Koordinaten: 47° 17′ 34″ N, 8° 31′ 45″ O; CH1903: 682488 / 238560

Wildpark Langenberg
Vollständiger Name Tierpark Langenberg
Ort Albisstrasse 4
8135 Langnau am Albis
Schweiz Schweiz
Fläche 80 Hektar
Eröffnung 11. Dezember 1869
Tierarten 18 Arten
Artenschwerpunkte Heimische und ehemals heimische Tiere
Organisation
Leitung Martin Kilchenmann
Trägerschaft Stiftung Wildnispark Zürich[1]
Förderorganisationen Stadt und Kanton Zürich, Gemeinden des Bezirks Horgen, Pro Natura Zürich
Mitglied bei EAZA, VdZ, Zooschweiz

Rothirsche unterhalb des Eingangsbereichs

www.wildnispark.ch
Positionskarte
Wildpark Langenberg (Kanton Zürich)
Wildpark Langenberg (Kanton Zürich)

Der Wildpark Langenberg ist ein Tierpark im Sihltal, in der Gemeinde Langnau am Albis, im Schweizer Kanton Zürich. Er ist Mitglied des Zooschweiz und weiterer Verbände wissenschaftlich geführter Zoos. Seit Januar 2009 bildet der Langenberg zusammen mit dem Sihlwald den Wildnispark Zürich.[2]

Park Bearbeiten

Mit seinen rund 80 Hektaren ist der Langenberg der flächenmässig grösste Tiergarten der Schweiz. Im Park leben rund 20 einheimische Tierarten, darunter auch einige, die in der Schweiz nicht mehr in freier Wildbahn vorkommen. Raubtiere wie Braunbären und Wölfe, Luchse und Wildkatzen leben in grosszügigen, naturnahen Anlagen. Auch Steinböcke, Wisente, Elche, Rehe, Murmeltiere und Fischotter leben im Park.

Der Langenberg ist wesentlich im Wiederansiedlungsprojekt der Przewalski-Pferde oder Takhis, wie sie in der Mongolei genannt werden, engagiert.[3][4] Bereits ziehen mehrere Wildpferde aus dem Langenberg im Naturreservat Great Gobi B in Gobi-Altai-Aimag umher. Der Langenberg war eine wichtige Durchgangsstation für Tiere aus anderen Zuchten, die von Zürich aus in die Mongolei transportiert wurden.

Geschichte Bearbeiten

 
Gedenkstein
 
Carl Anton Ludwig von Orelli

In den Jahren 1506, 1553 und 1557 wurde der Langenberg etappenweise durch die Stadt Zürich erworben und lieferte wie der Sihlwald Brennholz für die Stadt Zürich. Mitte des 19. Jahrhunderts verwirklichte der Stadtforstmeister Carl Anton Ludwig von Orelli gegen politischen Widerstand seine Idee, im Langenberg einen Wildgarten zu errichten.[5] Angesichts der überjagten Wälder wollte er der Bevölkerung einen Ort der Erholung schenken, wo sie einheimischen Tieren begegnen können. Am 4. September 1869 erfolgte ein Stiftungsakt, Orelli setzte 20'000 Franken aus zum Zwecke des Unterhalts eines Wildgartens im Langenberg im September bis November 1869.

Der Stadtrat von Zürich, die Direktion des Innern und der Grosse Stadtrat stimmten dem Projekt zu und erteilten die Bewilligung für die zukünftige Nutzung des Langenbergs als Wildgarten. Die Gemeinde Langnau am Albis und Adliswil sicherte ihre Unterstützung zu. Am 11. Dezember 1869 wurde die definitive Stiftungsurkunde ausgestellt. Die ersten Tiere im Langenberg waren Rothirsche. An einem Findling beim Bärengehege erinnert eine Gedenktafel an den Gründer des Parks. Seither wurden die Tieranlagen erweitert, neue Tierarten kamen dazu, wobei die Haltung so naturnah wie möglich realisiert wird.

Restaurant Bearbeiten

Das ursprüngliche Wirtschaftsgebäude war um 1870 als Stall und Wagenremise entstanden; einige Jahre später wurde darin ein Restaurationsbetrieb eröffnet. Platzmangel und prekäre hygienische Verhältnisse führten 1942 dazu, dass die Gäste ausblieben. 1944 liess der Stadtrat das baufällig gewordene Gebäude abbrechen und nach Plänen des Stadtbaumeisters Albert Heinrich Steiner für 372'000 Franken einen Neubau errichten.

Galerie Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wildpark Langenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://wildnispark.ch/ueber-uns/traegerschaft/
  2. stadt-zuerich.ch: Wildnispark Zuerich - Stadt Zürich (Memento des Originals vom 27. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch, Zugriff am 4. Februar 2011
  3. 3sat, 27. Oktober 2004: Überlebenshilfe für die Vorfahren unserer Hauspferde
  4. Neue Zürcher Zeitung, 14. Oktober 2005: Urpferde auf Reisen
  5. Martin Illi: Carl Anton Ludwig von Orelli. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. März 2015, abgerufen am 14. Juni 2019.