Oh Wikipedia, oh Göttliche!

Comicfans begeistern sich gerade an der Ankündigung, dass es ab Oktober einen neuen Asterix-Band geben wird. Der Titel „Asterix und der Greif“ führte sofort zu wüsten Online-Spekulationen, dass sich der neue Band von den „Harry-Potter-Romanen“ inspirieren (bzw. klauen) könnte. Viel ist vom Inhalt nicht bekannt, nur dass die Gallier auf „eine lange und geheimnisvolle Reise und auf die Suche nach einer rätselhaften und furchteinflößenden Kreatur“ gehen. Ein Freund von Miraculix ruft den Druiden im Traum um Hilfe. Kreatur und Traum reichten Andreas Platthaus schon, in der F.A.Z. von „Asterix dem Plagiator“ zu sprechen. Ob es nun wirklich weitere Parallelen zu „Tim in Tibet“ oder Zauberlehrlingen geben wird, kann aber niemand außerhalb der Asterix-Verantwortlichen sagen.

Vom Texter Jean-Yves Ferri gab es noch eine Erklärung, warum er sich unter den mythologischen Wesen den Greif als Titelfigur ausgesucht hat. Zur weiteren Geschichte wollte er sich nicht äußern. „Ich werde Euch nicht alles verraten, ich bin ja nicht die Göttin Wikipedia,“ wird er zitiert. Na dann… MOMENT! „Göttin Wikipedia“? Wie ist denn das zu verstehen? Eine Verbeugung des Literaten vor dem Online-Lexikon, das andere liebevoll die Allwissende Müllhalde nennen? Einfach der berühmte französische Charme, gepaart mit blumiger Sprache? La déesse Wikipédia! Oder vielleicht doch ein weiterer Hinweis auf den Inhalt des neuen Asterix? Die Comicserie ist ja dafür bekannt, aus der modernen Welt Dinge zu adaptieren. So stand im letzten Band Klimaschützerin Greta Thunberg wohl Patin für Adrenaline, die Tochter des Vercingetorix. Wird uns also eine Göttin Personifikation der Wikipedia begegnen? Vielleicht als Variante der Patrona Bavariae oder der Pallas Athene? Und was wird aus uns Wikipedianern? Tempeldiener und Priester? Die Administratoren als Hohepriester und Jimmy Wales als Prophet? Vor dem Tempel Tausende von Schülern und anderen Gläubigen, die nach der Wahrheit begehren und zum Götzendienst strömen, in der Hoffnung, Weisheit zu gewinnen? Vielleicht sind wir Zeuge der Entstehung einer neuen Religion… Oder auch nicht. JPF, 31.05.

Nachlese: 21 x 21 – Der Giga-Corona-Artikelmarathon

Es ist das erste Wochenende im Jahr 2021 ohne Artikelmarathon, seit Anfang Januar der Corona-Wettbewerb ausgerufen wurde. 21 Mal in 21 Wochen kamen zuvor Wikipedianer zusammen, um jeweils 3 Tage am Stück neue Artikel zur Wikipedia beizutragen. Der unerfreuliche Anlass trug dazu bei, dem zuletzt etwas ins Stocken geratenen Wettbewerb zu einem grandiosen 25. Jubiläum zu verhelfen. Und enzyklopädiebegeisterten Autoren eine Ablenkung im Pandemie-Lockdown zu verschaffen.

Obwohl ich in der Wikipedia schon viel Großartiges erlebt habe, waren die 21 Wochen ein absolutes Highlight in meiner Zeit hier. 31 Autoren haben sich beteiligt und es am Ende auf 2978 neue Artikel für die Wikipedia gebracht. Ohne nachzulassen wurden in jedem 3-Tages-Zeitraum mindestens 100 Artikel für den Marathon geschrieben. 9 Teilnehmer haben alle 21 Etappen durchgehalten, der ausdauerndste unter ihnen war Pechristener, der nur einmal unter 10 Artikeln blieb. Mit insgesamt 370 angelegten Artikeln war er die Nummer 2 hinter dem überragenden J. Patrick Fischer, der mit 516 neuen Artikeln alleine ein Sechstel des Gesamtergebnisses beitrug. Bei 11 der 21 Etappen stand er am Ende auf dem Treppchen ganz oben. Für das breite Engagement spricht, dass die übrigen 10 Etappen 9 verschiedene Gewinner hatten. Auch ohne Etappengold mit beständig hohen Beiträgen und insgesamt 278 angelegten Artikeln erreichte Geher Platz 3 in der Gesamtstatistik. Fabrice Dux, zuletzt Seriensieger des Wikipedia-Marathons, legte die größte Sprintleistung hin und schaffte in Etappe 13 in 3 Tagen 61 neue Artikel. Ein herzliches Dankeschön von mir an alle, die mitgemacht haben!

Natürlich lässt das schnelle Anlegen von Artikeln kaum Zeit, sich intensiv mit den einzelnen Themen zu befassen, aber es gibt eben auch die vielen gleichförmigen Themenkomplexe, die in der Wikipedia noch nicht erfasst sind. Und auch wenn der Artikelmarathon nicht für das Hervorbringen von Qualitätsauszeichnungen bekannt ist, so hat er doch seine Berechtigung als Lückenfüller im umfassenden Wissensbestand der Wikipedia und annähernd 3000 gefüllte Lücken sprechen für den Erfolg dieses Wettbewerbs. Der Artikelmarathon ist in sein 15. Jahr gegangen – Ende 2007 fand er erstmals statt – und 17.303 Artikel wurden in dieser Zeit in die Ergebnislisten eingetragen. So spricht Einiges dafür, den Wettbewerb über diese 25 Ausgaben hinaus fortzusetzen, auch wenn es hoffentlich nie wieder einen solchen Ansporn dafür brauchen wird. Alles Gute und vielleicht auf ein Wiedersehen beim Artikelmarathon! HvW 30.05.

State of the Union: durchwachsen

Das ist nicht etwa die Zustandsbeschreibung der CDU, sondern es geht im folgenden um die jährliche Bestandsaufnahme des größten Länder-WikiProjektes außerhalb des DACH-Raumes, nicht unähnlich dem Vorbild aus der Welt da draußen, in denen amerikanische Präsidenten-Imitatoren und gerade mal wieder reale Präsidenten über den Zustand des Landes sprechen. Also wurde von mir mal wieder der Toolserver gequält mit meist sinnvollen, aber auch abstrusen Abfragen, um ein aussagekräftiges Bild des Geschehens um das WikiProjekt Vereinigte Staaten und seine drei Unterprojekte Wikipedia:WikiProjekt Nationalparks in den USA, Wikipedia:WikiProjekt Straßen der Vereinigten Staaten und Wikipedia:WikiProjekt National Register of Historic Places zu gewinnen.

Anteil … an den Biographien
aller 745.195 100 %
US-Amerikaner 103.961 14,0 %
Deutsche 277.455 37,2 %
Österreicher 35.323 4,7 %
Schweizer 25.242 3,4 %

Insgesamt fielen um die Mittagszeit des 2. April 2021 unter das WikiProjekt Vereinigte Staaten 227.443 Artikel, etwa neun Prozent der zu dem Zeitpunkt 2.557.755 Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia. 103.961 davon, also 45,7 % davon sind Biographien. Insgesamt in der deutschsprachigen Wikipedia existierten zu dem Zeitpunkt 812.207 Biographien, bei einem Anteil von 31,7 % aller Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia. Der Anteil der 131.341 Politikerartikel an den Biographien insgesamt war 16,2 %. Der Anteil der 19.116 US-Politikerartikel an allen US-Amerikanern war mit % geringfügig höher. Mit 22.935 Sportlerartikeln ist deren Anteil an den 103.961 US-Biographien (22,1 %) etwas niedriger als der Anteil der 180.751 Sportlerbiographien an allen Biographien (22,3 %).

(Hinweis: Die Gesamtzahl der Biographien wurde zur Vereinfachung annähernd bestimmt durch die Zählung der Kategorien Mann und Frau, ohne Berücksichtigung der Personen mit in diversen Geschlechtskategorien. Diese stimmt nicht überein mit der Gesamtzahl von 745.195 Personen in der Systematik Person nach Staatsangehörigkeit – diese ist Grundlage der einzelnen Länder-Auswertungen. Den Unterschied erzeugen vor allem Personen aus der Antike, dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit.)

Anteil Sportler an …
allen 745.195 180.751 24,3 %
US-Amerikanern 103.961 22.935 22,1 %
Deutschen 277.455 44.824 16,2 %
Österreichern 35.323 9.202 26,1 %
Schweizern 25.242 7.727 30,6 %

Auffällig ist der verhältnismäßig niedrige Anteil der Sportler unter den deutschen Biographien – trotz der mutmaßlichen Wichtigkeit des Fußballs in der DE-Wikipedia. Deswegen sei an dieser Stelle ein vergleichender Blick auf die populärsten Sportarten in den USA und DACH wiedergegeben (aus Gründen der Übersichtlicheit in A und CH in der deutschen Reihenfolge, vermutlich zulasten der Skirennläufer).

Sportart USA Sportart D A CH
1. Eishockeyspieler 6186 1. Fußballspieler 18422 4177 2376
2. American-Football-Spieler 2412 2. Eishockeyspieler 3099 1002 1653
3. Fußballspieler 2232 3. Handballspieler 2675 339 220
4. Basketballspieler 2095 4. Basketballspieler 2270 236 92
5. Baseballspieler 571 5. Volleyballspieler 1723 108 85
(1.–5.) 13496 (58,8 %) (1.–5.) 28189 (62,9 %) 5862 (63,4 %) 4426 (57,3 %)

(Tabellenlayout vor vielen Jahren von WIKImaniac auf WP:FZW geklaut)

Diese Zahlen enthalten aufgrund der Konstruktion des zugrundeliegenden Kategorienastes auch in den jeweiligen Fußballligen tätige Spieler und Spielerinnen aus dem Ausland. Auffällig ist, daß in keiner der fünf artikelreichsten Sportarten für die Vereinigten Staaten mehr Artikel vorhanden sind, als für Deutschland. Absolut existieren jedoch mehr Artikel für amerikanische Eishockeyspieler als für deutsche Eishockeyspieler. Ich habe für die Fußballspieler auch betrachtet, wie hoch der Frauenanteil ist: Es stehen hier 641 Artikel zu Frauen im US-Fußball, also rund ein Viertel der vorhandenen Artikel. Der Anteil der Artikel zu Fußballerinnen (1390 Artikel) in Deutschland beträgt 7,5 %. Die Gründe dafür bleiben an dieser Stelle ununtersucht, dürften aber darin zu suchen sein, daß Fußball in den Vereinigten Staaten eine relativ junge Breitensportart ist, sodaß im Gegensatz zu Deutschland hier keine langjährige Geschichte ohne Frauenfußball die Gesamtzahl der Spieler- und Spielerinnnenartikel noch stärker dominiert wie das aufgrund der Zahl der Profiligen sowieso der Fall ist.

DIe verhältnismäßig hohen Artikelzahlen für nordamerikanische American-Football-Spieler sollten nicht über die massiven Lücken hinwegtäuschen, die es hier dennoch gibt. Alleine die vier Superbowl-Navileisten im Artikel Tom Brady enthalten 182 Rotlinks. Das wäre etwa so, als ob die Kaderlisten der europäischen Fußball-Champions-League-Gewinner nur rote Links enthielten.

Bei den Rotlinks sieht es jeweils so aus:

Sportart USA Sportart D A CH
1. Eishockeyspieler 4885 1. Fußballspieler 11040 5273 4385
2. American-Football-Spieler 4686 2. Eishockeyspieler 2253 1002 1653
3. Fußballspieler 5826 3. Handballspieler 1755 412 297
4. Basketballspieler 2226 4. Basketballspieler 1395 145 129
5. Baseballspieler 2416 5. Volleyballspieler 1723 227 222
(1.–5.) 13496 (58,8 %) (1.–5.) 28186 7059 6686

(Tabellenlayout vor vielen Jahren von WIKImaniac auf WP:FZW geklaut)

Diese Zahlen drücken nicht etwa aus, daß ein Länderportal seinen Laden besser in Ordnung hätte, als ein anderes, sondern man muß in den Rotlinkzahlen ein Maß der Themendurchdringung sehen. Dazu später mehr. Die niedrigen dreistelligen Werte bei Österreich und der Schweiz deuten darau hin, daß es in diesen Themenbereich weniger zu tun gibt, mutmaßlich dadurch, daß in der Schweiz und Österreich kleinere Ligen vorhanden sind, die leichter aktuell gehalten und vervollständigt werden können.

Anteil Politiker an …
allen 745.195 131.343 16,2 %
US-Amerikanern 103.961 19.116 18,4 %
Deutschen 277.455 52.406 18,9 %
Österreichern 35.323 8.036 22,8 %
Schweizern 25.242 4.690 18,6 %

Die amerikanischen Politiker sind dabei traditionell eine Stärke der deutschsprachigen Wikipedia, da die Sammelgebiete Senatoren und Kongressleute auf Bundesebene seit Jahren "vollständig" sind. Das Datum, an dem alle zwei Jahre zum letzten der im Vor-November neugewählten Manatsträger und Mandatsträgerinnen ein Artikel entsteht, Das wäre eigentlich ein guter Indikator für die Aktivität in dieser aus den Wikiprojekten Wikipedia:WikiProjekt Politik und Vereinigte Staaten gebildeten Ecke der Wikipedia. Nach den Kongresswahlen 2016 war William Timmons als letzter Kongressmann am 24. Februar 2017 beartikelt, und nach den Zwischenwahlen 2018 dauerte es für die letzte Kongressfrau Mary Gay Scanlon bis zum 4. April 2020. Am 2. April 2021 waren noch elf Repräsentanten ohne Artikel. Ein beeinflussender Faktor ist allerdings die Gesamtzahl der neuen Mitglieder, vereinfacht wird hierbei die Zahl der Neuanlagen vom Wahltag bis heute zuzüglich der bisher noch nicht angelegten Artikel angenommen. Das sind 36 plus 11, also 47. Während des 115. Kongress waren es 57 Artikel, im 116. Kongress 83 Artikel. Benutzer:Pfieffer Latsch haben wir die Anlage der Abgeordnetenlisten zu verdanken.

In der Rotlinkliste der US-Politikerartikel ist der Anstieg fehlender Artikel (hierzu weiter unten mehr) moderat, von 4413 im Jahr 2019 über 4495 im Jahr 2020 auf nun 4649. Die größte Gruppe fehlender Artikel sind die Sammelartikel zu den Gouveneurswahlen vor allem im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, und es scheint, als gebe es derzeit keinen Aktiven, der sich dieser zeitaufwendigen Artikelserie widmet. Anzumerken wäre, daß diese Liste immer noch über die Kategorie:NASA mit Weltraumartikeln wie etwa ISS-Expedition 66 oder Sojus MS-19 verwässert wird. Im Gegensatz zu den Welterbeartikeln, die durch Veränderung im Kategorienbaum 2017/18 herausgefallen sind, ist durch noch immer abweichende Strukturen bei den Raumfahrtkategorien und gewisse, äh, Beratungsresistenz noch keine vollständige Abhilfe in Sicht. Immerhin ist die Zahl der fraglichen Artikel gering. Die Zahl der vorhandenen Politikerartiel stieg seit dem letzten Jahr von 25.574 auf 26.223, also um 649 Artikel, im Vergleich zum Anstieg um 387 im Jahr davor.

Ein anderer Indikator ist die Liste aktiver Generale und Admirale der Streitkräfte der Vereinigten Staaten. 34 Rotlinks hat dieser Artikel, von 41 insgesamt – abermals eine Verschlechterung. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund, daß einige Rotlinks vorherige Rotlinks ersetzt haben, also die Lücke bei den amerikanischen Generälen und Admirälen größer wird.

Nach den Personenartikeln ein genauerer Blick auf die Ortsartikel. Im Verlauf des letzten Jahres stieg die Zahl der US-Ortsartikel von 10.450 auf 11.264, und demzufolge die Zahl der "fehlenden" Artikel von 7717 auf 8698. Dies sind die Rotlinks in allen US-Ortsartikeln, die in mehr als drei Artikeln gesetzt sind. Da neue Artikel meist einige Rotlinks enthalten, steigt mit jedem neuem Artikel die Zahl der Rotlinks und damit die Größe der virtuellem Lücke. Tatsächlich schließt sich die Lücke langfristig durchaus, und die Zahl der Rotlinks ist mehr eine Größenbeschreibung des sichtbaren bereichs, ähnlich des Aufdeckens eines Feldes bei Minesweeper. Sie ist somit mehr ein Maß für Themendurchdringung. Solange dieser Wert steigt, ist der Themenbereich weit weg von einer Vervollständigung. Er lag im September 2016 noch bei 5510 und jeweils gegen Ende des ersten Quartals 2017 bis 2019 bei 7273, 7352 und 7688. Die Zahl der vorhandenen US-Ortsartikel wird seit 2018 dokumentiert: 9985 bzw 10.237 für die Jahre 2018 und 2019; der Anstieg 2020 zu 2021 (siehe oben) ist überdurchschnittlich, was vermutlich coronabedingt ist. Der Anstieg der Rotlinks liegt im Verhältnis dazu wesentlich niedriger. Ich vermute deswegen, daß der Anstieg der Artikel weniger auf hier langjährig aktive Benutzer zurück geht, sondern auf zusätzliche Aktivitäten von eigentlich wenig aktiven Benutzern zurückgeht, denen die Usancen bei der Ortsartikelanlage weniger geläufig sind, vor allem beim Setzen von Links zu Bauwerken, Kulturdenkmalen, Gewässern, Verkehrswegen und Personen.

Tatsächlich wird sich dies bei der künftigen Arbeit der Unterprojekte zeigen. Das WikiProjekt Straßen der USA ist ziemlich inaktiv; von den etwa zehn eingetragenen Interessenten haben alle bis auf zwei vor mehreren Jahren das letzte Mal editiert. Ich selbst habe einen Straßenartikel beinahe geschrieben, dann aber beim Übertragen des fast fertigen Artikels von MS-Edit ins Bearbeitungsfenster "verloren", weil ich die Zwischenablage überschrieben hatte und den Text nicht gespeichert hatte. In der Rubrik "Fehlende Artikel" der Projektseite habe ich ein halbes Dutzend Blaulinks entfernt, aber die Rubrik war mehrere Jahre nicht aktualisiert worden.

Neuer Nationalpark an der New River Gorge Bridge

Das WikiProjekt Nationalparks in den Vereinigten Staaten muß man aus zwei Blickrichtungen betrachte. Was die eigentlichen Nationalparks angeht, besteht seit Jahren Vollständigkeit. Daran hat auch die Erklärung eines neuen Nationalparks an der New River Gorge Bridge wenig geändert, weil es wegen des bereits bestehenden Artikels keinen Bedarf für einen dedizierten Nationalparkartikels an dieser Stelle bedurfte, zumal es den Nationalpark nicht zuletzt wegen COVID-19 bislang nach hiesigem Kenntnisstand fast nur auf dem Papier gibt.

Der andere Schwerpunkt des Nationalparkprojektes sind aus wikihistorischen Gründen die National Battlefields, National Memorial, National Monuments und National Historic Sites, denn eigentlich gehören diese thematisch teilweise zum NRHP-Projekt. Vorbehaltlich fehlerhafter Verlinkungen fehlen noch drei National Monuments (2020: vier; 2019: sechs), 54 National Historic Sites (unverändert), 37 von 57 National Historical Parks (2020: 30 von 43; der Artikel war nicht auf dem aktuellen Stand). Weiterhin haben nur acht der 141 National Cemeteries und zwei der 25 National Battlefields einen eigenen Artikel.

Mindestens eine National Historic Landmark (NHL) gibt es in allen US-Bundesstaaten, Washington, D.C., Puerto Rico und weiteren Gebieten. Insgesamt sind 631 Artikel angelegt, also für etwa ein Viertel aller NHLs. Die für die Bundesstaaten angelegten NHL-Listen gibt es außer für North Carolina, Ohio, Pennsylvania, South Carolina und Texas für alle Bundesstaaten, Washington, D.C. und Puerto Rico, alles in allem 49 Listen (weil die Städte Boston und New York City aus ihrer jeweiligen Bundesstaatsliste ausgelagert sind). Während für die Anlage der NHL-Listen die Vollständigkeit zumindest in Sicht ist – in den letzten zwölf Monaten entstanden drei Listen –, gilt das für die einzelnen NHLs nicht, da erst etwa ein Viertel der insgesamt rund 2500 NHLs einen Artikel haben. Wenn die Listen alle angelegt sind, wird der nächste Schritt sein, alle Listen zu aktualisieren – die eine oder andere Liste ist wahrscheinlich noch auf dem Stand ihrer Erstanlage – und die Formate zu vereinheitlichen.

Die Zahl der auf Basis der Countys gegliederten Listen der in das National Register of Historic Places eingetragenen Bauten, Objekte, Strukturen und Stätten stieg nur gering, von 1099 auf 1104. Insgesamt befinden sich in der Kategorie:National Register of Historic Places und ihrer Unterkategoren 3303 Seiten. Das Missing-Topics-Tool findet 3026 fehlende Seiten, gegenüber 3199 bestehenden Seiten und 3081 fehlende Seiten im Vorjahr.

Die vorstehenden Auswertungen ignorieren Artikel, die nur in einem Artikel auftauchen. Dies betrifft fast ausschließlich NRHP-Einträge, die in den Countylisten genannt werden, nicht aber in Ortsartikeln. Solche Verlinkungen sind also gleichzeitig ein Hinweis darauf, daß bei weitem noch nicht alle Ortsartikel angelegt wurden, als auch für das Vorhandensein angelegter Ortsartikel, in denen Inhalte zu Bauwerken und Kulturdenkmalen noch fehlen.

Abschließend sei hier bemerkt, daß die vorstehende Bestandsaufnahme deutlich unmotivierter geschrieben wurde, als in den Vorjahren. Der Berichterstatter bittet, dies zu entschuldigen. MaB 30.5

WMF-Fundraising: Neuer Jahresrekord nach nur neun Monaten

Die Wikimedia Foundation hat in den ersten neun Monaten ihres gegenwärtigen Finanzjahres mehr Geld eingenommen als im ganzen Vorjahr: 142 Millionen Dollar. So steht es in einem Vierteljahresbericht für das 3. Quartal (Januar bis März 2021) des von Juli 2020 bis Juni 2021 dauernden WMF-Finanzjahres. Geplant waren ursprünglich nur $108 Millionen; im 2. Quartal wurde das Jahresziel dann auf $125 Millionen angehoben. Dieser Wert ist nun auch schon um $17 Millionen überschritten.

Zurzeit laufen Spendenbanner im besonders pandemiegeplagten Südamerika: 1 2 3 4. Dort werden Leser um eine Spende gebeten, um „die Unabhängigkeit von Wikipedia zu verteidigen“ – damit die WMF das weiterhin tun könne, brauche sie heute eine Spende. Die 2% der Leser, die spenden, seien dafür verantwortlich, dass Wikipedia für alle verfügbar sei. Auch könne man den ehrenamtlichen Mitarbeitern auf diese Weise sagen, dass ihre Arbeit wichtig ist.

Zusätzlich zu den $142 Millionen sind in den ersten drei Quartalen des Jahres auch $18,6 Millionen in das Wikimedia Endowment geflossen. Das 2016 gegründete Endowment stand Anfang des Jahres bei $90 Millionen; es wird sein Zehn-Jahres-Ziel – $100 Millionen – fünf Jahre früher als geplant erreichen. A.K., 17.5.

Das Endowment ist ein Stiftungsvermögen, das die Wikimedia Foundation ursprünglich nicht hatte. Um den Bestand der Stiftung und der Projekte sicherzustellen, wurde nachträglich damit begonnen, ein solches Vermögen aufzubauen. A.

Christian Humborg wird neuer Vorstand von WMDE

Im Januar hatte Abraham Taherivand angekündigt, dass er nach neun Jahren bei Wikimedia Deutschland nicht für eine weitere Amtszeit als geschäftsführender Vorstand des Vereins zur Verfügung steht.

Christian Humborg (2016)
Christian Humborg (2016)

Nach einem intensiven Suchprozess hat sich das Präsidium von Wikimedia Deutschland in der letzten Woche gemeinsam für Christian Humborg, unseren jetzigen Leiter des Bereichs Finanzen und Zentrale Dienste, als Nachfolger entschieden. Er wird schon ab dem 1. Juni mit seiner neuen Aufgabe beginnen.

Dem Bewerbungsprozess ging eine Ausschreibung voraus. VertreterInnen des Präsidiums des Vereins hatten daraufhin, unterstützt durch eine Personalagentur, mit vielen BewerberInnen Gespräche geführt. 59 interessante und engagierte Menschen aus mehreren Ländern hatten sich auf die Stelle beworben.

Einige von euch werden Christian bereits von Mitgliederversammlungen, der WikiCon und von Veranstaltungen in lokalen Räumen kennen. Er hat sich im mehrstufigen Bewerbungsprozess souverän durchgesetzt. Er ist erfahren und umsetzungsstark und hat sich in unterschiedlichen Aufgaben sowohl in zivilgesellschaftlichen Organisationen als auch in Unternehmen bewiesen. Mit seiner Expertise, seiner Leidenschaft für die Befreiung von Wissen, seinem Teamgeist, seiner spezifischen Schwerpunktsetzung für die Botschaften und die Entwicklung des Vereins und seinem breiten Hintergrund in Medien, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Unternehmen ist Christian unserer Überzeugung nach die richtige Besetzung für die Position des geschäftsführenden Vorstands.

Bevor wir Abraham gebührend verabschieden, möchten wir ihm auch jetzt schon danken. Abraham hat Themen und Projekte von Wikimedia Deutschland erfolgreich fokussiert und die Neustrukturierung und das Wachstum des Vereins vorangetrieben. Dabei hat er wichtige strategische Impulse gesetzt und sich mit vollem Einsatz für die Wikipedia-Community und das Wikimedia-Movement engagiert. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm auf professioneller wie persönlicher Ebene äußerst geschätzt. Ich hoffe, dass wir Zeit finden werden, uns noch persönlich von ihm zu verabschieden. Gnom, 10.5.

Die Desktop-Oberfläche wird überarbeitet

Wir erinnern uns: Seit Mai letzten Jahres wird die Bedienoberfläche (GUI) für den Desktop vom Reading-Team der Wikimedia Foundation überarbeitet. Das Projekt läuft noch bis Ende dieses Jahres, und es wird den Skin Vector, wie wir ihn seit über zehn Jahren kannten, deutlich modernisieren. Es lohnt sich, einmal etwas näher hinzuschauen, denn dabei werden Tatsachen geschaffen, die durchaus sinnvoll sind, die aber auch dauerhaft bleiben werden und an die man sich vielleicht erst gewöhnen muss. Deshalb hat der Kurier die Arbeiten von Anfang an aufmerksam verfolgt.

Das Facelifting wird behutsam durchgeführt, alle Änderungen werden schrittweise erst einmal auf wenigen Testwikis eingeführt, die als experimentierfreudig bekannt sind, darunter die französische und die hebräische Wikipedia. Dort verwenden ausgeloggte Benutzer schon seit dem vergangenen Jahr standardmäßig den neuen Skin, eingeloggte können ihn in ihren Einstellungen abschalten und beim alten Vector bleiben. Die deutschsprachige Wikipedia kam dafür aus naheliegenden Gründen nicht in Betracht, man kann aber auch hierzuwiki zur neuen GUI wechseln, indem man in den Einstellungen unter „Einstellungen für die Benutzeroberfläche“ die Option „Verwende klassischen Vector“ deaktiviert. Wenn man es global macht, gilt die Einstellung für sämtliche Wikimedia-Projektwikis. Bei Nichtgefallen gehts am schnellsten wieder zurück über den Link „Umschalten zum bisherigen Aussehen“ in der Navigationsleiste. Die Funktionalität wird durch A/B-Tests gesichert.

Neue Navigationsleiste und Neuplatzierung der Suchbox
Neue Navigationsleiste und Neuplatzierung der Suchbox

Damit wären wir auch gleich bei der bedeutsamsten Designentscheidung: Die Navigationsleiste kann nun eingeklappt werden. Auf sehr großen Bildschirmen stört sie nicht, aber auf kleinen Displays durchaus, weil man die dortigen Links nur selten braucht. Für reine Leser ist die Leiste meist ganz entbehrlich. Der Wikipedia-Ball (oder die Logos der anderen Projekte) wurde deutlich verkleinert und rückte nach rechts, und links daneben sieht man ein Hamburger-Menü-Icon, das zum Ein- und Ausklappen der Navigationsleiste dient. Da es sein Aussehen je nach Status der Leiste auch leicht verändert, bekommt man den Weg zur Bedienung intuitiv gewiesen. Durch all dies entsteht eine Konzentration auf den eigentlichen Seiteninhalt. Die Werkzeuge müssen nun aber zum Gebrauch erst noch herbeigeklickt werden. Das ist verzeihlich, wenn es um Tools wie ReFill oder den Link-Verkürzer geht, denn man braucht sie selten. Aber der Link zum Autorenportal, zum zufälligen Artikel oder zu den Letzten Änderungen verschwindet auf diese Weise auch aus dem Blick. Es sei denn, sie würden demnächst noch woanders platziert. Vielleicht ginge es bald auch ganz ohne die Leiste – wer weiß? Gleichzeitig wird übrigens die Seitenbreite des Fließtexts beschränkt, damit sich die Leserlichkeit auf großen Bildschirmen verbessert.

Die neue angereicherte Suchbox
Die neue angereicherte Suchbox

Der nächste Schritt beim Redesign war die Neuplatzierung der Suchbox, die bisher bekanntlich prominent oben rechts prangte. Sie rückte zur Jahreswende in die Mitte des Seitenkopfs, wo sie – nach längerem Debugging des gesamten Stylesheets – nun schon seit ein paar Monaten recht stabil zu stehen kam. Seit März 2021 wurde dann die neue Suchbox schrittweise ausgerollt, die während der Eingabe nicht nur eine Autovervollständigung, sondern auch ein kleines Bildchen und – falls vorhanden – eine Beschreibung des Lemmas anzeigt. Das Seitenvorschaubild wird lokal vorgegeben, die Beschreibung wird live aus Wikidata eingespielt und offenbart, wie lückenhaft die dortigen Einträge noch immer sind. Man sieht sofort: Hier gibt es etwas zu tun. Durch die Anreicherung der Vorschlagsliste soll die Auswahl des Suchergebnisses erleichtert werden, was auch gut gelingt, denn ein Bild sorgt vor allem bei der Auswahl zwischen mehreren Personenartikeln für schnellere Orientierung als nur ein Seitenname allein.

Das Ansteuern der Suchbox mit der Tastatur ist übrigens auch möglich: Nachdem eine Wiki-Seite geladen wurde, wird nach einmaligem Drücken der Tab-Taste das Hamburger-Menü-Icon markiert und kann per Eingabetaste betätigt werden. Bei nochmaligem (also insgesamt nach zweimaligem) Drücken des Tabulators blinkt der Cursor in der Suchbox.

Die Interwiki-Links findet man jetzt oben rechts
Die Interwiki-Links findet man jetzt oben rechts

Die jüngste Veränderung beim neuen Design betrifft die Interwiki-Links der Wikipedia-Seiten. Sie wanderten vergangene Woche aus der Navigationsleiste links unten auf einen Platz unter dem Seitenkopf, oben rechts über dem Seiteninhalt, wo sie nun anzeigen, in wievielen Sprachen eine Seite sonst noch vorliegt. Man kann dieses Popup aufklappen und nach einer Sprache durchsuchen und von dort aus auch gleich die Anzeige- und die Eingabeeinstellungen bearbeiten. Da wachsen also drei Dinge zusammen, die eigentlich gar nichts miteinander zu tun haben, die sich aber auch nicht wirklich stören.

Immerhin merkt man nun, wohin die Richtung geht, das Bedienkonzept wird stimmiger, je mehr Elemente hinzukommen: Die Oberfläche wird deutlich vereinfacht, und die Bedienung ist durch die vielen beweglichen Elemente, die man sonst nur von mobilen Applikationen her kennt, auf dem Desktop etwas aufwändiger, aber auch deutlich übersichtlicher als bisher.

Einige Ergänzungen, die sich die Community über die Jahre gebastelt hat, werden wahrscheinlich noch neu platziert werden, was aber nur nice to have ist; die Funktion von ergänzenden Skripten wird durch die „Reading Improvements“ nicht beeinträchtigt. Anstelle der Navigationsleiste bietet sich der Tab „Weitere“ an, der ohnehin schon länger für ergänzende Werkzeuge wie die Bildersuche genutzt wird.

Um es noch einmal hervorzuheben: Auf dewiki handelt es sich um ein Opt-In, das man ein- und auch wieder abschalten kann. Wer es nicht einschaltet, wird bis auf weiteres davon nichts mitbekommen. Das wird wahrscheinlich auch auf Dauer so bleiben. Die alten Skins, insbesondere das geradezu legendäre Monobook, bleiben erhalten, man kann sie weiter verwenden und ist nicht gezwungen auf das neue Weblayout zu wechseln. Aber es ist schon ein erheblicher Fortschritt, den wir hier sehen, und bei dessen weiterer Entwicklung man noch eine Weile zuschauen kann, bis er ganz fertiggestellt sein wird. Was wir hier geboten bekommen, ist eigentlich keine Beta mehr, sondern schon sehr weit fortgeschritten und in vielem ziemlich gut gelungen. Den Kurier hat es bisher überzeugt. (A, 7.5.)

WMF-Boardwahlen – gemeinsam zu mehr Wahlbeteiligung

Liebe alle,

in der letzten Woche hat das Board der Wikimedia Foundation die Planungen für die Wahlen zum Board 2021 bekanntgegeben. Diese Planung schließt ein, dass die Wahlen durch ein Moderationsteam beworben und unterstützt werden sollen. Die Aufgaben des Moderationsteams sollen sein:

  • Die Communitys über die Boardwahlen zu informieren
  • Die Teilnahme an der Wahl zu bewerben
  • Zu Kandidaturen insbesondere in bisher unterrepräsentierten Communitys zu ermutigen

Die Wahlbeteiligung lag in früheren Wahlen weltweit meist um die 10%. Communitys, die aktiv die Wahlen bewarben, erreichten deutlich höhere Werte, einige deutlich über 20%. Klar ist also, dass es möglich ist, durch intensive Bekanntmachung der Wahlen eine deutlich höhere Wahlbeteiligung zu erzielen. Das geht nicht ohne die Menschen der Communitys, darum bitten wir Euch um Mithilfe.

Gesucht werden Wahlhelfer und Wahlhelferinnen aus allen Communitys, die sich beteiligen möchten, indem sie zum Beispiel in den ihnen bekannten Kanälen auf die Wahlen hinweisen, Gesprächsrunden initiieren oder sich an der Übersetzung der Nachrichten beteiligen … Die Rolle ist, was ihr daraus macht – ihr könnt eure Fantasie spielen lassen.

Wenn du dich an der Aufgabe beteiligen möchtest, für ein von möglichst vielen Menschen gewähltes Board und eine möglichst gute Vertretung der Communitys darin zu sorgen, dann trage dich bitte in dieser Tabelle ein oder setze dich mit mir in Verbindung – auch wenn noch Fragen offen sind. Wir versuchen, mindestens in jedem der (nach Wahlberechtigten) dreißig größten Wikis Wahlhelfer zu finden, gern auch mehrere, denn gemeinsam lässt sich das besser machen.

Das Ziel ist es, die globale Wahlbeteiligung in diesem Jahr von 10% auf 20% zu verdoppeln – wir würden uns freuen, das gemeinsam zu erreichen. DB_(WMF), 3.5.

WikiSwiss Award

WikiSwiss Award in bisher drei Stufen.

Nachdem sich gestern einige hundert Wikipedianer verwundert die Augen gerieben haben und eigentlich nirgendwo Hintergrund-Informationen zu dem WikiSwiss Award zu finden sind, räume ich das Versäumnis seitens WMCH ein und versuche hier, zur Aufklärung beizutragen.

Der WikiSwiss Award ist ein 2020 ins Leben gerufener Ehrenpreis für verdiente Wikipedianer. Er wird erstmals dieses Jahr verliehen in den drei Stufen für 5-, 10- und 15-jährige Mitarbeit. Dieses Jahr ist die Riege der Auszuzeichnen­den natürlich besonders gross, weil im grunde alle Schweiz-Aktiven berücksichtigt werden «müssen». Genaueres zu den Auswahlkriterien siehe den Post von heute von 08:42 Uhr mit den Hinweisen von Ilario. Ab 2022 ist dann jeder weiterhin Aktive nur noch alle fünf Jahre dran.

Die Auszeichnung soll jede/r bekommen, die/der neben seiner langjährigen Tätigkeit in den letzten fünf Jahren mindestens 10'000 Edits im schweizerischen Kategoriesystem und innerhalb des letzten Jahres (Stichtag 31. März) mindestens eine Bearbeitung getätigt hat, also nicht inzwischen inaktiv geworden ist. Bearbeitungen in einer der fünf im Land gesprochenen Sprachen Deutsch, Italienisch, Französisch, Alemannisch und Rätoromanisch werden dafür angerechnet.

Wir werden die Ehrungszeremonie im Rahmen unserer 20-Jahr-Feier am 12. Juni 2021 in Luzern durchführen. Entsprechend sind neben ca. 80 Wikipedianern – stellvertretend für alle zu Ehrenden – auch Gäste (GLAM- und Education-Partner) sowie Gönner eingeladen. Damit wollen wir die verschiedenen Akteure für einen Tag zusammenbringen in der Hoffnung, dass ein gewisser Austausch stattfindet und jeder vom gegenseitigen Austausch profitiert. Wir werden mit voraussichtlich vier prominenten Gastrednern aufwarten, die sich zu dem Thema «Monopolisierung und Kapitalisierung des Wissens: Was ist Wissen im digitalen Zeitalter wert?» äussern werden. Anmeldeschluss ist bereits in vier Wochen am 2. Juni.

Die persönliche Verleihung wird nur für in der Schweiz lebende Wikipedianer stattfinden können. Alle anderen Ehrungen werden per Post verschickt. Wir werden dazu auf ein OTRS-Mailkonto die Postadressen der zu Ehrenden abfragen. Wer seine Adresse nicht bekannt geben will, bekommt keinen Preis – das ist schade, aber dann konsequent anonym. Alles andere wäre von den Fahrtkosten her nicht zu verantworten. Übernachtungskosten werden gar nicht vergütet (wir fangen deshalb erst um 10:30 Uhr an). Dieses Jahr kommt natürlich noch die behördliche Auflage mit möglicher Quarantäne etc pp. hinzu. Tatsächlich hat die Halle eine Kapazitätsgrenze von 250 Personen. Für alle, die jetzt ihre Augenbrauen heben: Es könnte sein, dass wir mit dieser Veranstaltung und ihrem Hygienekonzept eine der drei kantonalen Grossveranstaltungen werden, die exemplarisch ausgewählt werden, um mögliche weitere Öffnungsschritte zu konzipieren. ※Lantus (WMCH) 2. Mai

Frauen im Fokus: Qualitätsoffensive zu Jubiläen im Jahr 2022

Lillian Evelyn Gilbreth, in der Wikipedia eher unauffällig

Schon einmal von Lillian Evelyn Gilbreth gehört? Vielleicht kennt ihr sie als die Mutter von 12 Kindern aus dem Film Im Dutzend billiger von 1950. Die Psychologin war eine frühe Pionierin der Anwendung der Psychologie auf Zeit- und Bewegungsstudien. Sie wurde als „America's first lady of engineering“ gepriesen und zum Mitglied der amerikanischen National Academy of Engineering gewählt – als erste Frau überhaupt. 2022 wird ihr 50. Todestag begangen, doch ein Blick in ihren Wikipedia-Artikel verdeutlicht in keinster Weise ihre Bedeutung als Pionierin für ihr Fachgebiet und für Frauen in den Ingenieurwissenschaften. Ein Einzelfall? Vielleicht. Maria Sibylla Merian – wer kennt sie nicht? – hat nächstes Jahr auch ein rundes Jubiläum, nämlich den 375. Geburtstag. Und ihr Wikipedia-Artikel hat immerhin eine Lesenswert-Auszeichnung. Wunderbar. Allerdings stammt die Auszeichnung von 2005. Es ist zweifelhaft, dass die aktuelle Qualität für ein Lesenswert ausreichen würde. Hätte diese Vorzeigefrau nicht mehr verdient? – OK. Die Wikipedia ist per sé ein Produkt im Werden, nie fertig und nie perfekt. Doch veranlassen Jahrestage allgemein dazu, herausragender Persönlichkeiten und ihrer Leistungen zu gedenken. Es bietet sich doch an, sich als Wissensprojekt darauf vorzubereiten.

Das trifft auf Menschen mit runden Jubiläen unabhängig von ihrem Geschlecht zu. Doch abgesehen vom historischen Ungleichgewicht bei den Geschlechterverhältnissen gibt es generelle Mechanismen der Erinnerungskultur, die dazu führen, dass die Verdienste von Frauen schneller und gründlicher vergessen werden als die von Männern. Das schlägt sich im Geschlechtervergleich auch in der Qualität der biografischen Wikipedia-Artikel nieder. Deswegen lohnt es sich, die weiblichen Biografien gezielt anzusehen. „Die Wikipedia weiblicher machen!“ Das wird seit Jahren gefordert und dabei vor allem auf die Zahl der Frauenbiografien im Verhältnis zur Zahl der Männerbiografien geschaut. Dabei ist aus dem Blick geraten, dass Quantität nicht alles ist. Wir brauchen gute biografische Artikel über Frauen. Die Wikipedia sollte nicht nur einfach weiblicher, sondern der weibliche Teil der Wikipedia qualitativ besser werden. Als kleiner Baustein ist das neue Projekt Frauen im Fokus gedacht.

Das Ziel des Projekts Frauen im Fokus ist, für das kommende Jahr (2022) 100 Artikel bedeutsamer Frauen mit runden Geburts- oder Todestagen auf einen qualitativ guten Stand zu bringen. 100 Frauenbiografien wurden dafür ausgewählt und zwar erst einmal bewusst unabhängig von der aktuellen Qualität. Etliche interessante Frauen haben nächstes Jahr ein Jubiläum. Dazu gehören die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff (225. Geburtstag), Alice Salomon, die Wegbereiterin der Sozialen Arbeit als Wissenschaft (150. Geburtstag), die Pilotin Amelia Earhart (125. Geburtstag) und die Chemie-Nobelpreisträgerin Irène Joliot-Curie (ebenfalls 125. Geburtstag). Bei Liselotte von der Pfalz jährt sich der 300. Todestag, bei der Komponistin Fanny Hensel der 175., bei der Frauenrechtlerin Carrie Chapman Catt und bei der Schriftstellerin Ricarda Huch der 75. und bei der Physik-Nobelpreisträgerin Maria Goeppert-Mayer der 50. Todestag. Mary Wollstonecraft hat ihren 225. Todestag und Mary Shelley den 225. Geburtstag (wer es nicht weiß: diese Jahrestage sind ursächlich miteinander verknüpft).

Warum 100 Biografien? Ein Projekt zeichnet sich durch einen definierten Umfang aus (Scope auf Neudeutsch). Die Erfahrung in und außerhalb der Wikipedia hat immer wieder gezeigt, dass begrenzte Listen die Motivation fördern, da ein Erfolgserlebnis möglich ist. Bis zum 31. Dezember 2021 wollen wir die Qualitätsoffensive für die Fokusliste 2022 abgeschlossen haben.

Dazu gehört im ersten Schritt jeweils die Herstellung einer Basisqualität, soweit sie noch nicht oder nicht mehr gegeben ist: Ist die Einleitung aussagekräftig und die Bebilderung angemessen? Gibt es defekte Weblinks, Rechtschreibfehler, unzureichend formatierte Einzelnachweise? Im zweiten Schritt geht es verstärkt um die inhaltliche Qualität des Artikels, die der Bedeutung der Jubilarin gerecht werden sollte. Entspricht die Darstellung dem aktuellen Stand der Wissenschaft? Ist die Biografie überhaupt anhand wissenschaftlicher Literatur geschrieben oder ein Aufguss aus Zeitungsartikeln u. ä.? Dieser Schritt setzt eine entsprechende Recherche und Auseinandersetzung mit dem Leben und den Verdiensten der betreffenden Persönlicheit voraus. In manchen Fällen ist auch eine Vertrautheit mit dem Fachgebiet der Frau oder mit den Verhältnissen in ihrem Heimatland oder dessen Geschichte notwendig. Nicht nur, aber gerade für diese inhaltliche Überarbeitung braucht das Projekt also viele motivierte Freiwillige aus unterschiedlichen Bereichen.

Macht mit und verbessert die Wikipedia! LR 2. Mai

P.S.: Projektseite mit weiteren Details.

Wikipedia:Wikipedianische KulTour/Waldenbuch 2021

Da möchte man eigentlich nur eine kurze Kuriereinladung für eine weitere virtuelle Wikipedianische KulTour schreiben, aber dann... schwelgt man in Erinnerung, stellt fest, dass das Ludwig Uhland Institut gar keinen Wikipediaartikel hat. EKWler aus meinem studentischen Bekanntenkreis nutzten damals bereits Räume im Schloss Waldenbuch, um Ausstellungsmachen zu üben. Das Museum selbst entstand erst danach und viele Dinge, die fleißige Wikipedianer in der Zwischenzeit mit zwischenzeitlich ebenfalls museumsreifem Kameramaterial verewigt haben, wandern jetzt schon wieder ins Depot. Mein Daypack, der in einer solchen Ausstellung zum Thema „Flicken, statt wegwerfen“ als Exponat diente, hat nach über dreißig Jahren leider doch das letzte Schicksal ereilt. Und beim Surfen über die Hompepage des EKW lande ich bei einer Dissertation zum Thema Vom Luxusgut zum Liebesbeweis: Zur sozialen Praxis und symbolischen Bedeutung des selbstgebackenen Kuchens. Ich weiß, wir Wikipedianer sind so. Deshalb meldet Euch an und genießt die Reise. W, 27.05.

Zeichen des Wandels

Im Juni finden zwei Wochenenden mit globalen Gesprächen zur Charta der Bewegung und weiteren Initiativen der Strategie Wikimedia 2030 statt.

Das Hauptziel der Gespräche im Juni ist es, Geltungsbereich und Inhalte der Charta zu definieren und die bisherigen Perspektiven zu erweitern. Zwischenzeitlich gab es mehrere Vorschläge für Herangehensweisen, Inhalt und Geltungsbereich: zum Vorschlag einer ad-hoc-Entwurfs-Gruppe, über die letzten Monat berichtet wurde, kommt beispielsweise ganz neu aus dem Hackathon von letztem Wochenende die Idee, eine Abstimmung zu einzelnen Punkten durchzuführen, die in der Charta stehen sollten - oder eben nicht (siehe Etherpad).

Zu den Gesprächen sind alle eingeladen. Die Einzelheiten sind auf Meta veröffentlicht:

  • 12. Juni 7:00-11:00 Uhr und 13. Juni 18:00-22:00 Uhr (alternativ): globales Gespräch über die Charta der Bewegung (Movement Charter)
    Anmeldung unter strategy2030@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.org ab 27. Mai.

Außerdem wird es ein größeres Gespräch am Ende des Monats geben, das sich um die weiteren priorisierten Initiativen drehen wird, zum Beispiel Skill Development Infrastructure (Aufbau einer Weiterbildungsstruktur) oder Content Initiatives in Underrepresented Communities (Inhalte unterrepräsentierter Gemeinschaften). Hier könnten von der in genau einem Monat stattfindenden Arctic Knot Conference Impulse und Projekte ausgehen, die zu einer festen Unterstützungsstruktur führen könnten. Zu thematischen und regionalen Knotenpunkten (Hubs) wird ebenfalls schon gearbeitet. Nebenbei sind erste Zeichen einer Dezentralisierung erkennbar; ein Beispiel dafür ist auf der Diskussionsseite veröffentlicht. Die hier angekündigten Regionalkomittees haben wahrscheinlich noch keine echte Entscheidungsbefugnis, aber sie werden andere Perspektiven einbringen und sollen nicht ausschließlich mit Personen aus der Region, sondern mit einer „gesunden Mischung“ aus lokalen und globalen Wikimedianer*innen besetzt sein - falls also jemand beispielsweise zu Osttimor arbeitet, hat er oder sie vielleicht Interesse, sich für die ESEAP-Region zu bewerben!

Hier die bisher veröffentlichten Daten für das größere Gespräch zu den vielen weiteren Initiativen:

  • 26. und 27. Juni (Zeit tba; alternativ): größeres globales Gespräch zu den weiteren Initiativen
    Anmeldung unter strategy2030@ – at-Zeichen für E-Mailwikimedia.org ab 15. Juni

CJ (WMDE), 25.05.

Freenode (IRC): Bye, Bye

Eine große Rolle in der Entwicklung von Wikipedia hat immer auch Freenode gespielt. In diesem IRC-Netz trafen (und treffen) sich die Wikipedianer, um über Wikipedia und die Welt zu reden. Dort wurde die Arbeit der Admins koordiniert, Quizrunden gespielt, auf Meilensteine gefiebert und quasi der Verein gegründet. Ich war bis zum heutigen Tage dort aktiv.
Gestern Nacht musste ich allerdings in meinem RSS-Reader lesen, dass das Freenode-Netz vor einiger Zeit verkauft worden war und dass die ehrenamtlichen Verwalter nun hingeschmissen haben, weil der neue Betreiber wohl nun seine Interessen durchsetzt. Daher habe auch ich mich entschlossen, freenode bye, bye zu sagen und bin auch zum Nachfolger libera.chat (libera.chat) gewechselt.
Wer die Hintergründe genau lesen möchte, dem seien diese und diese Seite empfohlen. Die WMF und die internationale Community plant wohl auch den Umzug, siehe meta. D, 20.5.

Oder siehe auch diese Diskussion zur Stimmung in der Netzgemeinde… :{ a.

Virtuell auf KulTour-Tour

Museum Barberini, derzeit ohne Menschen

Nach über einem Jahr Corona-Pandemie ist eine Zoom-Konferenz nicht neu und für viele Routine. Natürlich fehlt das Ambiente, aber wie sagte jemand? „Es ist doch eine recht gemütliche Möglichkeit, so vom Sofa aus eine Führung durch ein interessantes Museum von einem hochkarätigen Kurator mit ausgewiesener Fachexpertise zu bekommen.“ Virtuell machten sich fast 50 Teilnehmende auf nach Potsdam, zur virtuellen KulTour-Tour am 18. Mai 2021 in das Museum Barberini. Thema war neben der Geschichte des Hauses die Dauerausstellung „Impressionismus – Die Sammlung Hasso Plattner.“

Die Geschichte des Gebäudes alleine ist schon eine spannende, aber zusammen mit der Ausstellung war es einfach ein kultureller Genuss. Zugleich eine Anregung für die Artikelarbeit – mit gleich zwei Wunschlisten! Das war das spannende und interessante des Abends: eine Wunschliste des Museums, mit Anregungen, Hinweisen auf Fehlendes in der Wikipedia, Hinweise auf falsche Bildbeschreibungen, für die wir Wikipedianer gar nicht wirklich etwas können (denn wenn Gemälde in ungenannten Privatsammlungen sind, können wir wenig dazu sagen). Doch hier öffnet das Museum uns seine Tore und stellt uns sein Wissen zur Verfügung. Und auch eine Wunschliste der Wikipedianer, deren Bilderhunger z. B. ungestillt ist.
Der Abend war ein hoffnungsvoller Anfang und eine tolle Aussicht auf eine interessante Zusammenarbeit, die vielleicht gerade durch die virtuelle Komponente viele Möglichkeiten geboten hat. Dank an Holger für die interessante und kurzweilige Veranstaltung. It, 18.05.

Publikums- u. Reviewpreis: Letzter Aufruf

Gerüchten zufolge steht die Bekanntgabe der Ergebnisse des 34. Schreibwettbewerbs unmittelbar bevor. Bis zu diesem Zeitpunkt können noch Stimmen für Publikums- und Reviewpreis abgegeben werden, was sinnvoll ist, da die jeweiligen Rennen denkbar knapp sind. Die Stimmabgabe erfolgt wie immer per E-Mail an mich. ɦ, 18.5.

Warum darf sich nur der Ryukyu-Flughund freuen?

Ist er nicht süß?

Der japanische Ryukyu-Flughund hat gut lachen. Sein Artikel entstand beim Wiki-Loves-Earth-Cup und er hat ein Foto. Er entstand wie viele Artikel beim von April bis Juni 2021 laufenden Wiki-Loves-Earth-Cup. Dazu gehören zum Beispiel die Liste der Naturdenkmäler im Landkreis Ansbach und die Liste der Naturdenkmale in Torgau oder die Wacholderheide am Irslenbach. Diese Artikel freuen sich, dass man sie geschrieben hat, aber sie sind traurig, weil sie noch unbebildert sind.

Wie das Banner zeigt, läuft seit 1. Mai 2021 der Fotowettbewerb Wiki Loves Earth. Aktuell wurden für Deutschland fast 7000 Fotos von Naturdenkmalen, Naturschutzgebieten oder Landschaftschutzgebieten hochgeladen.

Man denkt vielleicht, dass zwischenzeitlich alles fotografiert sein muss, aber dem ist nicht so. Zum einen haben sich die Objekte verändert, sie sehen bei den unterschiedlichen Jahres- und Witterungsbedingungen anders aus und sollten deshalb auch auch so dokumentiert werden, zum anderen entstehen regelmäßig Artikel und Listen zu dem Thema, die auf Fotos warten.

Wenn du ein Herz für diese oder andere Artikel aus dem Bereich Naturschutz hast, schau doch mal, was du die nächsten Tage noch fotografieren kannst.

Und natürlich ist jeder eingeladen, bei der Vorjury für WLE mitzumachen. Z t, 14. Mai

Virtuelle KulTour am 18. Mai 2021: Museum Barberini in Potsdam – „Impressionismus – Die Sammlung Hasso Plattner.“

Claude Monet: Der Seerosenteich, um 1918

Heute ist Internationaler Museumstag und ich sitze zuhause. Ja, ein bisschen trage ich auch zum dazugehörigen Wikidatawettbewerb bei. Aber ich freue mich auch auf die nächste virtuelle Museumsführung, die exklusiv für uns Wikipedianer durchgeführt wird.

Die Wikipedianische KulTour/Barberini 2021 am Dienstag, 18. Mai 2021, 18:00 bis 20:00 Uhr auf Zoom.

Es ist kein Ersatz für einen realen Besuch in einem Museum, aber solche Veranstaltungen stellen auch sicher, dass unser Kontakt zu den Institutionen nicht abbricht und wir dennoch weiterhin gemeinsam an den Möglichkeiten arbeiten können, wie wir unsere GLAM-Veranstaltungen nachhaltig organisieren und die Ergebnisse aufarbeiten können.

Es sind noch Plätze frei. Tragt Euch bis Montag, 17. Mai 18:00 Uhr in die Teilnehmerliste ein, um Euren Zugangscode zu erhalten. W, 16.5.

Wie sollen Bearbeitungskommentare formuliert sein?

Aus gegebenen Anlässen möchte ich nochmals – es gab da schon Diskussionen – Fragen zu der Funktion und zum Umfang von Bearbeitungskommentaren (ZQ) aufwerfen.

Eigentlich sagt aus meiner Sicht die Seite Hilfe:Zusammenfassung und Quellen recht klar, was in einer ZQ stehen sollte – nämlich eine möglichst kurze Angabe darüber, welcher Art eine Änderung ist, also „lf“ (Linkfix) oder „aw“ (Antwort). Trotzdem tendieren Benutzerinnen und Benutzer entweder dazu, Diskussionen über die Zusammenfassungszeile zu führen, oder aber – sie posten längere Teile aus ihrem Posting dort erneut.

Für Diskussionen sind Diskussionsseiten gedacht, und nicht die ZQ. Für Postings sind Artikel oder Metaseiten gedacht – und nicht die ZQ. Das ist jedenfalls meine Sicht – zumal ZQs nicht so ohne Weiteres gelöscht werden können.

Ich erinnere mich, dass es dazu eine Veranstaltung auf einer WikiCon gab, aber ich weiß nicht, zu welchem Schluss damals das Auditorium kam und ob überhaupt. Mich würden die Ansichten der hiesigen Leserinnen und Leser interessieren. Inwieweit halten es die Wikipedia-Kollegen für akzeptabel, die Bearbeitungskommentare – aus meiner Sicht – zu missbrauchen – oder ist es den meisten in der Regel egal? Oder sollten regelmäßige Verstöße sanktioniert werden? Möglich ist natürlich auch, dass das mein persönliches Problem ist. Nic., 14. Mai

The Wikipedia Library: 50 Zugänge für Zeit Online

The Wikipedia Library
The Wikipedia Library

Die überregionale deutsche Wochenzeitung Die Zeit gehörte im Jahr 2017 zu den zehn meistzitierten Quellen in der deutschsprachigen Wikipedia.[1] Im vergangenen Jahr konnte mit Zeit Online ein neuer Partner für The Wikipedia Library gewonnen werden, der zunächst 15 kostenfreie Zugänge zur Verfügung gestellt hat.

Wir freuen uns sehr, heute ankündigen zu können, dass ab dem 1. Juni 2021 nun insgesamt 50 kostenfreie Zugänge zu den Inhalten von Zeit Online zur Verfügung stehen werden. Bewerbungen sind auf der Plattform von The Wikipedia Library möglich. Es gelten die normalen Zugangsbeschränkungen für das Angebot (500 Bearbeitungen, 6 Monate aktiv, 10 Bearbeitungen im letzten Monat, kein sonstiger Zugang und aktuell nicht gesperrt). Die Zugänge werden entsprechend der Bewerbungsreihenfolge bei Erfüllen der Kriterien vergeben. Martin und Sandro von Wikimedia Deutschland, 12.05.

  1. Włodzimierz Lewoniewski, Krzysztof Węcel, Witold Abramowicz: Analysis of References Across Wikipedia Languages. In: Communications in Computer and Information Science. 756. Jahrgang, 23. September 2017, S. 561–573, doi:10.1007/978-3-319-67642-5_47 (researchgate.net).

Neues vom Projekt Unsichtbarkeitsmachung von IP-Adressen

Die WMF setzt ihr Bestreben fort, zukünftig keine IP-Adressen mehr in den Versionsgeschichten zugänglich zu machen. Wie ich gerade auf einer Mailingliste las, wünscht sie nun Kommentare von Wikidata-Benutzern auf dieser Seite; eventuell dürfen wir auch noch irgendwann unsere Meinung abgeben. Laut der FAQ ist die ganze Sache aber bereits entschieden, es geht nur noch darum wie schlimm es werden wird… –D.

Einladung zum Community-Forum: Untersuchung zur Kommunikationskultur in Wikipedia

am Montag, den 17. Mai (18:00 – 20:00 Uhr) werden im Rahmen des Community-Forums die Ergebnisse der bisherigen Diskussion rund um die „Untersuchung zur Kommunikationskultur in Wikipedia – Destruktive Verhaltensweisen und ihre Auswirkungen aus Betroffenenperspektive“ besprochen und weitere Fragen beantwortet.

Die Ergebnisse der Analyse wurden der Community am 27. April vorgestellt und in einer Runde von über 30 Personen diskutiert. Diese Diskussion kann nun im Rahmen des Communiy-Forums weitergeführt werden. Melde dich hier an mit deinen Fragen, die du gerne mit der Gruppe besprechen möchtest. Nico (WMDE), 10.5.

6. Ausgabe des „Frauen* für Wikipedia“-Edit-a-thons

Am 11. Mai 2021 findet bereits zum 6. Mal der „Frauen* für Wikipedia“-Edit-a-thon statt – eine gemeinsame Initiative von SRF, Ringier und Wikimedia CH. Ca. 80 Journalisten und Journalistinnen bearbeiten und erstellen von 17:00 bis 20:00 Uhr Frauenbiografien. Der Anlass wird nun bereits zum dritten Mal online durchgeführt. Dieses Mal haben wir die Unterstützungsmöglichkeiten noch weiter ausgebaut und Teilnehmende können sich in separate Räume einwählen, wo sie 1:1 Unterstützung erhalten von erfahrenen Wikipedianerinnen und Wikipedianern. Wie bereits bei den letzten drei Anlässen werden alle neuen Artikel zunächst im Benutzernamensraum erstellt und dann erst in den kommenden Tagen bzw. Wochen in den Artikelnamensraum verschoben. MS, 10.05.

WMF-Sprechstunde „Community-Angelegenheiten“

Vor kurzem wurde vom WMF-Board ein Komitee für Community-Angelegenheiten gegründet, mehr dazu hier. Das Komitee veranstaltet seine erste Sprechstunde (office hour) am 13. Mai 2021 um 21:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit. Die Sprechstunde wird live auf youtube gestreamt (hier), dort im Chat können auch Fragen gestellt werden. Wer sich per Zoom beteiligen möchte, wird gebeten sich vorab anzumelden, alle Details dazu findet ihr hier auf Meta. DB_(WMF), 7.05.

Digitaler Themenstammtisch: Nur für Kinder oder gar besser als die Wikipedia?

Das Klexikon ist die „kleine Schwester der Wikipedia“, hieß es auf heute.de. Wie unterscheidet sich aber die kleine Schwester von der großen? Wie muss man ein Wiki einrichten, das Kinder lesen? Und wie unterscheidet sich das Klexikon von anderen Wiki-Enzyklopädien für Kinder? Und haben die Wikipedianer Ideen, um das Klexikon zu verbessern?

Das ist das Thema heute abend im Digitalen Themenstammtisch. Herzlich Willkommen! Und merkt euch doch schon mal den 17. Mai 2021 vor. Denn dann geht es um ein weiteres (inoffizielles) Schwesterprojekt, nämlich um die freie Landkarte OpenStreetMap. Z., 6.05.

WTF is… Dunning-Kruger-Effekt?

Als Dunning-Kruger-Effekt bezeichnet man die kognitive Verzerrung im Selbstverständnis inkompetenter Menschen, das eigene Wissen und Können zu überschätzen. Als solches dürfte der Dunning-Krüger-Effekt in der Wikipedia nicht selten sein. Tausende, wenn nicht gar zehntausende von Wikipedia-Artikeln dürften das Ergebnis des Dunning-Kruger-Effektes sein, der sich auch in vielen Artikeldiskussionen widerspiegelt.

Vielleicht sind auch die vorstehenden Zeilen ein typischer Dunning-Kruger-Effekt, weil ihr Verfasser darüber schwadroniert, obwohl er einem Psychologiestudium nie näher gekommen ist als einem Studium der Astrophysik. (Tatsächlich stimmt diese Aussage nur der Pointe willen, da ich tatsächlich mindestens eine Person kenne, die Psychologie studiert hat, aber keinen Astrophysiker. Zumindest nicht wissentlich.)

#allesdichtmachen oder: „Möglicherweise bin ich wegen meiner eigenen Inkompetenz nicht in der Lage, meine eigene Inkompetenz zu erkennen.“

Vielleicht ist aber auch dieses ganze Artikelchen bislang ein Dunning-Kruger, weil ich zwar der Überzeugung bin, einen halbwegs witzigen Text zu verfassen, aber allfällig vor lauter Inkompetenz nicht merke, daß meine Prosa alles andere als erträglich ist. Bevor ich mich also völlig blamiere, kommen wir zum eigentlichen Thema dieses Artikels, der wie meine weiteren mit dem Titelbestandteil WTF den Einfluß einzelner Fernsehsendungen auf die Abrufzahlen von Wikipediartikeln zum Inhalt hat.

Und da ging es in dem am 2. Mai 2021 ausgestrahlten Tatort mit dem Team Börne/Thiel in Münster um eben diesen Dunning-Kruger-Effekt. Die Abrufzahlen des Artikels belaufen sich üblicherweise auf +/− 2000 Abrufe am Tag. Am Tag der Ausstrahlung der Tatortfolge schnellten sie auf das Zehnfache hoch (19.705), und an den beiden Folgetagen erreichten sie noch 13.024 bzw. 6.814.

Anzumerken wäre, daß schon einmal eine Tatortfolge Gegenstand dieser Artikelreihe war, nämlich die Lena-Odenthal-Folge Die Pfalz von oben mit Ben Becker. Damals hatte ich anhand des Bob-Dylan-Songs Lay Lady Lay gezeigt, daß das Tatortpulikum offensichtlich wikipediaaffiner ist als der Erzgebirgskrimi-Zuschauer. Den „Tatort-Binnenvergleich“ gewinnen die Münsteraner deutlich, aber das spiegelt auch die Einschaltquote wider. „Ganz schön clever von dem Liefers. 14 Millionen haben den #Allesdichtmachen-Honk sehen wollen.“ (Originalton mein Haus- und Hofbuchhändler) Das sind deutlich mehr als beim Odenthal-Tatort.

Hilfreich war wahrscheinlich auch, daß die fragliche Szene von den TV-Kritikern in ihren Rezensionen aufgenommen wurde, unter anderem in der Süddeutschen (SZ-Plus), bei Zeit Online, ja selbst auf Bild.de.

Zum Schluß steht hier der Dank an Frank Müller, dem ich den Hinweis auf Artikel und Sendung verdanke. Bereits archivierte Ausgaben dieser Artikelreihe sind unter Wikipedia:Kurier/WTF is… verlinkt. MaB 5.5.

Aus den Augen …

Wer ist eigentlich Therese Neuer-Miebach? Dank Wikipedia lässt sich das schnell nachschlagen: Sie ist eine deutsche Soziologin und Ethikexpertin, die sich vor allem mit Ethikfragen im Bereich der Sozialen Arbeit und im Kontext der Behindertenarbeit befasst. Folgt man dem eingangs angegebenen Link, ist sie zudem seit 2001 Mitglied beim Nationalen Ethikrat – oder zumindest war sie das bis gestern Abend. Der Nationale Ethikrat wurde 2001 von Gerhard Schröder eingesetzt, vor allem um Fragen der Medizinethik zu reflektieren. Er beschäftigte sich anfangs mit Technologiefolgenabschätzung, Gentherapie, Stammzellennutzung und Präimplantationsdiagnostik .... und wurde im Jahr 2008 aufgelöst und durch den Deutschen Ethikrat ersetzt, dem Neuer-Miebach nicht angehörte. Therese Neuer-Miebach war entsprechend die einzige, die noch im Nationalen Ethikrat verblieb – zumindest in der deutschsprachigen Wikipedia.

Warum schreibe ich dies? Natürlich, um einen Autoren anzuklagen, der seine Fürsorgepflicht für diesen Artikel nicht wahrgenommen hat: Der Artikel zu Therese Neuer-Miebach wurde am 13. April 2004 von einem Benutzer namens „Necrophorus“ angelegt, damals zusammen mit den anderen Mitgliedern des Ethikrates. Er hat sich danach nie wieder um den Artikel gekümmert und auch andere Autor*innen hatten Neuer-Miebach nicht auf dem Schirm. Als er ihn schrieb, war er Mitarbeiter der Pressestelle des Deutschen Humangenomprojekts, als der Ethikrat umstrukturiert wurde, hatte er allerdings schon ganz andere Baustellen. So blieb sie halt Mitglied im seit 12 Jahren nicht mehr bestehenden Nationalen Ethikrat und entwickelte sich auch sonst nicht weiter, obwohl sie als renommierte Expertin und Professorin der Fachhochschule Frankfurt durchaus Spuren hinterlassen hat. Necrophorus hat das Projekt übrigens nicht verlassen, er startete 2004 mit seinem neuen und bis heute aktiven Klarnamens-Account „Achim Raschka“. Dank einer Liste mit Autorenanteilen von Necrophorus stieß dieser gestern erneut auf den Artikel zu Therese Neuer-Miebach, der 16 Jahre nach Anlegen des Artikels noch immer zu über 80 % aus dem Text der Erstanlage bestand.

Warum schreibe ich dies also wirklich? Ich möchte daran erinnern, dass das Veraltern von Artikeln ständig voranschreitet. In den Tiefen der Wikipedia verharren viele weitere Artikel in einem Zustand, der im Moment der Anlage aktuell war. Besonders bei lebenden Personen ist das fatal, da sie sich hier scheinbar nicht weiterentwickeln. Dies ist ein Appell dazu, diese wichtigen Aktualisierungen nicht aus den Augen zu verlieren und vielleicht auch mal bewusst nach diesen aus den Augen verlorenen Biografien zu suchen und sie zu aktualisieren. Zugleich soll es aber auch Mahnung sein, bereits bei Neuanlagen von Artikeln lebender Personen die Wartbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren; wir wollen doch nicht, dass etwa die heute als aufstrebende Jungprofessor*innen eingestellten Wissenschaftler*innen bei ihrer Emeritierung noch auf diesem Status eingefroren wurden. AR, 2.5.