Werna ist ein Ortsteil der Stadt Ellrich im Landkreis Nordhausen in Thüringen.

Werna
Stadt Ellrich
Koordinaten: 51° 35′ N, 10° 42′ OKoordinaten: 51° 35′ 2″ N, 10° 42′ 29″ O
Höhe: 246 m
Einwohner: 206 (31. Okt. 2015)[1]
Eingemeindung: 9. April 1994
Postleitzahl: 99755
Vorwahl: 036332
Werna (Thüringen)
Werna (Thüringen)

Lage von Werna in Thüringen

St. Johannis (Werna)
Rittergut Spiegelsches Haus

Lage Bearbeiten

 
Hinweisschild Informationsstelle Werna des Geoparks Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen.

Werna befindet sich südöstlich von Ellrich und wird von der Landesstraße 2073 tangiert. Sie führt vom Abzweig der Bundesstraße 4 bei Niedersachswerfen über Appenrode nach Ellrich am Fuß der Südabdachung des Harzes entlang. Das Dorf wird vom Bach Sülze durchflossen, welche südlich des Ortes in die Zorge mündet. Die Gemarkung des landwirtschaftlich geprägten Dorfes unterliegt den Karsterscheinungen des Harzvorlandes, dadurch können die Sülze und teilweise auch die Zorge in niederschlagsarmen Monaten trockenfallen. Daher sind die landwirtschaftlichen Böden meist grundwasserfern. Touristisch ist dieses Gebiet wegen der Besonderheiten von Flora und Fauna interessant.

Geschichte Bearbeiten

Werna – auch als Elerina geführt- wurde am 18. Mai 876 erstmals urkundlich erwähnt.[2] Im Ort gab es ein Rittergut, das von 1585 bis 1945 im Besitz der Freiherren Spiegel von Peckelsheim war. Das bis heute erhaltene Herrenhaus ist ein Fachwerkbau, der – nach Zerstörung eines von den Spiegel nach ihrer Übernahme erbauten Hauses im Dreißigjährigen Krieg – 1661/62 neu erbaut wurde (von dem Vorgängerbau sind in der Südwand noch drei Fenstergewände vorhanden). Um 1831 wurde das langgestreckte Gebäude mit Steinsockel und Fachwerkobergeschoss umgebaut und 1883 historistisch überformt durch den Architekten Ferdinand Schorbach.[3] In der DDR-Zeit wurde es als Feierabend- und später Pflegeheim benutzt. Derzeit ist es in sanierungsbedürftigem Zustand und steht leer. Der Park und der Seerosenteich wurden Besuchern wieder zugänglich gemacht.

Die denkmalgeschützte Kirche St. Johannis, eine im Jahre 1700 geweihte barocke Patronatskirche, ausgestattet mit reichem Schnitzwerk, wurde zur DDR-Zeit 1956 baupolizeilich gesperrt. Sie wurde nach der Wende saniert und 1995 wieder in Dienst genommen.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Klaus-Dieter Baumgarten (1931–2008), Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung im Ministerrat der DDR und Chef der Grenztruppen der DDR

Weblinks Bearbeiten

Commons: Werna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Einwohnerzahlen auf www.stadtellrich.de (Memento vom 7. November 2016 im Internet Archive)
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 310
  3. Annina Hilfenhaus, Benjamin Rudolph: Zur Baugeschichte des Spiegel'schen Hauses in Werna bei Nordhausen (Thüringen) in: Burgen und Schlösser 2/2018, S. 109–119