Wostok (Der Osten)

Verlag und Büchervertrieb in Dresden und Berlin von 1920 bis 1927

Wostok (Der Osten) war ein Verlag und Büchervertrieb in Dresden und Berlin von 1920 bis 1927.

Geschichte Bearbeiten

Anfang 1920 gründete Victor Rubin den Verlag Wostok (Der Osten) in Dresden.[1] Dieser verlegte danach einige Bücher vor allem von jüdischen Autoren und Künstlern. Er wollte aber auch deutsche Literatur in Sowjet-Russland nach den politischen Veränderungen und dem Krieg bekannter machen und hatte nach eigener Aussage die Alleinvertretungsrechte einiger größerer deutscher Verlage dort.[2]

1921 verlegte er den Verlagssitz nach Berlin. Nach 1924 wurde nur noch ein neuerschienenes Buch angezeigt. Von 1927 ist die letzte Nachricht bekannt, danach wurde zumindest die verlegerische Tätigkeit eingestellt. 1936 wurde der Verlag Wostok (Der Osten) noch einmal in einem Verzeichnis von einzuschränkenden bestehenden und ehemaligen jüdischen Verlagen genannt.

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

Im Verlag Wostok (Der Osten) erschienen Kunstbände Belletristik und Sachbücher in deutscher, jiddischer und russischer Sprache. Autoren und Künstler waren David Bergelson, Schemarja Gorelik, Lasar Segall und andere.

Kunstbände
  • Lasar Segall. Katalog der Ausstellung im Folkwang-Museum Düsseldorf, 1920, erster angezeigter Titel
Deutsch
  • Briefwechsel von Karl Marx und Friedrich Engels, 1920, zweiter angezeigter Titel
  • Schemarja Gorelik: Jüdische Köpfe, 1921
Jiddisch

Die Bücher sind nur in hebräischer Schrift geschrieben, deshalb sind mehrere deutsche Transliterationen möglich.

  • Robert Wipper: Lehrbuch von Mittelalter far Schulen und Alleinbildung, aus dem Russischen, 1921
  • Robert Wipper: Lehrbuch von neier Zeit far Schulen und Alleinbildung, 1921[3]
Russisch
  • Sowremennaja niemetzkaja myßl, 1920, über moderne deutsche Weltanschauungen, erstes Buch des Verlages in russischer Sprache
  • Heinrich Mann: Sila i tschelowek, übersetzt von Macht und Mensch, 1921
  • Eduard Bernstein: Die deutsche Revolution, 1921

Quellen Bearbeiten

  • Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, 1920–1936
  • Adreßbuch für den Berliner Buchhandel, 1922–1928
  • Reinhard Würffel: Lexikon deutscher Verlage von A – Z : 1071 Verlage und 2800 Verlagssignete vom Anfang der Buchdruckerkunst bis 1945 ; Adressen – Daten – Fakten – Namen. Berlin : Verl. Grotesk, 2000

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Börsenblatt, 19. Mai 1920, S. 503; mit Bekanntmachung der Gründung
  2. Börsenblatt, 31. Mai 1920, S. 6065, mit großer Verlagsanzeige
  3. Börsenblatt, 12. Dezember 1921, S. 14408
  4. Börsenblatt, 15. März 1924, S. 3367