Waldhausen (Weilburg)

Ortsteil der Stadt Weilburg

Waldhausen ist ein Stadtteil von Weilburg im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg.

Waldhausen
Stadt Weilburg
Koordinaten: 50° 30′ N, 8° 15′ OKoordinaten: 50° 30′ 0″ N, 8° 15′ 0″ O
Höhe: 186 m ü. NHN
Fläche: 4,84 km²[1]
Einwohner: 1424 (30. Jun. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 294 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35781
Vorwahl: 06471

Geographie Bearbeiten

 
Im südöstlichen Bereich dieser Karte der Topographische Aufnahme der Rheinlande von 1819 ist die Ortschaft Waldhausen mit dem damaligen großen Weiher zu erkennen.

Waldhausen liegt am Westerwald und ist mit der Kernstadt Weilburg zusammengewachsen. Östlich des Ortes fließt die Lahn. Im Westen verläuft die Bundesstraße 49, im Süden die Bundesstraße 456. Im Ort treffen sich die Kreisstraßen 416 und 417. Die Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Waldhausen grenzt im Norden an Löhnberg, im Osten an Ahausen, im Süden an Weilburg, Odersbach und Hasselbach sowie im Westen an Allendorf und Merenberg.

Geschichte Bearbeiten

 
Ehemalige Schule

Ortsgeschichte Bearbeiten

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung erfolgte im Prümer Urbar im Jahr 881. Dort wird Waldhausen als Mark Ualthusa genannt.[3]

Die Haupterwerbsquellen bildeten bis 1960 die Landwirtschaft und der Bergbau. Danach wurden durch die Erschließung eines Industrie- und Gewerbebetriebs mit der Ansiedlung von Betrieben neue Arbeitsplätze geschaffen.

Durch die Ausweisung von Baugebieten und deren Bebauung sind der Stadtteil Waldhausen und die Kernstadt Weilburg zusammengewachsen.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen und die Stadt Weilburg auf freiwilliger Basis zur erweiterten Stadt Weilburg.[4] Dadurch wurde Waldhausen ein Stadtteil von Weilburg. Für die ehemals eigenständigen Gemeinden sowie für die Kernstadt wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Waldhausen lag:[1][6]

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerentwicklung

Waldhausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020
Jahr  Einwohner
1834
  
468
1840
  
510
1846
  
575
1852
  
559
1858
  
556
1864
  
615
1871
  
598
1875
  
587
1885
  
658
1895
  
605
1905
  
616
1910
  
624
1925
  
672
1939
  
688
1946
  
895
1950
  
917
1956
  
913
1961
  
952
1967
  
1.038
1970
  
1.081
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.293
2016
  
1.979
2020
  
1.396
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Weilburg[7]; Zensus 2011[8]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Waldhausen 1293 Einwohner. Darunter waren 69 (5,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 177 Einwohner unter 18 Jahren, 513 zwischen 18 und 49, 327 zwischen 50 und 64 und 276 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 570 Haushalten. Davon waren 168 Singlehaushalte, 177 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern, sowie 57 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 123 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 369 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 649 evangelische (= 98,63 %), 9 katholische (= 1,37 %) Einwohner[1]
• 1961: 848 evangelische (= 89,08 %), 108 römisch-katholische (= 11,34 %) Einwohner[1]

Politik Bearbeiten

In Waldhausen besteht ein Ortsbeirat. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 ist Jonas Schmidt der Ortsvorsteher.[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Kulturdenkmäler Bearbeiten

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Weilburg-Waldhausen

Vereine Bearbeiten

Auf Ortsebene bestehen die Vereine Frauenhilfe Waldhausen, Freiwillige Feuerwehr Waldhausen e. V., gegr. 1908 (einschl. Jugendfeuerwehr seit 1. Juli 1970 und Kinderfeuerwehr seit 19. März 2011), Gemischter Chor „Germania“ 1873 Waldhausen e. V., Kur- und Verschönerungsverein 1965 Waldhausen, Rassegeflügelzuchtverein Waldhausen und der TuS Waldhausen.

Dolles Dorf Bearbeiten

Am 31. Mai 2012 wurde Waldhausen in der hessenschau des hr-fernsehens als Dolles Dorf gezogen. In dieser Serie werden hessische Dörfer, die im Jahr 1974 unter 2000 Einwohner hatten, vorgestellt. Der Beitrag wurde am 2. Juni 2012 im hr-fernsehen ausgestrahlt.

Infrastruktur Bearbeiten

In Waldhausen sorgt die Freiwillige Feuerwehr Waldhausen für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe. Erziehungsstätte ist der Evangelische Kindergarten Waldhausen in der Merenberger Straße.

Es bestehen das Bürgerhaus, der Sportplatz, Kinderspielplätze und Wanderwege.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Waldhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs.
  2. Am 31. Dezember 1970 wurde Waldhausen als Ortsbezirk in die Stadt Weilburg eingegliedert.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Waldhausen, Landkreis Limburg-Weilburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen am 4. August 2023.
  3. Ortsteil Waldhausen. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
  4. Zusammenschluß im Oberlahnkreis zur Stadt „Weilburg“ und der Gemeinden Ahausen, Bermbach, Drommershausen, Gaudernbach, Hasselbach, Hirschhausen, Kirschhofen, Odersbach und Waldhausen zur Gemeinde „Löhnberg“ vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 111, 119 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
  5. Hauptsatzung. § 6. In: Webauftritt. Stadt Weilburg, abgerufen im Dezember 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Leben in der Stadt Weilburg – Zahlen, Daten, Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Weilburg, archiviert vom Original; abgerufen im Dezember 2021.
  8. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 62, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  9. Ortsbeiräte / Ortsvorsteher. Stadt Weilburg, abgerufen am 30. Juli 2021.