Wolfgang Beywl

deutscher Sozialwissenschaftler

Wolfgang Beywl (* 1. April 1954 in Irlich) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler mit Ausrichtung als Evaluationspraktiker und -theoretiker.

Leben Bearbeiten

Wolfgang Beywl studierte Soziologie, Politikwissenschaften und Erziehungswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und erhielt dort 1977 den Magister Artium. 1988 schloss er seine Promotion in Wirtschaftswissenschaften und ihre Didaktik, Soziologie und Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln ab. Seine Dissertation beschäftigte sich mit der Weiterentwicklung der Evaluationsmethodologie und griff u. a. das Modell der responsiven Evaluation auf. Als deutscher Evaluationspionier führte er bereits Mitte der 1980er Jahre die Berufsbezeichnung „Evaluator“.

1978 bis 1999 arbeitete Wolfgang Beywl wechselweise an Universitäten (Bonn, Köln und Wuppertal, Bern) sowie freien Forschungseinrichtungen (Bonner Institut für Demokratieforschung, Klaus-Novy-Institut, Köln). 1996 schuf er an der Universität Köln die Arbeitsstelle für Evaluation pädagogischer Dienstleistungen, die er zunächst als Univation e. V., dann als Univation Institut für Evaluation Dr. Beywl & Associates GmbH, als erstes themenübergreifendes Evaluationsinstitut Deutschlands ausgründete.

Beywl war 2003–2009 Studienleiter des ersten deutschsprachigen Weiterbildungsprogramms Evaluation am Zentrum für universitäre Weiterbildung der Universität Bern. 2010 erhielt er die Professur für Bildungsmanagement, Schul- und Personalentwicklung an der Pädagogischen Hochschule FHNW am Campus Brugg-Windisch und wurde wissenschaftlicher Leiter des Evaluationsinstituts Univation in Köln.

Beywl verfasste zahlreiche Praxis-Anleitungen, Monografien und Artikel zu Theorie und Methoden der Evaluation. Er war Gründungsmitglied und Gründungsvorstand der Gesellschaft für Evaluation (DeGEval). Er arbeitete an der Weiterentwicklung der Evaluationsmethodologie im Bereich programmtheoriegesteuerter Evaluation (Programmbaum) und responsiver Evaluation. Außerdem übersetzte er die sogenannte „Hattie-Studie“ aus dem Jahr 2009.

Weblinks Bearbeiten