Wiebke Hüster

deutsche Ballettkritikerin, Autorin und Journalistin

Wiebke Hüster (verheiratete Kaube[1], * 1965 in Bremen) ist eine deutsche Ballettkritikerin, Autorin und freie Journalistin.

Werdegang und Tätigkeit Bearbeiten

Hüster studierte an der FU Berlin Theaterwissenschaft und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft. An der Tanzakademie der Deutschen Oper studierte sie Ballett. Die Cunningham-Technik erlernte sie bei Janine Schneider. Für das Festival Tanz im August begann sie ab 1990 zu arbeiten. 1994 ging Hüster an das Deutsche Nationaltheater in Weimar, wo sie als Assistentin von Joachim Schlömer arbeitete. Später arbeitete sie am Theater Basel und schrieb für das Feuilleton der Basler Zeitung. Aktuell arbeitet sie als Ballettkritikerin für die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), wo sie auch Sachbücher rezensiert. Für den Deutschlandfunk verfasst Hüster Radiobeiträge.[2] Für die FAZ hat sie von Mai 2020 bis Anfang 2022 gemeinsam mit dem Leiter der LJV-Landesjagdschule des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz auch die monatliche Kolumne Wildwechsel über die Jagd geschrieben,[3] auf die Anfang 2022 die monatliche Kolumne Stallgeruch über Nutztiere folgte.[4] Hüster hat einen Vorlass im Deutschen Tanzarchiv Köln hinterlegt.[5]

Hüster ist mit dem FAZ-Herausgeber Jürgen Kaube verheiratet.[6]

Kontroverse um das Tanztheater Wuppertal Bearbeiten

Im Jahr 2018 wurde Hüster in mehreren Tageszeitungen[7][8][9] ein aktives Mitwirken bei einem Konflikt am Tanztheater Wuppertal vorgeworfen, der letztlich zur Kündigung der Intendantin Adolphe Binder führte. Diese Kündigung wurde später vom Landesarbeitsgericht Düsseldorf als unwirksam bezeichnet[10].

Übergriff durch Marco Goecke Bearbeiten

Für einen Theaterskandal sorgte ein Übergriff des Choreografen Marco Goecke auf Hüster am 11. Februar 2023: Nachdem sie eine Rezension über Goeckes Uraufführung In the Dutch Mountains veröffentlicht hatte,[11] schmierte ihr Goecke in der Pause der Ballettpremiere Glaube – Liebe – Hoffnung[12] Hundekot ins Gesicht.[13] Hüster erstattete Strafanzeige gegen ihn.[14] Am 16. Februar 2023 löste die Staatsoper Hannover Goeckes Vertrag als Ballettdirektor auf.[15]

Bücher Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Horen. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  2. Wiebke Hüster, Bayerische Staatsoper, abgerufen am 13. Februar 2023
  3. Günther D. Klein: Auf Entdeckungstour: Die Serie „Wildwechsel“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung. In: ljv-rlp.de. Abgerufen am 16. Februar 2023.
  4. Neue Kolumne "Stallgeruch" von Wiebke Hüster. In: ava1.de (Agrar- und Veterinär-Akademie (AVA)). 18. Februar 2022, abgerufen am 19. Februar 2023.
  5. Wiebke Hüster. Tanzkritikerin, Deutsches Tanzarchiv Köln
  6. Wiebke Hüster. In: Nationale Opera en Ballet. Abgerufen am 14. Februar 2023 (englisch).
  7. Hendrik Werner: Scharmützel um das Erbe von Pina Bausch in: Weser-Kurier vom 9. Juli 2018, abgerufen am 28. Februar 2023
  8. Katrin Bettina Müller: Ruhestörung vermeiden taz vom 14. Juli 2018, abgerufen am 28. Februar 2023
  9. Sandra Luzina: Tanztheater Wuppertal: Heftiger Streit um das Erbe von Pina Bausch Tagesspiegel vom 8. Juli 2018, abgerufen am 28. Februar 2023
  10. Sandra Luzina: Rufmordkampagne gegen Adolphe Binder? Tagesspiegel vom 22. August 2019, abgerufen am 28. Februar 2023
  11. Wiebke Hüster: Für die Fische. In: FAZ.net vom 11. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
  12. Samira El Ouassil: Gescheitertes Exkrement: Kunstkritik ohne Kotau. In: Übermedien. 16. Februar 2023, abgerufen am 23. Februar 2023 (deutsch).
  13. Ballettchef beschmiert Kritikerin mit Hundekot. In: sueddeutsche.de. 12. Februar 2023, abgerufen am 13. Februar 2023.
  14. Nicole Ide, Kai Ziemen: Jetzt spricht die FAZ-Journalistin, rtl.de, 17. Februar 2023
  15. Nach Hundekot-Attacke: Staatstheater trennt sich von Ballettdirektor. In: www.faz.net. 16. Februar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023.