5] Auf einer eine Karte von 1767 waren hier nur Teeröfen vorhanden.[6]

Am 18. Dezember 1781 kaufte der Arbeitsmann Peter Meyer von Catharina Maria de Rosy, verwitwete von Katte, ein Stück Land im Wustschen Damm. Er bezahlte 16 Taler sofort und dann acht Taler jährlich. In einer anderen Akte wurde Peter Meyer als „Theerkocher“ bezeichnet.[6]

Im Jahre 1782 war der Wustsche Damm eine Schäferei nebst einer Teerhütte, einem Jägerhaus, dem Herrn von Katte gehörig und drei Kolonistenhäusern mit 9 Feuerstellen.[7]

Eingemeindungen Bearbeiten

Der Wustsche Damm gehörte früher zum zweiten Distrikt im Jerichowschen Kreis im Norden des Herzogtums Magdeburg. 1816 kam er zum Kreis Jerichow II, dem späteren Landkreis Jerichow II in der preußischen Provinz Sachsen.

Wusterdamm gehörte 1909 zum Gutsbezirk Wust im Landkreis Jerichow II.[8] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Wust mit der Landgemeinde Wust vereinigt,[9] daher gehörte Wusterdamm zusammen mit Schönwalde (im Trüben) und dem Gehöft im Felde im Jahre 1931 zur Landgemeinde Wust.[10] Noch im Jahr 2006 wird nur der Wohnplatz Wusterdamm zur Gemeinde Wust gehörig aufgeführt.[11]

Im Jahre 2008 gehörte der Wohnplatz Wusterdamm zum Ortsteil Wust-Damm.[12] Bei der Gründung der Gemeinde Wust-Fischbeck am 1. Januar 2010 wurde der Ortsteil Wust-Damm in die neue Gemeinde überführt.[13]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner
1782 [0]57[7]
1840 [00]36[14]
1864 [00]41[15]
1871 48
1905 36
2014 [00]14[16]
Jahr Einwohner
2017 [00]17[17]
2018 [00]16[18]
2019 [00]16[18]
2020 [00]17[19]
2021 [00]16[19]
2022 [0]16[1]

Quellen: 1871 bis 1905 Unterlagen der Volkszählung

Religion Bearbeiten

Die evangelischen Christen aus der Wusterdamm sind in die Kirchengemeinde Wust eingepfarrt, die früher zur Pfarrei Melkow bei Wust gehörte.[20] Heute werden sie betreut vom Pfarrbereich Jerichow im Kirchenkreis Stendal im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[21]

Wirtschaft Bearbeiten

Die Kiesgrube Schönhauser Damm liegt in der Gemarkung Wust im Ortsteil Wust-Damm.[4] Die gewonnenen Sande dienen unter anderem als Füllsand auf Baustellen oder als Stützkörpermaterial für die Deichsanierung in der Umgebung.[22]

Verkehr Bearbeiten

Durch den Ort führt der Radfernweg Altmarkrundkurs nach Süden.

Der Ort ist über die Kreisstraße 1474 direkt an die Bundesstraße 188 angeschlossen.

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 192, 111. Wust (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB 1047269554, S. 19–20.
  2. Gemeinde Wust-Fischbeck: Hauptsatzung der Gemeinde Wust-Fischbeck. 10. Dezember 2019, abgerufen am 11. August 2021.
  3. Messtischblatt 1829: Jerichow. Reichsamt für Landesaufnahme, 1932, abgerufen am 15. April 2022.
  4. a b Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  5. Verbandsgemeinde Elbe-Havel-Land: Gemeinde Wust-Fischbeck. In: elbe-havel-land.de. Abgerufen am 9. April 2022.
  6. a b Günter Heine: Friedrich der Große gründet die ersten Kolonien. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 6. März 2012 (volksstimme.de [abgerufen am 16. April 2021]).
  7. a b Johann Ludwig Heineccius: Ausführliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld, Magdeburgischen Antheils. Berlin 1785, S. 303 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10709863~SZ%3D00309~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Sachsen. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft VII, 1909, DNB 365941735, ZDB-ID 1046036-6, S. 54.
  9. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 225.
  10. Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen. Band VIII, Provinz Sachsen. Nach dem endgültigen Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und anderen amtlichen Quellen unter Zugrundelegung des Gebietsstandes vom 1. Februar 1931. Berlin 1931, S. 40.
  11. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gemeinden und Gemeindeteile in Sachsen-Anhalt. Halle (Saale) 2006.
  12. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. Juli 2008 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2008). Halle (Saale) November 2008, S. 143 (destatis.de [PDF; 3,7 MB; abgerufen am 2. Mai 2021]).
  13. Landkreis Stendal: Gebietsänderungsvertrag zur Bildung einer neuen Gemeinde Wust-Fischbeck aus den Gemeinden Wust und Fischbeck. In: Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr. 16, 5. August 2009, ZDB-ID 2665593-7, S. 172 (landkreis-stendal.de [PDF; 4,4 MB; abgerufen am 11. August 2021]).
  14. J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 192, 111. Wust (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  15. A. Bühling: Geographisch-statistisch-topographisches Handbuch des Regierungsbezirks. Ortschafts-Verzeichniß des Regierungs-Bezirkes Magdeburg. Magdeburg 1864, S. 38–39, VI. 186 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10136781~SZ%3D00148~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  16. Anke Schleusner-Reinfeldt: Zahl der Einwohner sinkt nur leicht. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 30. Januar 2015 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  17. Anke Schleusner-Reinfeldt: 33 Einwohner weniger im Elbe-Havel-Land. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 15. Januar 2019 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  18. a b Anke Schleusner-Reinfeldt: Einwohnerzahl sinkt. In: Volksstimme Magdeburg, Lokalausgabe Havelberg. 17. Januar 2020 (volksstimme.de [abgerufen am 12. August 2021]).
  19. a b Ingo Freihorst: Klietz und Kamern legen 2021 zu. In: Havelberger Volksstimme, Elb-Havel-Echo. 19. Februar 2022, DNB 1047268663, S. 18.
  20. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 103 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  21. Pfarrbereich Jerichow. Abgerufen am 1. April 2022.
  22. Sandgrube - Lothar Wustrau & Sohn. In: wustrau-sohn.de. Abgerufen am 16. April 2022.