Wasenberg (Willingshausen)

Ortsteil von Willingshausen

Wasenberg ist der größte Ortsteil und Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Willingshausen im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.

Wasenberg
Koordinaten: 50° 52′ N, 9° 11′ OKoordinaten: 50° 52′ 21″ N, 9° 11′ 17″ O
Höhe: 272 m ü. NHN
Fläche: 14,96 km²[1]
Einwohner: 1464 (1. Jan. 2015)[2]
Bevölkerungsdichte: 98 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Postleitzahl: 34628
Vorwahlen: 06691, 06697

Geographie Bearbeiten

Das Haufendorf liegt im Süden der Schwalm am Leimbach. Im Ort treffen sich die Landesstraßen 3263 und 3145.

 
Panorama von Wasenberg

Geschichte Bearbeiten

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wasenberg erfolgte unter dem Namen Wasenberg im Jahr 1290 in einer Urkunde des Klosters Haina.

Zum 1. Januar 1974 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wasenberg im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz mit weiteren Gemeinden und der am 31. Dezember 1971 gebildeten Gemeinde Antrefftal zu einer neuen Großgemeinde mit dem Namen Willingshausen zusammengeschlossen.[3][4] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden von Willingshausen wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wasenberg 1512 Einwohner. Darunter waren 21 (1,4 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 276 Einwohner unter 18 Jahren, 639 zwischen 18 und 49, 336 zwischen 50 und 64 und 258 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 630 Haushalten. Davon waren 159 Singlehaushalte, 159 Paare ohne Kinder und 240 Paare mit Kindern, sowie 63 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 108 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 428 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1502: 42 Männer
• 1585: 57 Hausgesesse
• 1639: 45 Männer, 5 Witwen
• 1681: 44 Hausgesesse, 8 Ausschuss
• 1782: 57 Wohnhäuser, 399 Einwohner
Wasenberg: Einwohnerzahlen von 1782 bis 2015
Jahr  Einwohner
1782
  
399
1800
  
?
1834
  
616
1840
  
670
1846
  
740
1852
  
812
1858
  
769
1864
  
812
1871
  
765
1875
  
737
1885
  
825
1895
  
842
1905
  
875
1910
  
901
1925
  
1.000
1939
  
1.071
1946
  
1.583
1950
  
1.635
1956
  
1.471
1961
  
1.397
1967
  
1.444
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.512
2015
  
1.464
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: Gemeinde Willingshausen[2]; Zensus 2011[6]

Historische Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: 770 evangelisch-reformierte, ein unierter Einwohner
• 1885: 825 evangelische (= 100 %) Einwohner
• 1961: 1234 evangelische (= 88,33 %), 153 katholische (= 10,95 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

• 1782: 4 Schmiede, 4 Schneider, drei Leineweber, ein Wirt, ein Branntweinschenker, zwei Lohnschäfer, 6 Tagelöhner(-innen)
• 1838 Familien: 54 Ackerbau, 18 Gewerbe, 35 Tagelöhner
• 1961 Erwerbspersonen: 310 Land- und Forstwirtschaft, 297 produzierendes Gewerbe, 60 Handel und Verkehr, 43 Dienstleistungen und Sonstiges

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Jost Heinrich Knoch (1826–1890), Gutsbesitzer, Politiker und Abgeordneter des Kurhessischen Kommunallandtages

Politik Bearbeiten

Für Wasenberg besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Wasenberg) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern.[5] Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,91 %. Es erhielten die SPD mit 48,74 % der Stimmen drei Sitze, die CDU mit 20,99 % zwei Sitz und die „Frei Fraktion Wasenberg“ mit 30,27 % zwei Sitze.[7] Der Ortsbeirat wählte Hannes Schwalm zum Ortsvorsteher.[8]

Infrastruktur Bearbeiten

Im Ort gibt es die Schwälmer Dom genannte evangelische Kirche mit 47 m hohem ortsbildprägenden Turm, ein Dorfgemeinschaftshaus (Haus der Generationen), einen Kindergarten, sowie viele aktive Vereine (unter anderen: Gesangverein, Kaninchenzuchtverein, Sportverein, Reservisten Kameradschaft, Oldtimer I.G., Freiwillige Feuerwehr, Burschenschaft, Landfrauenverein, Posaunenchor, DRK-Ortsverein Wasenberg). Eine Genossenschaft zum Zwecke der Wärmeversorgung wurde 2014 gegründet. Diese „Energie Wasenberg eG“ besteht aus 259 Genossenschaftsmitgliedern und hat mittlerweile 272 Gebäude an das eigens dafür errichtete „Nahwärmenetz“ angeschlossen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Wasenberg , Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 1. April 2022). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Wirtschaft und Verkehr. In: internetseite. Gemeinde Willingshausen, archiviert vom Original am 27. April 2017; abgerufen im September 2018.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fritzlar-Homberg, Melsungen und Ziegenhain (GVBl. II 330-22) vom 28. September 1973. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1973 Nr. 25, S. 356, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 2,3 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412.
  5. a b Hauptsatzung. (PDF; 3,64 mB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Willingshausen, abgerufen im März 2023.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 98, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  7. Ortsbeiratswahl Wasenberg. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
  8. Ortsbeirat Wasenberg. In: Webauftritt. Gemeinde Willingshausen, abgerufen im März 2023.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten