Weißbauch-Rußmeise

Art der Gattung Melaniparus

Die Weißbauch-Rußmeise (Melaniparus albiventris, Syn.: Parus albiventris) ist eine Vogelart aus der Familie der Meisen (Paridae).[1][2]

Weißbauch-Rußmeise

Weißbauch-Rußmeise

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Meisen (Paridae)
Gattung: Melaniparus
Art: Weißbauch-Rußmeise
Wissenschaftlicher Name
Melaniparus albiventris
(Shelley, 1881)
Verbreitungsgebiet der Weißbauch-Rußmeise

Der Vogel kommt in Westafrika in Südostnigeria und Kamerun, sowie in Ostafrika in Kenia, Südsudan, Tansania und Uganda vor.

Der Lebensraum umfasst tropische oder subtropische buschbestandene Flächen, Ränder immergrünen Bergwaldes, entlang von Flüssen, großen Gärten und Kulturland meist oberhalb von 900 bis zu 3400 m Höhe.[3][4]

Der Artzusatz kommt von lateinisch albus ‚weiß‘ und lateinisch venter, ventris ‚Bauch‘.[5]

Diese Meise ist ein Standvogel.

Merkmale Bearbeiten

Die Art ist 14–15 cm groß, eine große, schwarze Meise mit weißer Unterseite und mehr Weiß als Schwarz in den Flügeln. Das Männchen ist vom Kopf bis zum Schwanz auf der Oberseite schwarz, in frischem Gefieder bläulich glänzend, der Schwanz hat weiße Federspitzen und äußere weiße Ränder. Die kleinen Flügeldecken sind schwarz mit weißen Spitzen der längsten Federn die mittleren sind weiß, die großen Flügeldecken schwarz mit breiten weißen Rändern. Die Flugfedern sind schwarz. Kinn bis Brust sind schwarz mit leicht bläulichem Glanz, von der übrigen weißen Unterseite deutlich abgesetzt. Die Iris ist dunkelbraun bis schwarz, der Schnabel ist grau-schwarz, die Beine sind bläulich-grau oder Schwarz. Das Weibchen ist matter gefärbt, weniger glänzend, die Unterseite grauer. Jungvögel haben mehr Braun an der Oberseite, das Weiß in den Flügeln ist gelbbraun oder leicht gelblich, der Schwanz hat keine weißen Spitzen.

Von der Weißschulter-Rußmeise (Melaniparus guineensis) unterscheidet diese Rußmeise sich durch die Augenfarbe Braun statt Gelb und das Weiß im Schwanz.[3][4][6]

Die Art ist monotypisch.[7]

Stimme Bearbeiten

Der Ruf des Männchens umfasst harsches, nasales „si-chah-chah-chah“, auch ein ähnliches, aber klingenderes „tss-tss-tss, cher-cher-cher-cher“, der Kontaktruf kann „twach-twach-twach“ oder „chrip-twsich-twach“ lauten, seltener ist ein Gesang zu hören wie „chee-er-weeoo, chee-er-wheeo“.[3][4]

Lebensweise Bearbeiten

Die Nahrung besteht aus kleinen Wirbellosen, auch Pflanzensamen, die einzeln, paarweise oder oft in größeren Schwärmen, gern auch in gemischten Jagdgemeinschaften gesucht werden, üblicherweise in den Wipfeln oder in mittlerer Baumhöhe, aber auch am Boden im Unterholz.

Die Brutzeit ist nicht bekannt, wahrscheinlich kann das ganze Jahr über gebrütet werden, wohl hauptsächlich während der Regenzeit zwischen Oktober und Januar. Die Art ist monogam und ortsständig. Das Nest wird bis zu 8 m Höhe in einer Baumhöhle oder hinter loser Baumrinde angelegt, auch werden alte Spechthöhlen oder die von Afrikanischen Bartvögeln (Lybiidae) genutzt. Der Nesteingang ist meist ein sehr enger Schlitz. Das Gelege besteht aus 3–5 Eiern, die mindestens über 12 Tage bebrütet werden, die Küken werden frühestens 20 Tage nach dem Schlüpfen flügge.[3]

Gefährdungssituation Bearbeiten

Der Bestand gilt als „nicht gefährdet“ (Least Concern).[8]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Weißbauch-Rußmeise – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Weißbauch-Rußmeise, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 1. Dezember 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020
  3. a b c d A. Gosler und P. Clement: White-bellied Tit (Melaniparus albiventris), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Melaniparus albiventris
  4. a b c T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  6. African Bird Club: ABC App - Birds of Africa
  7. IOC World Bird List Waxwings and allies, tits, penduline tits
  8. Melaniparus albiventris in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 1. Dezember 2022.