Wierzbicki

Adelsgeschlecht
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Wierzbicki ist der Name mehrerer polnischer Adels- und Uradelsgeschlechter (von poln. wierzba, „Weidenbaum“, in Deutsch etwa „bei/von den Weiden“). Er ist erstmals im Jahr 931 urkundlich belegt. Heute gibt es in Polen etwa 10.000 Träger dieses Namens.[1] Eine eingedeutschte Schreibvariante ist Wiersbitzky.

Geschichte Bearbeiten

Die Familien breitete sich von Pommerellen, dem späteren Westpreußen ausgehend, über ganz Polen aus mit Zweigen in Litauen, Russland und in Wolhynien. Heiratsverbindungen bestanden zu bekannten polnischen Familien, wie z. B. den Fürsten Czetwertyński und Radziwiłł, den Grafen Konpopacki, Działyński, Małachowski, Mielżyński, Potocki, Raczyński, Rzewuski und Zamoyski.

Sie brachten in über 1000 Jahren vier Wojwoden, sechs Kastellane (polnische Burggrafen), vier Bischöfe und fünf polnische Generäle, sowie 15 preußische Generäle hervor. Drei Mitglieder trugen den Weißen Adler-Orden, die höchste Auszeichnung Polens.

Der Name Wierzbicki wurde in verschiedenen Sprachen und Zeiten unterschiedlich geschrieben, unter anderem Wiersbitzki, Wiersbitzky, Wirsbitzke, Вержбицький (Verzhbitsky).

Bekannte Namensträger Bearbeiten

  • Gottlob Karl Ludwig von Corvin-Wiersbitzki (1756–1817), preußischer Generalmajor
  • Heinrich Friedrich Ernst von Corvin-Wiersbitzki (1768–1823), preußischer Generalmajor
  • Ludwig von Corvin-Wiersbitzky (1789–1872), preußischer Generalleutnant
  • Wacław Wierzbicki (gestorben 1555) herbu Radwan, Bischof von Samogitien (1534–1555)
  • Wiktoryn Wierzbicki (gestorben 1588) herbu Radwan, Bischof von Zmudz und Luzk (1565–1567), erster geistlicher Senator im Senat der Republik.
  • Georg Ludwig von Wiersbitzki (1717–1778), preußischer Generalmajor
  • Ludwik Wierzbicki herbu Ślepowron (1834–1912), Direktor der Staatsbahnen in Lviv, Assistant Professor an der Technischen Universität Lwow, Mitglied des Parlaments, Stadtrat von Lemberg
  • Alicia Fulford-Wierzbicki, Schauspielerin
  • Anna Wierzbicka (* 1938 in Polen), Linguistin
  • Peter Wierzbicki (1794–1847), Chirurg und Botaniker aus Oravița im Banat
  • Felix Paul Wierzbicki, (1815–1860) polnisch-amerikanischer Schriftsteller, Autor der Erstbeschreibung von Kalifornien in Englisch
  • Andrzej Wierzbicki (1877–1961) polnischer Handels- und Industrieminister
  • Jan Wierzbicki (1888–1946) polnischer Rechtsanwalt und Aktivist in der polnischen Gemeinde in Lettland, Mitglied des Parlaments (1922 bis 1934), stellvertretender Minister für innere Angelegenheiten der Republik Lettland
  • Witold Wierzbicki (1890–1965), polnischer Bauingenieur
  • Eugeniusz Wierzbicki (1909–1991), polnischer Architekt
  • Zbigniew Tadeusz Wierzbicki (* 1919 in Warschau) polnischer Soziologe
  • Piotr Wierzbicki (* 1935 in Warschau) polnischer Journalist, Schriftsteller und Musikkritiker
  • Zbigniew Wierzbicki (* 1937 in Vilnius) polnischer Architekt und Dozent an der Akademie der Bildenden Künste in Gdańsk
  • Janusz Wierzbicki (* 1947 in der Gemeinde Jabłonna Lack) polnischer Politiker und Mitglied des zweiten Sejm
  • Leonard Wierzbicki Präsident von Graudenz (1945), Danzig (1945–46) und Sopot (1946–1948)
  • Robert Jaroslaw Wierzbicki, Professor an der Hochschule Mittweida
  • Alfred Marek Wierzbicki (* 1957), polnischer Philosoph
  • Elisabeth Wierzbicka Wela (* 1964 in Kraków), Kunstmalerin und Bildhauerin
  • Andrzej Wierzbicki Dekan (1975–1978) des Department of Electronics and Information Technology der Technischen Universität Warschau
  • Marek Wierzbicki (* 1965 in Bukowno) ist ein polnischer Fußballer und Trainer
  • Marcin Wierzbicki (* 1969), polnischer Komponist und Musikpädagoge
  • Maciej Wierzbicki (* 1971 in Warschau) ist ein polnischer Film- und Fernsehschauspieler.
  • Łukasz Wierzbicki (* 1974 in Posznan) ist ein polnischer Schriftsteller
  • Krzysztof Wierzbicki ist ein polnischer Regisseur und Schauspieler
  • Adrian Peter Wierzbicki (* 1988), deutscher Stand-Up Comedian und Autor
  • Andrzej Stanisław Wierzbicki (* 27. Oktober 1942 in Krakau [1] ), polnischer Historiker der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts.

Die Wappengemeinschaften der verschiedenen Familien mit ihrem Namen Bearbeiten

(poln. Herb szlachecki) Es gibt mehrere Adelsgeschlechter mit diesem Familienname, ohne Blutsverwandtschaft, benutzte verschiedene Wappen:

  • Wierzbicki mit Wappen Gryf
  • Wierzbicki mit Wappen Jastrzębiec
  • Wierzbicki mit Wappen Lubicz
  • Wierzbicki mit Wappen Nieczuja
  • Wierzbicki mit Wappen Ślepowron
  • Wierzbicki mit Wappen Korwin
  • Wierzbicki mit Wappen Nałęcz
  • Wierzbicki mit Wappen Radwan
  • Wierzbicki mit Wappen Leliwa
  • Wierzbicki mit Wappen Grzymała
  • Wierzbicki mit dem Wappen Dołęga
  • Wierzbicki mit dem Wappen Ogończyk
  • Wierzbicki mit dem Wappen Prus
 
Nieczuja Herb.
 
Jastrzebiec Herb.
 
Lubicz Herb.
 
Slepowron Herb.
 
Nalecz Herb.
 
Radwan Herb.
 
Gryf Herb.
 
Korwin Herb.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Juliusz hrabia Ostrowski: Księga herbowa rodów polskich (Wappenbuch der polnischen Geschlechter), Warschau 1897.
  • Adam Boniecki: Herbarz polski, Gebethner und Wolff, Warschau 1903.
  • Seweryn Uruski, Adam Kosińnski, Aleksander Włodarski: Rodzina. Herbarz szlachty polskiej, Gebethner and Wolff. Warschau 1907.
  • K. Lodz-Czarnecki: Herbarz polski (Polnisches Wappenbuch). Gneisen (heute: Gniezno) 1873.
  • Polska encyklopedia slachecka (Polnische Adelsenzyklopädie), Warschau 1938.
  • Bartosz Paprocki: Herby rycerstwa polskiego (Wappen des polnischen Rittertums), 1584, Neuauflage 1858.
  • Emilian von Żernicki-Szeliga: Der Polnische Adel und die demselben hinzugetretenen andersländischen Adelsfamilien; Generalverzeichnis, Verlag von Henri Strand, Hamburg 1900.
  • Adam Boniecki, Artur Reiski: Herbarz Polski, Część I: Wiadomości historyczno-genealogiczne o rodach szlacheckich, t. I-XVII, (reprint) Gebethner i Wolff, Warschau 1899–1913.
  • Herbarz polski, to iest O przyrodzeniu ziół y drzew rozmaitych, y innych rzeczy do lekarstw należących. Księgi dwoie... Marcin z Urzędowa Drukarnia Łazarzowa; Krakau 1595.
  • Peter Frank-Döfering: Adelslexikon des Österreichischen Kaisertums 1804–1918. Verzeichnis der Gnadenakte, Standeserhebungen, Adelsanerkennungen und -bestätigungen die im Österreichischen Staatsarchiv zu Wien aufliegen, Herder, Wien 1989; Namensindizes 1804–1822.
  • Michael Schaller: Schematismus für das K. u.  K. Heer und für die Kriegsmarine für 1918, Namensindex der darin genannten adeligen Personen, AustroArchiv.com 2008.
  • Georg Freiherr von Frölichsthal: Der Adel der Habsburgermonarchie im 19. und 20. Jahrhundert, Index zu seinen Genealogien, Degener-Verlag, 2008, 362 S. Namens-Index (Wienecke – Wittorf).

Weblinks Bearbeiten

Belege Bearbeiten

  1. Moi krewni