Wohratal (Naturraum)

Naturraum in Hessen

Das Wohratal ist ein Naturraum in Hessen zwischen Burg- und Kellerwald bzw. Gilserberger Höhen, der zum sich westlich anschließenden Burgwald (Haupteinheit 345) gezählt wird. Es begleitet den Fluss Wohra von dessen Austritt aus dem Kellerwald bei Kloster Haina bis zur Mündung in die Ohm bei Kirchhain.

Namentlich wird nur das Flusstal ab Gemünden (Wohra) nebst Nebentälern flussabwärts Richtung Süden als Wohratal (345.3) bezeichnet. Demgegenüber wird das Tal, das oberhalb von Gemünden die Wohra ab Kloster Haina und ihren Nebenfluss Schweinfe ab Altenhaina begleitet, Buntstruth (345.4) genannt. Die Buntstruth reicht nach Nordwesten bis in die unmittelbare Nähe der Rhein-Weser-Wasserscheide und folgt dort in etwa dem Schweinfe-Nebenfluss Struthbach (Bach von Römershausen) flussaufwärts bis nach Römershausen.

Naturräumliche Gliederung Bearbeiten

Die Talsenke teilt sich wie folgt auf:[1]

  • 345.3 Wohratal (38,26 km², Süden)
  • 345.4 Buntstruth (22,98 km², Norden)

Lage und Grenzen Bearbeiten

Die Buntstruth, als Landschaft früher auch Bunstruth oder Bulenstrut genannt,[2] liegt auf einer Höhe von im Norden 340 m bis im Süden 260 m über NHN. Das sich südlich anschließende „eigentliche“ Wohratal folgt dem namensgebenden Fluss bis auf eine Höhe von knapp über 200 m. Die Talsenke ist praktisch vollkommen waldfrei, wird jedoch zu beiden Seiten von Wäldern unmittelbar umgeben.

Im Westen erhebt sich der „eigentliche“ Burgwald mit knapp unter, im Nordwesten auch knapp über 400 m. Die Gilserberger Höhen im Südosten erreichen in Nähe zu den beiden Naturräumen ebenfalls um 400 m, während der Kellerwald in nordöstlicher Nachbarschaft zur Buntstruth am Jeust 585 m, am sich nördlich anschließenden Hohen Lohr sogar 657 m erreicht.

Flüsse Bearbeiten

Alle Mündungen der Nebenflüsse der Wohra ab dem Ebersgraben liegen im „eigentlichen“ Wohratal – als wichtigste wären wohl die in Gemünden nah der nördlichen Nahtstelle mündende Schweinfe und die zentral von Rosenthal im Burgwald kommende Bentreff zu nennen.

Die Buntstruth folgt dem Oberlauf der Wohra und dem Mittel- bis Unterlauf der Schweinfe und deren Nebenfluss Struthbach (Bach von Römershausen) nach Nordwesten bis zur Hauberner Hecke, dem Sattel zwischen Burg- und Kellerwald an der Rhein-Weser-Wasserscheide.

Die von Frankenberg im Nordwesten kommende Landesstraße 3073 durchläuft Buntstruth und Wohratal zentral zunächst am Struthbach, weiter über den Unterlauf der Schweinfe und ab Gemünden schließlich längs des Unterlaufes der Wohra.[3]

Geologie Bearbeiten

Während der Zechstein der Buntstruth eine recht eindeutige Trennlinie zwischen dem Buntsandstein des sich westlich anschließenden Burgwaldes und dem Schiefer des Kellerwaldes im Osten darstellt, unterbricht das tiefere Wohratal die Buntsandsteinböden der sich westlich und östlich (Gilserberger Höhen) anschließenden Höhenzüge durch eine lösshaltige Senke.[4]

Koordinaten: 50° 54′ 0″ N, 8° 57′ 0″ O

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Karte und Beschreibung im Umweltatlas Hessen
  2. Siehe z. B. Karte des Kurfürstentums Hessen 1840-1861, Blatt 39 von 1857: Frankenau.
  3. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  4. „Geologische Übersichtskarte von Hessen“. Geschichtlicher Atlas von Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Allgemeine Quellen Bearbeiten