Wladimir Smirnow (Skilangläufer)

kasachischer Skilangläufer

Wladimir Michailowitsch Smirnow (kasachisch Владимир Михайлович Смирнов; * 7. März 1964 in Schtschutschinsk, Oblast Zelinograd, Kasachische SSR, Sowjetunion) ist ein ehemaliger kasachischer Skilangläufer. Ursprünglich startete er für die Sowjetunion, 1992 noch unter den Farben der GUS, danach für Kasachstan.

Wladimir Smirnow
Wladimir Smirnow auf einer Briefmarke (2007)

Wladimir Smirnow auf einer Briefmarke (2007)

Voller Name Wladimir Michailowitsch Smirnow
Nation Sowjetunion Sowjetunion
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS (bis März 1992)
Kasachstan Kasachstan
Geburtstag 7. März 1964
Geburtsort SchtschutschinskSowjetunion 1955 Sowjetunion
Karriere
Verein IF Stockvik Sundsvall
Status zurückgetreten
Karriereende 1999
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 1 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 4 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 3 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber 1988 Calgary 30 km klassisch
Silber 1988 Calgary Staffel
Bronze 1988 Calgary 15 km klassisch
Gold 1994 Lillehammer 50 km klassisch
Silber 1994 Lillehammer 10 km klassisch
Silber 1994 Lillehammer Verfolgung
Bronze 1998 Nagano Verfolgung
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber 1987 Oberstdorf Staffel
Gold 1989 Lahti 30 km klassisch
Silber 1991 Val di Fiemme 30 km klassisch
Bronze 1991 Val di Fiemme 15 km klassisch
Silber 1993 Falun 10 km klassisch
Silber 1993 Falun Verfolgung
Bronze 1993 Falun 30 km klassisch
Gold 1995 Thunder Bay 10 km klassisch
Gold 1995 Thunder Bay 30 km klassisch
Gold 1995 Thunder Bay Verfolgung
Bronze 1995 Thunder Bay 50 km klassisch
 Nordische Junioren-Ski-WM
Bronze 1982 Schonach Staffel
Bronze 1982 Schonach 15 km
Gold 1983 Kuopio Staffel
Silber 1983 Kuopio 15 km
Gold 1984 Trondheim Staffel
Silber 1984 Trondheim 15 km
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup
 Debüt im Weltcup 28. Dezember 1982
 Weltcupsiege im Einzel 30  (Details)
 Gesamtweltcup 1. (1990/91, 1993/94)
 Sprintweltcup 3. (1997/98)
 Distanzweltcup 3. (1996/97)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Distanzrennen 30 21 15
letzte Änderung: 16. Juli 2019

Leben und KarriereBearbeiten

Smirnow wurde bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1981 in Schonach Fünfter über 15 km und Vierter mit der Staffel und holte bei den Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften 1982 in Murau jeweils Bronze über 15 km und mit der Staffel. Seine ersten Weltcuppunkte holte Smirnow im Dezember 1982, mit dem 17. Platz im 15-km-Lauf in Davos. Im März 1983 gewann er bei den Juniorenweltmeisterschaften im finnischen Kuopio wurde er Vizeweltmeister über 15 Kilometer und gewann mit der sowjetischen 3-mal-5-Kilometer-Staffel die Goldmedaille. Im folgenden Jahr holte er bei den Juniorenweltmeisterschaften in Trondheim Silber über 15 km und Gold mit der Staffel. Seinen ersten Sieg im Weltcup feierte er 1986 in Kawgolowo. Insgesamt gewann er 29 Weltcup-Rennen, 1991 und 1994 wurde er Weltcup-Gesamtsieger. Im Oktober 1988 erlitt er einen Armbruch, doch konnte er den Trainingsrückstand wettmachen und am 18. Februar 1989 in Lahti die Weltmeisterschafts-Goldmedaille im 30-km-klassisch-Bewerb erringen.[1] Bei Skiweltmeisterschaften gewann er fünf Gold-, drei Silber- und drei Bronzemedaillen. Am erfolgreichsten war er 1995 in Thunder Bay, als er dreifacher Weltmeister wurde.

Smirnow nahm von 1988 bis 1998 an vier Olympischen Winterspielen teil. 1994 wurde er erster Olympiasieger für das unabhängig gewordene Kasachstan und erhielt im selben Jahr als erster Kasache die Holmenkollen-Medaille. Er freundete sich mit seinen größten Rivalen, den Norwegern Vegard Ulvang und Bjørn Dæhlie, an und trat in einigen Fernsehshows von Dæhlie auf. Smirnow leitete das Bewerbungskomitee der Stadt Almaty für die Olympischen Winterspiele 2014, doch die Bewerbung wurde im Juni 2006 nicht für die zweite Runde berücksichtigt.

Von 1998 bis 2004 gehörte Smirnow der Athletenkommission des IOC an. Von 2006 bis 2010 war er einer der Vizepräsidenten der Internationalen Biathlon-Union (IBU), des Dachverbandes aller nationalen Biathlonverbände. Er lebt in Sundsvall in Schweden, ist verheiratet und hat zwei Töchter.

ErfolgeBearbeiten

Olympische WinterspieleBearbeiten

  • 1988 in Calgary: Silber über 30 km, Silber mit der Staffel, Bronze über 15 km
  • 1994 in Lillehammer: Gold über 50 km, Silber im Verfolgungsrennen, Silber über 10 km
  • 1998 in Nagano: Bronze im Verfolgungsrennen

WeltmeisterschaftenBearbeiten

  • 1987 in Oberstdorf: Silber mit der Staffel
  • 1989 in Lahti: Gold über 30 km
  • 1991 in Val di Fiemme: Silber über 30 km, Bronze über 15 km
  • 1993 in Falun: Silber im Verfolgungsrennen, Silber über 10 km, Bronze über 30 km
  • 1995 in Thunder Bay: Gold über 10 km, Gold im Verfolgungsrennen, Gold über 30 km, Bronze über 50 km

Weltcupsiege im EinzelBearbeiten

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 23. Februar 1986 Sowjetunion  Kawgolowo 15 km klassisch
2. 9. Januar 1988 Sowjetunion  Kawgolowo 30 km klassisch
3. 17. Februar 1989 Finnland  Lahti 30 km klassisch1
4. 25. Februar 1990 Deutschland  Reit im Winkl 30 km Freistil
5. 15. Dezember 1990 Schweiz  Davos 15 km klassisch
6. 19. Dezember 1990 Frankreich  Les Saisies 30 km klassisch
7. 5. Januar 1991 Sowjetunion  Minsk 15 km Freistil
8. 18. Dezember 1992 Italien  Val di Fiemme 30 km Freistil
9. 16. Januar 1993 Slowenien  Bohinj 15 km Freistil
10. 11. Dezember 1993 Italien  Santa Caterina 30 km klassisch
11. 21. Dezember 1993 Italien  Toblach 10 km klassisch
12. 22. Dezember 1993 Italien  Toblach 15 km Freistil
13. 9. Januar 1994 Russland  Kawgolowo 15 km klassisch
14. 15. Januar 1994 Norwegen  Oslo 15 km Freistil
15. 27. Februar 1994 Norwegen  Lillehammer 50 km klassisch2
16. 5. März 1994 Finnland  Lahti 15 km Freistil
17. 27. Januar 1995 Finnland  Lahti 15 km Freistil
18. 28. Januar 1995 Finnland  Lahti 15 km klassisch
19. 11. Februar 1995 Norwegen  Oslo 50 km klassisch
20. 9. März 1995 Kanada  Thunder Bay 30 km klassisch3
21. 11. März 1995 Kanada  Thunder Bay 10 km klassisch3
22. 13. März 1995 Kanada  Thunder Bay 25 km Verfolgung3
23. 26. November 1995 Finnland  Vuokatti 10 km klassisch
24. 9. Januar 1996 Slowakei  Štrbské Pleso 50 km Freistil
25. 13. Januar 1996 Tschechien  Nové Město 15 km klassisch
26. 24. Februar 1996 Norwegen  Trondheim 30 km Freistil
27. 9. März 1996 Schweden  Falun 10 km Freistil
28. 10. März 1996 Schweden  Falun 15 km Verfolgung
29. 18. Januar 1997 Finnland  Lahti 30 km klassisch
30. 7. März 1998 Finnland  Lahti 30 km klassisch
1 Nordische Skiweltmeisterschaften 1989.
2 Olympische Winterspiele 1994.
3 Nordische Skiweltmeisterschaften 1995.

Siege bei Continental-Cup-RennenBearbeiten

Nr. Datum Ort Disziplin Serie
1. 5. Dezember 1992 Osterreich  Tauplitz 15 km klassisch Continental Cup
2. 6. April 1995 Schweden  Kalix 10 km klassisch Continental Cup
3. 17. November 1996 Schweden  Bruksvallarna 15 km klassisch Continental Cup
4. 31. Januar 1999 Korea Sud  Yongpyong 15 km klassisch Continental Cup

Weltcup-GesamtplatzierungenBearbeiten

Saison Gesamt Langdistanz Sprint
Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz
1982/83 4 59. - - - -
1983/84 22 31. - - - -
1984/85 21 30. - - - -
1985/86 78 3. - - - -
1986/87 64 5. - - - -
1987/88 71 5. - - - -
1988/89 74 5. - - - -
1989/90 74 7. - - - -
1990/91 163 1. - - - -
1991/92 93 3. - - - -
1992/93 649 2. - - - -
1993/94 830 1. - - - -
1994/95 866 2. - - - -
1995/96 1034 2. - - - -
1996/97 309 9. 193 3. 34 37.
1997/98 431 3. 184 4. 247 3.

WeblinksBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Schwarz war ganz „happy“. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 20. Februar 1989, S. 20 (Hinweis: Die Website der Arbeiterzeitung ist nicht mehr aktiv. Die ursprünglich verlinkten Seiten des Online-Archivs sind daher nicht erreichbar.arbeiter-zeitung.at – das offene Online-Archiv).