Blankensee (Mecklenburg)

Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern (Lkr. Mecklenburgische Seenplatte)
(Weitergeleitet von Wanzka)

Blankensee ist eine Gemeinde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Süden Mecklenburg-Vorpommerns in Deutschland.

Wappen Deutschlandkarte
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Blankensee (Mecklenburg)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Blankensee hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 24′ N, 13° 15′ OKoordinaten: 53° 24′ N, 13° 15′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Amt: Neustrelitz-Land
Höhe: 80 m ü. NHN
Fläche: 56,14 km2
Einwohner: 1632 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 29 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17237
Vorwahlen: 039821, 039826
Kfz-Kennzeichen: MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN
Gemeindeschlüssel: 13 0 71 011
Adresse der Amtsverwaltung: Marienstraße 5
17235 Neustrelitz
Website: www.blankensee.net
Bürgermeister: Arko Mühlenberg (parteilos)
Lage der Gemeinde Blankensee im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte
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Karte

Die Gemeinde wird vom Amt Neustrelitz-Land, mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Neustrelitz, verwaltet. Die Gemeinde mit Haupt- und Realschule, Post, Bahnhof und ärztlichen Einrichtungen ist Versorgungszentrum für die umliegenden kleinen Ortschaften.

Geografie Bearbeiten

Das Gebiet um Blankensee liegt in einem Endmoränengebiet südöstlich des Tollensesees, eingebettet zwischen dem Wanzkaer See und dem Rödliner See, deren Abflüsse über die Nonne bzw. die Linde nach Norden zur Tollense/Peene/Ostsee entwässern. Südlich dieses sehr hügeligen Geländes (107 m ü. NHN südlich des Ortsteils Watzkendorf) befindet sich die Wasserscheide zur Havel, die über die Elbe zur Nordsee fließt. Das Gemeindegebiet um den Wanzkaer See gehört zum Landschaftsschutzgebiet Tollensetal, der Rödliner See ist Teil des Naturparkes Feldberger Seenlandschaft.

Umgeben wird Blankensee von den Nachbargemeinden Groß Nemerow und Holldorf im Norden, Burg Stargard im Nordosten, Möllenbeck im Osten, Grünow im Südosten, Carpin im Süden sowie Blumenholz im Westen.

Ortsteile Bearbeiten

Zu Blankensee gehören die Ortsteile Friedrichsfelde, Groß Schönfeld, Hoffelde, Neuhof, Rödlin, Rollenhagen, Wanzka und Watzkendorf.

Geschichte Bearbeiten

Blankensee war ein Angerdorf und wurde 1290 erstmals im Zusammenhang mit dem Kloster Wanzka erwähnt, als die Weihe der dortigen Klosterkirche stattfand. Auch die Wüstung Brughowe muss in der Nähe gelegen haben. Das Dorf Blankensee etwa zwei Kilometer östlich von Wanzka wurde als Angerdorf angelegt. Um den Bahnhof entstand 1877 mit dem Bau der Eisenbahnlinie BerlinNeubrandenburg die Siedlung »Blankensee-Bahnhof«. Die Einwohner von Blankensee waren 2011 zu 21 % evangelisch und zu 2 % katholisch.[2]

Gut Rödlin war im 18. Jahrhundert Besitz der Familie von Jasmund. Von 1803 bis 1943 war Rödlin großherzogliche Staatsdomäne von Mecklenburg-Strelitz. Ein Flügel des Gutshauses Rödlin aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde 1921 abgerissen, der andere brannte 1961 ab, so dass nur noch der Mittelteil vorhanden ist.

Gut Rollenhagen war nach 1648 bis 1833 im Besitz der Familie Zinow. Das Gutshaus wurde von der Gutsbesitzerfamilie Harras um 1875 gebaut. Das Gut war 1944 im Eigentum von NSDAP-Reichsleiter Martin Bormann. Das Gutshaus war ab 1945 Sitz einer Einheit der Roten Armee, dann Schule und dann Altenheim. Es ist heute ein Wohnhaus.

Eingemeindungen Bearbeiten

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Wanzka eingegliedert.

Kommunalwahl 2009[3]
Wahlbeteiligung: 58,6 %
 %
50
40
30
20
10
0
46,2 %
20,0 %
19,2 %
8,4 %
6,2 %

Am 1. Juli 2002 wurden aus der aufgelösten Gemeinde Rödlin-Thurow die Orte Rödlin und Rollenhagen aus- und in die Gemeinde Blankensee eingegliedert.[4] Watzkendorf wurde am 1. Januar 2004 eingemeindet.[5]

Dienstsiegel Bearbeiten

Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE BLANKENSEE * LANDKREIS MECKLENBURGISCHE SEENPLATTE“.[6]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Rödliner See bei Groß Schönfeld
  • spätgotische, evangelische Feldsteinkirche in Blankensee vom Anfang des 15. Jahrhunderts mit rundem Chor
  • klassizistische, evangelische Kirche in Rödlin vom Anfang des 19. Jh. nach Plänen von Friedrich Wilhelm Dunckelberg[7]
  • Die evangelische Backsteinkirche des 1283 gegründeten Zisterzienserinnen-Klosters Wanzka von vor 1283 steht auf einer Halbinsel im Wanzkaer See zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg. Die alte gotische Backsteinkirche ist 1833 ausgebrannt; neugotischer, einschiffiger Wiederaufbau von 1843 nach Plänen von Buttel; nur Reste vom Kloster erhalten.
  • die evangelische Feldsteinkirche in Watzkendorf vom 15. Jh. mit späterem Turmunterbau und Turmaufsatz von 1734; Altar von 1715
  • Die gotische Dorfkirche aus Feldstein in Rollenhagen aus dem 14. Jahrhundert wurde 1995 entwidmet. Der Kirchenraum steht seitdem für Veranstaltungen zur Verfügung.
  • eingeschossiges Gutshaus Groß Schönfeld von nach 1759
  • Bei Wanzka stehen die Reste einer ehemaligen großen Wacholderheide.
  • Die 86 m hohe Anhöhe der Wanzkaer Mühle bietet eine gute Aussicht auf die Seenlandschaft.

Verkehrsanbindung Bearbeiten

Die Gemeinde Blankensee liegt zwischen der Bundesstraße 96 (Neustrelitz–Neubrandenburg) und der Bundesstraße 198 (Neustrelitz–Prenzlau).

Blankensee besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Neustrelitz–Stralsund, wo Verkehrsmöglichkeiten im Zweistundentakt bestehen.
Bis 1945 existierte zudem die teils parallel verlaufende Bahnstrecke Neustrelitz–Strasburg, deren Bahnhof sich östlich des Bahnhofs der Nordbahn befand. Das Empfangsgebäude dieser Strecke ist erhalten und steht unter Denkmalschutz.

Literatur Bearbeiten

  • Das Land Stargard. In: Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Freistaates Mecklenburg-Strelitz. Im Auftrage des Ministeriums (Abteilung für Unterricht und Kunst). I. Band, III. Abteilung: Die Amtsgerichtsbezirke Friedland (2. Hälfte), Stargard und Neubrandenburg – bearbeitet von Georg Krüger, Oberkirchenrat zu Neustrelitz. Kommissionsverlag der Brünslowschen Verlagsbuchhandlung (E. Brückner), Neubrandenburg 1929, Amtsgerichtsbezirk Stargard – Blankensee, S. 172 ff. (online [abgerufen am 12. August 2018]).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Blankensee – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Zensusdatenbank (Memento des Originals vom 21. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de
  3. Kommunalwahl MV: Alle Ergebnisse auf einen Blick. In: Ostseezeitung. 9. Juni 2009, archiviert vom Original am 6. Januar 2013; abgerufen am 30. Juli 2015.
  4. Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern 2002. (PDF; 29 kB) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, 12. Januar 2005, S. 3, abgerufen am 30. Juli 2015.
  5. Gebietsänderungen in Mecklenburg-Vorpommern 2004. (PDF; 61 kB) Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, 28. Februar 2005, S. 3, abgerufen am 30. Juli 2015.
  6. Hauptsatzung § 1 Abs.2
  7. Sabine Bock: Wer brachte den Klassizismus nach Rödlin? Zum 225. Geburtstag des Strelitzer Baumeisters Friedrich Wilhelm Dunckelberg (1773-1844) und zur 200. Wiederkehr seiner Ernennung zum Hofbaumeister 1808; in: Neue Schriftenreihe des Karbe-Wagner-Archivs Neustrelitz, Band 6, Thomas Helms Verlag Schwerin 2008, S. 63–73.