Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1954


Die Wahlen zum Senat der Vereinigten Staaten 1954 zum 84. Kongress der Vereinigten Staaten fanden am 2. November statt. Sie waren Teil der Wahlen in den Vereinigten Staaten an diesem Tag, den Halbzeitwahlen (engl. midterm election) in der Mitte der ersten Amtszeit von Präsident Dwight D. Eisenhower.

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Wahlen zum Senat 1954
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
Siegel des Senats der Vereinigten Staaten
2. November 1954
32 Senatoren der Klasse II
(sowie 6 Senatoren der Klasse III)

Demokraten
Davor 47  
Danach 48  
  
50,0 % der Sitze
Republikaner
Davor 49  
Danach 47  
  
49,0 % der Sitze
Unabhängige[1]
Davor 1  
Danach 1  
  
1,0 % der Sitze

Wahlergebnisse nach Bundesstaat
Karte der Wahlergebnisse nach Bundesstaat
  24 Wahlen/Sitze gewonnen  
Demokraten
  14 Wahlen/Sitze gewonnen  
Republikaner
  0 Wahlen/Sitze gewonnen  
Unabhängige

Gewählter Senat
48
1
47
48 47 
Sitzverteilung:
  • Demokraten 48
  • Republikaner 47
  • Unabhängige 1

  • Mehrheitspartei
    Vor der Wahl
    Republikaner
    Gewählt
    Demokraten

    Zur Wahl standen die 32 Sitze der Senatoren der Klasse II, von denen die meisten 1948 für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt worden waren. Für drei dieser Sitze sowie sechs Sitze der beiden anderen Klassen fanden Nachwahlen statt, da die ursprünglichen Amtsinhaber verstorben oder zurückgetreten waren. Eine dieser Nachwahlen wurde durch eine Besonderheit des Wahlgesetzes von Nebraska nötig: Eva Kelly Bowring, die im April zur Nachfolgerin des verstorbenen Senators Dwight Griswold ernannt worden war, durfte nur bis zur nächsten allgemeinen Wahl amtieren. Da der Sitz von Griswold zur Klasse II gehörte, fanden am 2. November Wahlen sowohl für den Rest von Griswolds Amtszeit als auch für die neue sechsjährige Amtszeit statt. Für die siebenwöchige Übergangszeit wurde Hazel Hempel Abel gewählt, die damit die erste gewählte Senatorin von Nebraska wurde sowie die erste Senatorin überhaupt, die als Nachfolgerin einer Frau gewählt wurde.[2] Für die anschließende Amtszeit, für die Abel nicht gleichzeitig hatte kandidieren dürfen, wurde dann Carl Curtis gewählt. Da außerdem der Senatssitz der Klasse I von Nebraska zur Wahl stand, fanden in Nebraska drei Senatswahlen gleichzeitig statt.

    Von den 38 Sitzen, die zur Wahl standen, waren 22 von Demokraten besetzt, 15 von Republikanern.[3] 24 Amtsinhaber wurden wiedergewählt bzw. bestätigt, davon 17 Demokraten und 7 Republikaner. Die Republikaner konnten drei bisher von Demokraten gehaltene Sitze erobern, die Demokraten eroberten 5 Sitze. Damit verloren die Republikaner einen ihrer 48 Sitze, während die Demokraten einen zu ihren 47 hinzugewannen. Der ursprünglich republikanische Senator Wayne Morse, der seit 1952 als Unabhängiger im Senat saß, gehörte ab 1955 der Fraktion der Demokraten an. Vor der Wahl lag das Verhältnis bei 48 zu 48, mit der bei Stimmengleichheit ausschlaggebenden Stimme des republikanischen Vizepräsidenten Richard Nixon hatten die Republikaner damit eine knappe Mehrheit gehabt. Nach der Wahl hatten die Demokraten mit 49 zu 47 Sitzen die Mehrheit.

    Zu Veränderungen nach der Wahl siehe auch Liste der Mitglieder des Senats im 84. Kongress der Vereinigten Staaten.

    Ergebnisse Bearbeiten

    Nachwahlen zum 83. Kongresses Bearbeiten

    Die Inhaber der hier zur Wahl stehenden Sitze wurden als Ersatz für ausgeschiedene Senatoren ernannt, die Wahlen fanden gleichzeitig mit der Wahl zum 84. Kongress statt. Die Gewinner dieser Wahlen wurden vor dem 3. Januar 1955 in den Senat aufgenommen, also während des 83. Kongresses.

    Staat Amtierender Senator Partei Nachwahl Ergebnis Neuer Senator
    Kalifornien Thomas Kuchel Republikaner Klasse III bestätigt Thomas Kuchel
    Nebraska Samuel W. Reynolds Republikaner Klasse I von Republikanern gehalten Roman Hruska
    Nebraska Eva Kelly Bowring Republikaner Klasse II von Republikanern gehalten Hazel H. Abel
    New Hampshire Robert W. Upton Republikaner Klasse III von Republikanern gehalten Norris Cotton
    Nevada Ernest S. Brown Republikaner Klasse III Zugewinn Demokraten Alan Bible
    North Carolina Alton Asa Lennon Demokrat Klasse II von Demokraten gehalten W. Kerr Scott
    North Carolina Sam Ervin Demokrat Klasse III bestätigt Sam Ervin
    Ohio Thomas A. Burke Demokrat Klasse III Zugewinn Republikaner George H. Bender
    Wyoming Edward D. Crippa Republikaner Klasse II Zugewinn Demokraten Joseph C. O’Mahoney
    • bestätigt: ein als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannter Amtsinhaber wurde bestätigt.

    Wahlen zum 84. Kongress Bearbeiten

    Die Gewinner dieser Wahlen wurden am 3. Januar 1955 in den Senat aufgenommen, also bei Zusammentritt des 84. Kongresses. Alle Sitze dieser Senatoren gehören zur Klasse II.

    Staat Amtierender Senator Partei Ergebnis Neuer Senator
    Alabama John Sparkman Demokrat wiedergewählt John Sparkman
    Arkansas John L. McClellan Demokrat wiedergewählt John L. McClellan
    Colorado Edwin C. Johnson Demokrat Zugewinn Republikaner Gordon L. Allott
    Delaware J. Allen Frear Demokrat wiedergewählt J. Allen Frear
    Georgia Richard B. Russell Demokrat wiedergewählt Richard B. Russell
    Idaho Henry Dworshak Republikaner wiedergewählt Henry Dworshak
    Illinois Paul H. Douglas Demokrat wiedergewählt Paul H. Douglas
    Iowa Guy Gillette Demokrat Zugewinn Republikaner Thomas E. Martin
    Kansas Andrew Schoeppel Republikaner wiedergewählt Andrew Schoeppel
    Kentucky John Sherman Cooper Republikaner Zugewinn Demokraten Alben W. Barkley
    Louisiana Allen J. Ellender Demokrat wiedergewählt Allen J. Ellender
    Maine Margaret C. Smith Republikaner wiedergewählt Margaret C. Smith
    Massachusetts Leverett Saltonstall Republikaner wiedergewählt Leverett Saltonstall
    Michigan Homer S. Ferguson Republikaner Zugewinn Demokraten Patrick V. McNamara
    Minnesota Hubert H. Humphrey Demokrat wiedergewählt Hubert H. Humphrey
    Mississippi James Eastland Demokrat wiedergewählt James Eastland
    Montana James Edward Murray Demokrat wiedergewählt James Edward Murray
    Nebraska Eva Kelly Bowring, ernannt Republikaner von Republikanern gehalten Carl Curtis
    New Hampshire Styles Bridges Republikaner wiedergewählt Styles Bridges
    New Jersey Robert C. Hendrickson Republikaner von Republikanern gehalten Clifford P. Case
    New Mexico Clinton P. Anderson Demokrat wiedergewählt Clinton P. Anderson
    North Carolina Alton Asa Lennon, ernannt Demokrat von Demokraten gehalten W. Kerr Scott
    Oklahoma Robert S. Kerr Demokrat wiedergewählt Robert S. Kerr
    Oregon Guy Cordon Republikaner Zugewinn Demokraten Richard L. Neuberger
    Rhode Island Theodore F. Green Demokrat wiedergewählt Theodore F. Green
    South Carolina Charles E. Daniel, ernannt Demokrat von Demokraten gehalten Strom Thurmond
    South Dakota Karl Earl Mundt Republikaner wiedergewählt Karl Earl Mundt
    Tennessee Estes Kefauver Demokrat wiedergewählt Estes Kefauver
    Texas Lyndon B. Johnson Demokrat wiedergewählt Lyndon B. Johnson
    Virginia A. Willis Robertson Demokrat wiedergewählt A. Willis Robertson
    West Virginia Matthew M. Neely Demokrat wiedergewählt Matthew M. Neely
    Wyoming Edward D. Crippa, ernannt Republikaner Zugewinn Demokraten Joseph C. O’Mahoney
    • ernannt: Senator wurde als Ersatz für einen ausgeschiedenen Senator ernannt, Nachwahl nötig.
    • wiedergewählt: ein gewählter Amtsinhaber wurde wiedergewählt.

    Quellen Bearbeiten

    Einzelnachweise Bearbeiten

    1. Der Unabhängige stimmte mit den Demokraten. Damit hatten die Demokraten eine Mehrheit im Senat.
    2. ABEL, Hazel Hempel, Kurzbiographie auf der Website des Repräsentantenhauses, abgerufen am 12. Oktober 2016.
    3. Party Division. US-Senat, abgerufen am 8. September 2023 (englisch).