Winnetou (Wien 1928)

Schauspiel nach Karl May für die Renaissance-Bühne Wien

Winnetou, das Schauspiel aus dem Indianerleben in sechs Bildern nach Karl May’s Reiseerzählung von Dr. K. Hermann Dimmler. In Szene gesetzt und für die Renaissance-Bühne bearbeitet von Ludwig Körner ist eine Dramatisierung der Winnetou-Trilogie von Karl May und wurde 1928 auf der Renaissance-Bühne in Wien von Josef Jarno uraufgeführt.

Daten
Titel: Winnetou
Gattung: Schauspiel aus dem Indianerleben
Originalsprache: Deutsch
Autor: Hermann Dimmler, Ludwig Körner
Literarische Vorlage: Karl May: Winnetou-Trilogie
Erscheinungsjahr: 1928
Uraufführung: 1. April 1928
Ort der Uraufführung: Renaissance-Bühne, Wien
Regisseur der Uraufführung Josef Jarno
Personen

Umsetzung Bearbeiten

Körner setzte das Stück in „6 Bildern“ um, wobei er 1–4 von Dimmler weitgehend übernahm und 5–8 zu „Von der Elbe bis zum Arkansas“ zusammenzog.

  • 1. Die Pioniere der Zivilisation
  • 2. Von den Kiowas gefangen
  • 3. Dem Tode entronnen
  • 4. Indianerliebe und Treue
  • 5. Von der Elbe bis zum Arkansas
  • 6. Winnetous Tod

Änderungen: Nscho-tschis Auftritt als Bärenjägerin entfällt. In den Helldorf-Settlement-Teil sind Motive aus Der Ölprinz und Weihnacht! eingeflossen, z. B. als er die Auswanderer um Rosalie Ebersbach (hier „Tante Emma“) erweitert. Für Winnetous Tod zu Weihnachten werden weder das Lied „Ave Maria“ noch das Gedicht „Weihnachtsabend“ verwendet; Winnetou stirbt zu „Stille Nacht, heilige Nacht“.

Neue Figuren sind neben „Tante Emma“ noch Peter, Bancroft und Winklay. Santer erhält den Vornamen „Fred“.

Aufführungen Bearbeiten

Diese Neufassung wurde erstmals 1928 in Wien auf der Renaissance-Bühne gespielt. Das Stück wurde kurz darauf auch als dreitägiges Gastspiel in Graz und mindestens einmal in Baden aufgeführt. Weitere Spielorte:

  • Berlin 1938[4]
  • Rathen 1938 (var. Raschke)[5]
  • Warnsdorf 1938[6]
  • Rathen 1939 (var. Raschke)[7]
  • Wien 1939[8]
  • Hamburg 1940[9]
  • Hohenstein-Ernstthal 1942[10]
  • Wien 1975[11]

Dimmler/Körners „Winnetou“ ist auch noch an folgenden Orten nachweisbar: 1938 Stadttheater Hildesheim, 1939 Stadttheater Halberstadt, Volkstheater München, Landestheater Beuthen; 1940 Stadttheater Halle.[12]

Ludwig Körner selbst spielte in mehreren Aufführungen den Old Shatterhand.

Die Körnersche Bearbeitung wurde noch bis in die 1970er Jahre von zahlreichen anderen Bühnen nachgespielt.

Textausgaben Bearbeiten

  • Hermann Dimmler: Winnetou. Reiseerzählung von Karl May. Für die Bühne gestaltet. Radebeul 1928.
  • Ludwig Körner: Winnetou. Schauspiel aus dem Indianerleben in sechs Bildern nach Karl May's Reiseerzählung von Dr. K. Hermann Dimmler. In Szene gesetzt und für die Renaissance-Bühne bearbeitet, Wien 1928.

Quelle Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Winnetous erstes Auftreten. In: Die Bühne. Wien Nr. 178/April 1928, S. 11; Nachdruck in: Mitteilungen der Karl-May-Gesellschaft Nr. 106/1995, S. 56 (Onlinefassung).
  • Peter Krauskopf: „Pferde, Action, Explosionen“. Winnetou auf der Bühne. In: Dieter Sudhoff, Hartmut Vollmer (Hrsg.): Karl Mays „Winnetou“ (Karl-May-Studien Band 10), Igel-Verlag, 2007. (S. 373 ff.)
  • Wilhelm Brauneder: Hermann Dimmlers „Winnetou“ in Wien. In: Wiener Karl-May-Brief Heft 4/2008. (mit Faksimile der Ankündigung der Wiener Aufführung von 1928)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Linz_1928)
  2. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Dresden_1930)
  3. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Berlin_1931)
  4. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Berlin_1938)
  5. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Rathen_1938)
  6. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Warnsdorf_1938)
  7. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Rathen_1939)
  8. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Wien_1939)
  9. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Hamburg_1940)
  10. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/1942
  11. https://www.karl-may-wiki.de/index.php/Winnetou_(Wien_1975)
  12. Erwähnt bei Hatzig: Dramatisierungen ..., 2001, S. 524.