Walthersdorf

Ortsteil von Crottendorf

Walthersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Crottendorf im sächsischen Erzgebirgskreis im Erzgebirge.

Walthersdorf
Gemeinde Crottendorf
Koordinaten: 50° 33′ N, 12° 57′ OKoordinaten: 50° 32′ 30″ N, 12° 57′ 17″ O
Höhe: 580 m
Fläche: 7,02 km²
Einwohner: 681 (9. Mai 2011)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Postleitzahl: 09474
Vorwahl: 03733
Walthersdorf (Sachsen)
Walthersdorf (Sachsen)

Lage von Walthersdorf in Sachsen

Geografische Lage Bearbeiten

 
Blick über Walthersdorf vom Scheibenberg aus gesehen

Das Waldhufendorf Walthersdorf liegt im westlichen Erzgebirge in einer breiten Talaue der Zschopau östlich vom Scheibenberg und südlich von Schlettau.

Nachbarorte Bearbeiten

Schlettau Cunersdorf
Scheibenberg   Sehma
Crottendorf Cranzahl

Geschichte Bearbeiten

 
Evangelisch-methodistische Zionskirche

Die Gründung des Ortes und die Herkunft der Siedler ist quellenmäßig nicht belegt. Nach heutigen Erkenntnissen dürften es im Zeitraum von etwa 1180 bis 1250 fränkisch-thüringische Siedler gewesen sein. Erstmals wurde der Ort Waltersdorff am 2. Juni 1367 in einer Urkunde Kaiser Karl IV. erwähnt, in der dieser als König von Böhmen den Untertanen des Besitzers der Pflege Schlettau mit den zugehörigen fünf Dörfern Sehma, Cranzahl, Cunersdorf, Walthersdorf und Königswalde (Amtsseite) die Ausfuhr von Vieh und Getreide aus Böhmen gestattete und ihnen die gleichen Rechte und Freiheiten wie die Böhmen zusicherte.

Im Zuge der Gebietsreform erfolgte am 1. Januar 1999 die Eingemeindung nach Crottendorf.[2]

Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten

Jahr Einwohnerzahl[3]
1548/51 24 besessene Mann, 20 Inwohner, 6 Hufen
1764 24 besessene Mann, 6 Häusler, 6 Hufen
1834 288
1871 455
Jahr Einwohnerzahl
1890 630
1910 837
1925 911
1939 974
Jahr Einwohnerzahl
1946 984
1950 1210
1964 995
1990 803

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Bis zum 30. Dezember 1996 war Crottendorf Endpunkt einer Stichstrecke, welche im Bahnhof Walthersdorf von der Strecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg abzweigte. Sie wurde hauptsächlich von Zügen der Relation (Scheibenberg–)Schlettau–Crottendorf befahren. An dieser besaß Walthersdorf zusätzlich einen Haltepunkt, dessen historisches Wartehaus heute im Eisenbahnmuseum Schwarzenberg zu finden ist.

Der Bahnhof Walthersdorf (Erzgeb) wurde in einen Museumsbahnhof verwandelt. Auf der vorbeiführenden Bahnstrecke Annaberg-Buchholz–Schwarzenberg finden keine planmäßigen Fahrten mehr statt. Sie wird jedoch von der Erzgebirgischen Aussichtsbahn für regelmäßige Sonderfahrten genutzt.

Literatur Bearbeiten

  • Walthersdorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 12. Band. Schumann, Zwickau 1825, S. 419 f.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Walthersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Crottendorf. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 27. Januar 2015.
  2. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999. (PDF) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, S. 1, abgerufen am 15. Februar 2016.
  3. vgl. Walthersdorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen