Wilków (Powiat Namysłowski)

Dorf in Polen

Wilków (deutsch Wilkau) ist eine Ortschaft in Niederschlesien. Der Ort ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde im Powiat Namysłowski in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Wilków
Wilkau
?
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Wilków Wilkau (Polen)
Wilków
Wilkau (Polen)
Wilków
Wilkau
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Namysłowski
Gmina: Wilków
Geographische Lage: 51° 6′ N, 17° 40′ OKoordinaten: 51° 5′ 55″ N, 17° 39′ 38″ O
Höhe: 150–175 m n.p.m.
Einwohner: 1142 (31. Dez. 2020[1])
Postleitzahl: 46-113
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONA
Wirtschaft und Verkehr
Straße:
DW 451 NamysłówOleśnica
Eisenbahn: Kluczbork–Oleśnica
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Straßendorf Wilków liegt fünf Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Namysłów (Namslau) sowie 60 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene). Das Dorf liegt am rechten Ufer der Widawa, einem rechten Zufluss der Oder. Durch den Ort fließt der Bach Jaskólka.

Der Ort liegt an der Kluczbork–Oleśnica. Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße Droga wojewódzka 451.

Ortsteile Bearbeiten

Ortsteil von Wilków ist Wilkówek (Hohenwilkau).

Nachbarorte Bearbeiten

Nachbarorte von Wilków sind im Nordosten Idzikowice (Eisdorf), im Osten Krzyków (Krickau) und Smarchowice Małe (Deutsch Marchwitz), im Südosten Ligotka (Ellguth), im Südwesten Dębnik (Damnig) sowie im Westen Wojciechów (Woitsdorf).

Geschichte Bearbeiten

 
Kirche in Wilkau – Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert
 
Kirche St. Nikolaus (2017)
 
Zerstörte Nikolauskirche nach 1945

Der Ort wurde erstmals 1290 erwähnt. 1303 erfolgte eine Erwähnung als Wilcaw sowie 1353 als Wilkaw und 1362 als Wilkow. Der Ortsname leitet sich vom polnischen Wort Wilk (dt. Wolf), übersetzt in etwa Wolfsdorf.[2] 1501 wurde die Kirche im Ort errichtet. 1535 hielt die Reformation Einzug in Wilkau.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Wilkau nieder gebrannt. 1626 quartierte sich der schwedische Kommandant Philipp von Mansfeld in Wilkau ein. 1633 wütete die Pest in Wilkau und zahlreiche Dorfbewohner kamen ums Leben. 1654 wurde Wilkau rekatholisiert. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Wilkau mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. 1790 zählte Nieder-Wilkau ein Schloss, zwei Vorwerke, 16 Dienstbauern, 3 freie Gärtner, 13 Dreschmaschinen, einen Schafstall, 41 Bauernhöfe, eine Schule mit einem Lehrer, 1 Schmied, 4 Schneider, eine Windmühle, eine katholische Pfarrkirche und 334 Einwohner. Ober-Wilkau zählte im gleichen Jahr ein Gutshaus, 14 Knechtsbauern, 6 freie Gärtner, 14 Dreschmaschinen, 36 Bauernhöfe, eine Schnapsbrennerei, 2 Flachsweber, eine Schneiderei, ein Gasthaus, 1 Windmühle und 297 Einwohner.[3]

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Wilkau ab 1816 zum Landkreis Namslau im Regierungsbezirk Breslau. 1845 teilte sich der Ort in die Ortsteile Nieder- und Ober-Wilkau. In Nieder-Wilkau bestanden im Dorf ein Schloss, zwei Vorwerke, eine katholische Schule, eine Windmühle, ein Vorwerk und 55 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Nieder-Wilkau 498 Menschen, davon 63 evangelisch. In Ober-Wilkau bestanden 1845 ein Schloss, zwei Vorwerke, eine Windmühle und 66 Häuser. Im gleichen Jahr zählte der Ort 419 Einwohner, davon 33 katholisch.[2] 1874 wurde der Amtsbezirk Wilkau gegründet, welcher die Landgemeinden Damnig, Ellguth, Nieder Wilkau und Ober Wilkau und die Gutsbezirke Damnig, Nieder Wilkau und Ober Wilkau und Hospital-Weidegrundstücke von Namslau umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer und Lieutenant von Kunowski in Ober Wilkau. Am 1. März 1897 wurden die Orte Nieder- und Ober-Wilkau zu Landgemeinde Wilkau zusammengeschlossen.[4]

1933 zählte Wilkau 1240 sowie 1939 1290 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Namslau.[5] Am 20. Januar 1945 eroberte die Rote Armee den Ort. Zahlreiche Gebäude, darunter auch die spätgotische katholische Kirche, wurden während der Kampfhandlungen um den Ort zerstört.[3]

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Wilków umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Wilków der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Namysłowski.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die römisch-katholische Kirche St. Nikolaus (poln. Kościół Najświętszej Maryi Panny Królowej Polski) wurde 1290 erstmals erwähnt. Der spätgotische Bau entstand Anfang des 14. Jahrhunderts und wurde im 15. Jahrhundert erweitert. 1564 wurde ein Kirchturm erbaut. Im Januar 1945 wurde der Bau zu nahezu 80 % zerstört. Der komplette Innenraum brannte nieder und lediglich die Außenmauern blieben erhalten. Zwischen 1957 und 1958 wurde die Kirche wieder aufgebaut.[6] Der Kirchenbau steht seit 1959 unter Denkmalschutz.[7]
  • Das Schloss Nieder-Wilkau (poln. Pałac w Wilkowie (Dolnym)) wurde im 19. Jahrhundert errichtet. Derd Schlossbau steht seit 1990 unter Denkmalschutz.[7]
  • Schloss Mittel-Wilkau (poln. Dwór w Wilkowe (Średnim))
  • Schlosspark
  • Empfangsgebäude des Bahnhofes Domaszowice aus Backstein

Vereine Bearbeiten

  • Freiwillige Feuerwehr OPS Wilków
  • Fußballverein GKS Widawa Wilków

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

Gemeinde Bearbeiten

Zur Landgemeinde (gmina wiejska) Wilków gehören der Ort und eine Reihe von Dörfern.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wilków (Powiat Namysłowski) – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raport o gminie - Einwohnerzahlen S. 6 (poln.)
  2. a b Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 745–746.
  3. a b Geschichte des Dorfes Wilkau/Wilków (poln.)
  4. Territorial Amtsbezirk Wilkau
  5. Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Namslau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  6. Geschichte und Hist. Bilder St. Nikolaus (poln.)
  7. a b Denkmäler Woiwodschaft Opole (Memento des Originals vom 14. Januar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wuozopole.pl S. 176 (poln.)