Wilhelm Schwinn

deutscher Politiker (NSDAP), MdR

Wilhelm Johann Peter Schwinn (* 23. Mai 1897 in Ober-Kainsbach; † 18. Oktober 1967 ebenda) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Wilhelm Schwinn

Leben und Wirken Bearbeiten

Wilhelm Schwinn wurde als Sohn des Gastwirtes Christian Wilhelm Schwinn (1864–1913) und seiner Ehefrau Anna Margaretha Schwinn († 1940), geborene Rausch, geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Ober-Kainsbach wurde Schwinn an der landwirtschaftlichen Winterschule in Michelstadt im Odenwald unterrichtet. Von 1916 bis 1917 nahm er mit dem 2. Garde-Infanterie-Regiment zu Fuß am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend gehörte er ein Jahr lang der Garde-Nachrichten-Abteilung I. an. Nach dem Krieg lebte er als Land- und Gastwirt in Ober-Kainsbach.

Mitte der 1920er Jahre trat Schwinn der NSDAP bei und übernahm 1929 das Amt eines Kreisleiters in Erbach.

1929 übernahm Schwinn seine ersten öffentlichen Ämter, als er Mitglied des Kreistags von Erbach und des Provinziallandtags von Starkenburg wurde. Zwei Jahre später, 1931, wurde er außerdem Mitglied des Hessischen Landtags. Nach seinem Ausscheiden aus dieser Körperschaft im Herbst 1933 wechselte Schwinn als Abgeordneter in den nationalsozialistischen Reichstag, in dem er von November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Frühjahr 1945 den Wahlkreis 33 (Hessen) vertrat.

Schwinn führte seine Land- und Gastwirtschaft zusammen mit seiner Ehefrau Elisabetha, geborene Kunkel, noch weit über die Nachkriegszeit hinaus fort, um sie später zu verpachten und zuletzt aufzugeben.

Literatur Bearbeiten

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 354.
  • Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 809.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 239.
  • Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1 (Unveränderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967).

Weblinks Bearbeiten