Weißach (Oberstaufen)

Gemeindeteil der Marktgemeinde Oberstaufen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Oberallgäu

Weißach (mundartlich: Wiesach) ist ein Gemeindeteil der Marktgemeinde Oberstaufen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Oberallgäu.

Weißach
Gemeinde Oberstaufen
Koordinaten: 47° 33′ N, 10° 1′ OKoordinaten: 47° 32′ 43″ N, 10° 1′ 11″ O
Höhe: 680 m
Einwohner: 188 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 87534
Vorwahl: 08386
Weißach
Weißach
Kapelle St. Sebastian und Rochus in Weißach

Geographie Bearbeiten

Das Dorf liegt circa einen Kilometer südwestlich des Hauptorts Oberstaufen im Weißachtal. Südlich der Ortschaft verläuft die Weißach und nordöstlich die Bahnstrecke Buchloe–Lindau am Staufner Berg.

Geschichte Bearbeiten

Weißach wurde urkundlich erstmals im Jahr 1360 mit Peter von Wissach Bürger zu Isny erwähnt, der eine Alpe zu Lantzenbach kaufte.[2][3] 1647 wurde der Ort während des Dreißigjährigen Krieges durch schwedische Truppen verwüstet.[4] Im 18. Jahrhundert kam in Weißach die Flößerei auf, bei der Holz aus dem Simatsgunder Tal über die Weißach zur Eisenschmelze nach Lochau-Bäumle verflößt wurde.[2] Mit einem Erlass der Grafschaft Königsegg-Rothenfels zum Schutz der Wälder im Jahr 1778 wurde die Flößerei stark eingeschränkt aber noch bis ins 19. Jahrhundert betrieben.[5] In den Jahren 1794 und 1795 fand die Vereinödung Weißachs statt.[2] 1845 wurde ein Bräuhaus in Weißach eröffnet, welches bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein existierte.[6]

Sebastians- und Rochuskapelle Bearbeiten

Der Bau der Sebastians- und Rochuskapelle geht auf ein Gelübde des Grafen Hugo von Königsegg-Rothenfels und seiner Gemahlin Gräfin Maria Renata, geb. Gräfin von Hohenzollern, aus dem Jahr 1629 zurück. Sie versprachen den Bau der Kapelle, wenn sie auf ihrem Zufluchtsort, dem Schloss Staufen, von der Pest verschont blieben. So kam es und die Kapelle wurde in den folgenden Jahren erbaut.[7][8] Andere Quellen beziffern den Bau der Kapelle oder eines Vorgängerbaus bereits in den Jahren 967 bis 970.[2]

Mühlen Bearbeiten

Im Jahr 1510 wurde erstmals eine Mühle zu Weissach erwähnt. Im Jahr 1814 existierten in Weißach eine Stampfmühle und vier Mahlmühlen sowie einige Hammerschmieden.[2][9] Noch heute befindet sich eine große Mahlmühle in Weißach.

Baudenkmäler Bearbeiten

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Weißach

Weblinks Bearbeiten

Commons: Weißach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern - Gebietsstand: 25. Mai 1987 München 1991, S. 415.
  2. a b c d e Richard Dertsch: Landkreis Sonthofen. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Teil Schwaben. Band 7, München, 1974.
  3. Thilo Ludewig: Steibis - Vom Bergbauerndorf zum Kurort. In: Westallgäuer Heimatblätter 1988-008. September/Oktober 1988.
  4. Thilo Ludewig: Johannes Glatt. Ein Staufner aus dem 17. Jahrhundert In: Westallgäuer Heimatblätter 1988-003. Mai/Juni 1988.
  5. Günter Fichter: Aus dem Leben der Alphirten vor hundert Jahren. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau 1987.
  6. Thilo Ludewig: Von der Sommerfrische zum Kurort. Rückblick auf die Entwicklung Oberstaufens. In: Westallgäuer Heimatblätter 1989-021. Juli 1989.
  7. Thilo Ludewig: Die Schloßbergklinik Oberstaufen auf den Grundfesten von Schloß und Burg Staufen. In: Westallgäuer Heimatblätter 1987-018. Februar 1987.
  8. Thilo Ludewig: Vom Kummer des Propstes zu Staufen. Wie sich seine Pfarrangehörigen von den Abgaben drücken wollen. In: Westallgäuer Heimatblätter 1981-008. März/April 1981.
  9. Thilo Ludewig: Vier Generationen Alt-Staufen, zurück bis 1848. In: Westallgäuer Heimatblätter 1997-041. März 1997.