Wir Staatskünstler ist eine Kabarettreihe von Robert Palfrader, Florian Scheuba und Thomas Maurer, die von 2011 bis 2017 im ORF gezeigt wurde.[1] Daneben gibt es auch Bühnenaufführungen.

Fernsehsendung
Titel Wir Staatskünstler
Produktionsland Österreich
Genre Comedyshow, Kabarett
Erscheinungsjahre 2011–2017
Länge ca. 105 Minuten
Ausstrahlungs­turnus wöchentlich, jährlich
Produktions­unternehmen Gebhardt Productions
Musik Thomas Kathriner
Premiere 1. Dez. 2011 auf ORF eins
Moderation

Geschichte Bearbeiten

Sie entstand vor dem Hintergrund der Korruptionsfälle, die in Österreich bekannt wurden, darunter die BUWOG-Affäre und die Part-of-the-Game-Affäre. In jeder Folge werden aktuelle politische Geschehnisse, darunter hauptsächlich Ermittlungen zu Korruptionsfällen, besprochen. Dabei scheuen sich die Staatskünstler nicht davor, betroffene Politiker direkt in ihren Büros aufzusuchen bzw. in Ämtern nach Unterlagen zu fragen. Die Show ist in mehrere Abschnitte und Kategorien gegliedert. Besonders populär wurde jener Teil, in dem die drei Kabarettisten Laura Rudas und Niko Pelinka, gespielt von Nicholas Ofczarek und Claudia Kottal, per Videocall anrufen. Im Herbst 2012 wurde die zweite Staffel der Sendung gezeigt. Im Sommer 2013 beschäftigte man sich intensiv mit dem Wahlkampf zur Nationalratswahl in Österreich 2013 und da vor allem mit Frank Stronach und dem BZÖ.

In einer Sendung im Dezember 2013 hinterfragten die Staatskünstler auch ungarische Gesetze der Regierung Orbán, insbesondere jenes, das die „Verhöhnung der Stephanskrone“ unter Strafe stellt. Sie machten die Probe aufs Exempel, in der ungarischen Botschaft in Wien und in Anwesenheit des Botschafters. Die führte zwar zu keiner Strafe, aber zu Protesten aus Ungarn, die in einer diplomatischen Protestnote an das Außenministerium gipfelten.[2][3]

Ab 2012 waren die drei Kabarettisten mit Wir Staatskünstler mit einem Bühnenprogramm auch auf Tournee durch Österreich und Deutschland.[4][5][6]

Am 30. Dezember 2014 wurde die Sendung Wir Staatskünstler. Die Jahresbilanz 2014 im ORF ausgestrahlt.[7][8][9][10]

Wir Staatskünstler – Die Jahresbilanz 2015 wurde am 22. Dezember 2015 im ORF ausgestrahlt[11] und im Rabenhof Theater als Bühnenaufführung gezeigt.[12] 2016 gab es vier Sendungen: drei Saisonbilanzen im April, Juni und Oktober sowie eine Jahresbilanz im Dezember.[13] 2017 wurde eine Halbjahresbilanz im Juni und eine Jahresbilanz im Dezember gezeigt.[1]

Am Aschermittwoch 2019 waren die Staatskünstler mit einem 90-minütigen politisch-satirischen Programm auf Puls 4 zu sehen.[14] Im Oktober 2019 feierten sie mit dem Programm Wir Staatskünstler: Jetzt erst recht! im Rabenhof Theater Premiere.[15] Am Aschermittwoch 2020 waren sie zusammen mit Michael Niavarani und Erwin Steinhauer auf Puls 4 zu sehen.[16] Im Oktober 2023 war im Rabenhof-Theater Premiere des Programmes Alte Hunde – Neue Tricks.[17]

Publikationen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b ORF: „Staatskünstler“ wird eingestellt. In: derStandard.at, 4. September 2017, abgerufen am 19. Dezember 2017.
  2. Manuela Tiefnig: ORF-Staatskünstler sorgen für Staatsaffäre. (Memento vom 26. Dezember 2013 im Internet Archive) In: TV.heute.at, 24. Dezember 2013.
  3. Witz entlang der Donau. In: Kleine Zeitung. 24. Dezember 2013, S. 72.
  4. Wir Staatskünstler – Tour 2012 (Memento vom 22. Dezember 2014 im Internet Archive). In: wirstaatskuenstler.at, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  5. Wir Staatskünstler – Tour 2013 (Memento vom 22. Dezember 2014 im Internet Archive). In: wirstaatskuenstler.at, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  6. „Wir Staatskünstler“ im Wiener Burgtheater. In: Salzburger Nachrichten. 23. Februar 2013, abgerufen am 22. Dezember 2014 (Quelle: APA).
  7. APA/Wolfgang Huber-Lang: Scheuba: Aufteilung der ORF-Gebühren eine „Sauerei der Politik“. In: derStandard.at, 15. Dezember 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  8. Philipp Wilhelmer: Aus für die „Staatskünstler“ im ORF. In: kurier.at, 18. November 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  9. Philipp Wilhelmer: Aus für „Staatskünstler“: Debatte über Streichung der Satire. In: kurier.at, 19. November 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  10. omark: 2015 sind im ORF definitiv keine „Staatskünstler unterwegs“. In: derStandard.at, 24. November 2014, abgerufen am 22. Dezember 2014.
  11. DIE.NACHT Wir Staatskünstler – Die Jahresbilanz 2015 (Memento vom 20. Dezember 2015 im Internet Archive). In: tv.orf.at, abgerufen am 7. Dezember 2015.
  12. WIR STAATSKÜNSTLER Jahresrückblick 2015 – Der härteste Stoff, den Satire in Österreich zu bieten hat! In: rabenhoftheater.com, abgerufen am 7. Dezember 2015.
  13. ORF setzt „Wir Staatskünstler“ fort. In: orf.at, 14. Jänner 2016, abgerufen am 14. Jänner 2016.
  14. Die „Staatskünstler“ übersiedeln vom ORF zu Puls4. In: kurier.at, 15. Februar 2019, abgerufen am 24. Februar 2019.
  15. Wir Staatskünstler: Jetzt erst recht! In: rabenhoftheater.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2019; abgerufen am 4. Oktober 2019.
  16. Michael Niavarani am Aschermittwoch bei „Staatskünstler“ auf Puls 4. In: DerStandard.at. 12. Februar 2020, abgerufen am 19. Februar 2020 (Artikelanfang frei abrufbar).
  17. Margarete Affenzeller: "Wir Staatskünstler" über Bodenversiegelung und Boulevard-Demokratie. In: DerStandard.at. 11. Oktober 2023, abgerufen am 11. Oktober 2023.