Weitersbach

Gemeinde in Deutschland

Weitersbach ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen an.

Wappen Deutschlandkarte
Weitersbach
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Weitersbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 52′ N, 7° 19′ OKoordinaten: 49° 52′ N, 7° 19′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Birkenfeld
Verbandsgemeinde: Herrstein-Rhaunen
Höhe: 405 m ü. NHN
Fläche: 7,77 km2
Einwohner: 87 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55624
Vorwahl: 06544
Kfz-Kennzeichen: BIR
Gemeindeschlüssel: 07 1 34 092
Adresse der Verbandsverwaltung: Brühlstraße 16
55756 Herrstein
Website: www.vg-hr.de
Ortsbürgermeister: Marco Ripp
Lage der Ortsgemeinde Weitersbach im Landkreis Birkenfeld
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Karte

Geographie Bearbeiten

Weitersbach liegt am Idarbach am Rand des Idarwalds im Hunsrück. 77 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet (Stand 2010).[2] Im Osten befindet sich Rhaunen, im Süden Stipshausen und nördlich liegt Gösenroth.

Zu Weitersbach gehören auch die Wohnplätze Weitersbacherhütte und Bernds-Mühle (Weitersbacher Mühle) im Idartal.[3]

Geschichte Bearbeiten

An der Abzweigung nach Krummenau befand sich eine römische Villa rustica. Der Hauptbau mit 26 Räumen gilt als einer der größten Gutshöfe aus der Römerzeit im gesamten Hunsrück. Die Überreste wurden 1953–1955 freigelegt. Der Ort Weitersbach wurde im Jahr 1200 als Widemarsbach erstmals urkundlich erwähnt.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Weitersbach zum Hochgericht Rhaunen in der Wild- und Rheingrafschaft. Zuletzt war das Territorium des Hochgerichts Rhaunen gemeinschaftlicher Besitz von Kurtrier und den Wild- und Rheingrafen.[4]

Nach der Besetzung des Linken Rheinufers infolge des Ersten Koalitionskrieges (1794) gehörte Weitersbach von 1798 bis 1814 zum Kanton Rhaunen im Arrondissement Birkenfeld des Saardepartements.[5] Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress kam der Kanton Rhaunen und damit auch Weitersbach 1815 zum Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung wurde die Gemeinde Weitersbach 1816 der Bürgermeisterei Rhaunen im Kreis Bernkastel zugeordnet, der zum Regierungsbezirk Trier in der Rheinprovinz (1822) gehörte.[6]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Weitersbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 94
1835 129
1871 107
1905 121
1939 107
1950 126
1961 122
Jahr Einwohner
1970 109
1987 95
1997 100
2005 80
2011 80
2017 88
2022 87
 
Einwohnerentwicklung von Weitersbach von 1815 bis 2017 nach nebenstehender Tabelle

Politik Bearbeiten

 
Gemeindehaus

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Weitersbach besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[7]

Bürgermeister Bearbeiten

Marco Ripp wurde am 16. August 2019 Ortsbürgermeister von Weitersbach. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat. Dieser entschied sich für Marco Ripp.[8]

Der Vorgänger von Marco Ripp, Karl-Heinz Ripp, hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[9]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Weitersbach
Blasonierung: „In geteiltem Schild oben in Gold ein rotes Fabeltier mit einem Wolfskopf und weit geöffneten Schwingen, belegt mit einem schwarzen Wolfshaken. Unten in Grün eine silberne Korndarre, begleitet von zwei goldenen Ähren.“
Wappenbegründung: Das Fabeltier verweist auf die ehemalige Zugehörigkeit zur Wild- und Rheingrafschaft und entspricht dem früheren Gerichtssiegel des Hochgerichts Rhaunen. Die Korndarre in der unteren Hälfte wurde bei Ausgrabungen der auf dem Gemeindegebiet römischen Villa gefunden und befindet sich heute im Rheinischen Landesmuseum Trier. Die Ähren symbolisieren die landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Der Idarkopfturm nahe dem Idarkopf liegt auf der Gemarkung von Weitersbach an der Grenze zu Stipshausen.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

 
Weitersbacher Mühle

In Weitersbach gibt es ein Dorfgemeinschaftshaus. In Idar-Oberstein ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken. Im Norden befinden sich die Bundesstraße 50 und der Flughafen Frankfurt-Hahn. Seit 1871 steht am Idarbach eine Getreidemühle, die mit Wasser angetrieben wird. Die Mühle wurde 1947 neu aufgebaut, nachdem sie während des Krieges 1943 bei einem Bombenangriff zerstört worden war. Die Maschinen stammen aus dem Jahr 1942.[10] Die Mühle hat eine Mahlleistung von einer Tonne pro Tag und gehört damit zu Deutschlands kleinen Mühlen. Die Betreiber verarbeiten ausschließlich Getreide aus eigenem Anbau. Die Müllerin Daniela Müller-Lorenz ist eine der wenigen Müllerinnen Deutschlands.[11]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Weitersbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 30 (PDF; 1 MB).
  4. Josef Hoffmann: Führer durch die Verwaltung der Rheinlande von einst und jetzt …, Düsseldorf : Selbstverl., 1918, S. 12 (Online-Ausgabe bei dilibri)
  5. J. E. Gräff: Chronologische Sammlung der rheinpreußischen Rechtsquellen mit Ausschluss der fünf Gesetzbücher, Fr. Lintz, 1846, S. 22 (Online-Ausgabe bei Google Books)
  6. Otto Beck: Beschreibung des Regierungsbezirks Trier, Band 1, F. Lintz, 1868, S. 145 (Google Books)
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Herrstein-Rhaunen, Verbandsgemeinde, 48. Ergebniszeile. Abgerufen am 27. August 2020.
  9. Andreas Nitsch: Einige Bürgermeister der VG Rhaunen denken ans Aufhören. Karl-Heinz Ripp. In: Nahe-Zeitung. Mittelrhein-Verlag GmbH, Koblenz, 7. Februar 2019, abgerufen am 27. August 2020.
  10. Reiner Drumm: Schon als Kind wollte sie Müllerin werden. Rhein-Zeitung, 9. November 2012.
  11. Die Müllerin. In: SWR-Landesschau Rheinland-Pfalz. 13. November 2012, archiviert vom Original am 12. Februar 2013; abgerufen am 29. Dezember 2017.