Wolfgang Pages

deutscher Politiker (SPD), MdHB

Wolfgang Pages (* 15. April 1945 in Langelsheim) ist ein deutscher SPD-Politiker und ehemaliger Abgeordneter der Hamburgischen Bürgerschaft.

Wolfgang Pages auf einem SPD-Parteitag

Leben Bearbeiten

Wolfgang Pages besuchte bis 1961 die Volks- und Realschule in Langelsheim und in Hamburg. Er absolvierte eine Ausbildung zum gehobenen Verwaltungsdienst und leistete im Anschluss daran seinen Wehrdienst. Beruflich war Pages zunächst in verschiedenen Dienststellen der Freien und Hansestadt Hamburg tätig. So war er zum Beispiel 1982 Pressesprecher der Umweltbehörde.[1] 1986 wurde er trotz eines Widerspruchs des Personalrats zum technischen Geschäftsführer der neu gegründeten Anstalt öffentlichen Rechts Hamburger Friedhöfe bestellt wurde.[2][3] 2004 wurde ihm vorgeworfen, durch die Vergabe von Aufträgen ohne Ausschreibung und zu überhöhten Koste einen Schaden von 100.000 Euro verursacht zu haben.[4] Nachdem die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn wegen Bestechlichkeit und Untreue aufgenommen hatte, wurde er von seinem Posten suspendiert. Obwohl die Ermittlungen bereits 2005 wieder mangels Tatverdachts eingestellt wurden,[5] erfolgte erst im Jahre 2008 die offizielle Rehabilitation.[6] Bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst war Pages schließlich Projektkoordinator in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

Aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit wurde Pages 2003 zum Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal gewählt.[7] Er übte dieses Amt bis Mitte 2007 aus. Seit den 1980er Jahren ist Pages Vorsitzender des Landesverbandes Hamburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e. V. (SDW) sowie stellvertretender Vorsitzender des Bundesvorstands der SDW.[8][9]

Pages ist verheiratet und Vater zweier Kinder.

Politik Bearbeiten

Wolfgang Pages wurde 1963 Mitglied der SPD. Zu seinen verschiedenen politischen Funktionen gehörte der Vorsitz des SPD-Distrikts Langenhorn-Nord von 1978 bis in die 1980er Jahre.[10] In dieser Eigenschaft war er Mitglied im SPD-Kreisvorstand Hamburg-Nord. Nachdem er 1981/82 als zugewählter Bürger dem Ortsausschuss Fuhlsbüttel angehört hatte, wurde er 1986 und 1987 als Abgeordneter in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Dabei trat der zum rechten Parteiflügel zählende Pages auf dem Aufstellungsparteitag für die Bürgerschaftswahl 1986 gegen den Fraktionsvorsitzenden in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord Walter Wellinghausen, der als Vertreter des linken Flügels galt und vom örtlichen Kreisverband nominiert worden war, an und wurde auch gewählt.[11][12] Er gehörte der Bürgerschaft bis 1991 an, als er im Vorfeld der Bürgerschaftswahl auf Kreisebene gegen den ehemaligen Sozialsenator Jan Ehlers mit 15 zu 106 Stimmen unterlag.[13]

Literatur Bearbeiten

  • Hinnerk Fock (Redaktion): Handbuch der Hamburgischen Bürgerschaft 13. Wahlperiode, Seite 231

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Wie kam der giftige Sand in den Garten von Karlheinz Hartz“, in: Hamburger Abendblatt vom 14. September 1984, abgerufen am 16. Januar 2023.
  2. „Der 1. April 1986 – ein Tag des Wechsels“, in: Hamburger Abendblatt vom 26. März 1986, abgerufen am 16. Januar 2023.
  3. „Streit um Chefposten im Friedhofsamt“, in: Hamburger Abendblatt vom 14. Dezember 1985, abgerufen am 16. Januar 2023.
  4. „Friedhofs-Manager unter Verdacht“, in: Hamburger Abendblatt vom 23. Juli 2004, abgerufen am 12. Februar 2023.
  5. Später Sieg für Wolfgang Pages Hamburger Abendblatt vom 23. September 2008
  6. Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt: Rehabilitierung des früheren technischen Geschäftsführers der Hamburger Friedhöfe -AöR-
  7. „Gratulation“ auf fof-ohlsdorf.de, abgerufen am 21. Januar 2023.
  8. „Rundblick“, in: Hamburger Abendblatt vom 27. September 1988, abgerufen am 16. Januar 2023.
  9. „Team“ auf www.sdw-hamburg.de, abgerufen am 21. Januar 2023.
  10. „Unterschlagung? SPD-Kassiererin wurde abgelöst“, in: Hamburger Abendblatt vom 12. Dezember 1985, abgerufen am 16. Januar 2023.
  11. „Hamburger SPD vor dem großen Krach?“, in: Hamburger Abendblatt vom 19. Februar 1986, abgerufen am 11. Januar 2023.
  12. „Wellinghausen bleibt“, in: Hamburger Abendblatt vom 5. März 1986, abgerufen am 11. Januar 2023.
  13. „Runde neuer Spitzenkandidat“, in: Hamburger Abendblatt vom 18. Juni 1990, abgerufen am 16. Januar 2023.