Wilhelm Upilio

Arzt und Professor für Medizin

Wilhelm Upilio, latinisiert aus Wilhelm Schefferlein (auch Opilio bzw. Scheffer; geboren in Windsheim; gestorben 1594) war ein deutscher Arzt.

Leben Bearbeiten

Wilhelm Schefferlein wurde in Windsheim, dem heutigen Bad Windsheim in Mittelfranken, geboren. Ab 1572 war er praktischer Arzt in Kitzingen. 1574 wurde er Stadtphysikus in Neustadt an der Saale. Unter dem Würzburger Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn, der ihn 1581 nach Würzburg berief und für den er als Leibarzt tätig war, wurde er erster Spitalarzt am Juliusspital in Würzburg,[1] wo er von 1581 bis Anfang 1594 wirkte. Wilhelm Schefferlein bzw. Upilio war auch Direktor des Spitals, dessen Bau 1584 weitgehend abgeschlossen war. 1582 war Wilhelm Upilio Gründungsmitglied der Medizinischen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der er ab 1591 als Dekan vorstand. Zwischen 1569 und 1594 hatte er 17 astrologische Kalender[2] verfasst, die unter anderem günstige Aderlasszeiten enthalten. Nachfolger Upilios wurde 1594 Georg Johannes Stengel, der als Professor bis 1619 am Juliusspital wirkte.

Wilhelm Upilios Sohn war der Arzt Christoph Upilio.

Literatur Bearbeiten

  • Max Buchner: Aus der Vergangenheit der Universität Würzburg. Festschrift Zum 350 Jährigen Bestehen der Universität. Berlin/Heidelberg 1932.
  • Andreas Mettenleiter: Das Juliusspital in Würzburg. Band III: Medizingeschichte. Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Würzburg anlässlich der 425jährigen Wiederkehr der Grundsteinlegung. Stiftung Juliusspital Würzburg (Druck: Bonitas-Bauer), Würzburg 2001, ISBN 3-933964-04-0, S. 6, 30–35 und 768–769.
  • Carl Gottfried Scharold: Upilio. In: Carl Gottfried Scharold: Beyträge zur ältern und neuern Chronik von Würzburg. 4 Bände. Würzburg 1818–1820; Band 1 (1821), S. 46–48.
  • Ralf Vollmuth, Gundolf Keil: Beständigkeit und Fortschritt. Die Würzburger Medizin im Spiegel der Jahrhunderte. Ein Beitrag zur Erstgründung der Universität Würzburg vor 600 Jahren. In: Würzburger Medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 7–20.
  • Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. Band 2. Stuttgart 2004.

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Vgl. Robert Schwab: Über die Bedeutung des Juliusspitals für die Entwicklung der Inneren Medizin. In: Das Juliusspital Würzburg in Vergangenheit und Gegenwart: Festschrift aus Anlaß der Einweihung der wiederaufgebauten Pfarrkirche des Juliusspitals am 16. Juli 1953. Hrsg. vom Oberpflegeamt des Juliusspitals. Würzburg 1953, S. 14–24, hier: S. 15.
  2. etwa 1588 das Prognosticon astrologicum oder Practica teutsch auff das MDLXXXIX. jar durch Wilhelm Upilionem, der Artzney Doctor zu Würzburg.