Werthenbach

Stadtteil von Netphen

Werthenbach ist ein Stadtteil von Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen mit 812 Einwohnern (30. Juni 2022).

Werthenbach
Stadt Netphen
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 13′ OKoordinaten: 50° 52′ 13″ N, 8° 13′ 15″ O
Höhe: 391 (380–440) m
Fläche: 9,38 km²
Einwohner: 812 (30. Jun. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 87 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57250
Vorwahl: 02737

Geographie Bearbeiten

Werthenbach liegt im Rothaargebirge im östlichen Teil des Siegerlands rund 3 km westsüdwestlich der Lahnquelle. Es befindet sich am Ursprung des Sieg-Zuflusses Werthenbach, der im Dorf durch den Zusammenfluss von Breiten- und Lützelbach entsteht und in Deuz in die Sieg mündet; der Werthenbach ist Namenspate des Dorfs.

Zu den Bergen rund um den Ort gehören unter anderem Herrchen (569,6 m ü. NN), Hellerkopf (551,8 m), Lahnhofsrücken (590 m) und Eichwald mit (517,2 m). Werthenbach liegt zwischen 380 m und 440 m ü. NN und hat eine Fläche von 9,4 km².

Nachbarorte von Werthenbach sind im Norden Walpersdorf, im Südosten Rittershausen, im Süden Hainchen, im Südwesten Irmgarteichen, im Westen Helgersdorf und Salchendorf und im Nordwesten Grissenbach und Nenkersdorf.

Geschichte Bearbeiten

Werthenbach ist zwischen 900 und 1300 n. Chr. entstanden und hatte eine bereinigte Gemarkungsgröße von 937 Hektar. Anfang des 18. Jahrhunderts ist ehemals Grenz- und Bannwald, der dem Landesherrn gehörte, den benachbarten politischen Gemeinden angegliedert worden.

Die Ersterwähnungen Werthenbachs sind 1336 Hartmann von Wertinbrecht, 1343 Hartmann von Wertinbracht und 1344 Wernckenbracht. Im Gegensatz zu anderen Netphener Ortsnamen wie Sohlbach oder Beienbach ist das Grundwort im heutigen Namen Werthenbach also „brecht“ und dem Bergnamen „Bracht“ gleichzusetzen. Es findet sich im Rheinischen Schiefergebirge als Bezeichnung für junge Rodeorte wieder.

1343 überließen die Herren von Bicken einen Hauberg den Bewohnern des damaligen Wertinbracht unter der Voraussetzung, dass diese jährlich Rente an das Kloster in Keppel zahlten. Elf Häuser standen 1566 auf dem Grund des Klosters Keppel (man nannte so etwas „Kirchengut“ oder „Pfarrgut“). Um 1900 standen bereits 27 Häuser im Ort.

Einige Flurnamen in Werthenbach erinnern noch an ehemaligen Besitz oder Rechte der Grundherren. Der „Herrenberg“ weist auf früher landesherrliches Eigentum hin. Die Haubergsgenossenschaft, mundartlich genannt „Kloster“, erinnert an den Besitz des Klosters Keppel.

Bis Ende 1968 gehörte der Ort dem Amt Netphen an und wurde bei der zur kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 ein Ortsteil der neuen Großgemeinde Netphen[2], seit 2000 ein Stadtteil.

Einwohnerzahlen Bearbeiten

Einwohnerzahlen des Ortes:[3][4]

Jahr Einwohner
1810 159
1815 174
1818 183
1855 224
1885[5] 186
1895[6] 183
1905 164
Jahr Einwohner
1910 165
1919 198
1925[7] 268
1929 255
1930 271
1933[8] 278
1939[8] 307
Jahr Einwohner
1950 466
1954 474
1961[9] 515
1967 612
1984 755
1994[10] 869
2000 858
Jahr Einwohner
2005 853
2009 839
2012[11] 817
2013 809
2015 781
2017 810
2021 781
Jahr Einwohner
2022 812

Ehemalige Bürgermeister Bearbeiten

  • nach 1945: Bernhard Steiner († 12. Juli 1993)[12]

Soziale und öffentliche Einrichtungen Bearbeiten

  • Ev. Kapelle Werthenbach-Bahnhof (wurde 2013 entwidmet[13])
  • Kath. Kapelle Alt-Werthenbach
  • Bürgerhaus
  • Grillhütte
  • Kindergarten
  • Alter Sportplatz (Alm)
  • Zwei Bolzplätze
  • Zwei Kinderspielplätze
  • Friedhof mit Kapelle

Vereine Bearbeiten

Werthenbach hat verschiedene Vereine wie z. B. den Männergesangverein Frohsinn Werthenbach e.V, die Musikkapelle Werthenbach e.V., den Kapellenverein Werthenbach oder den Trägerverein Bürgerhaus Werthenbach e.V. und den Verein Faszination Pferd und Mensch e.V.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stadt Netphen: Haushaltsplan 2023 / Stadt Netphen. (PDF; 22,2 MB) S. 10, abgerufen am 18. September 2023.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 71.
  3. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968.
  4. Werthenbach Geschichte ab Mitte des 20. Jahrhunderts (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.musikkapelle-werthenbach.de
  5. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1887, ZDB-ID 1458761-0, S. 112/113.
  6. Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen. Verlag des Königlich Statistischen Bureaus, Berlin 1897, S. 114/115.
  7. genealogy.net: Amt Netphen
  8. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 264.
  10. Bernhard Oltersdorf: Netphen (Memento des Originals vom 7. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lwl.org (PDF; 9,0 MB), ca. 1995
  11. Einwohnerdaten Werthenbach
  12. Den Toten ein ehrendes Gedenken. In: Siegerländer Heimatkalender. 69. Ausgabe, 1994, ZDB-ID 529717-5, S. 38.
  13. Siegener Zeitung: Entwidmung der Werthenbacher Kirche