Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 2022
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Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 2022 | |||||||||||
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435 Abgeordnete | |||||||||||
zudem 6 nicht-stimmberechtigte Abgeordnete | |||||||||||
8. November 2022 | |||||||||||
Mehrheit | |||||||||||
Vor den Wahlen
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Nach den Wahlen
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Demokratische Partei
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Mehrheitsführer | |||||||||||
Bei den Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 2022 am 8. November 2022 soll über die Zusammensetzung der unteren Kammer des Kongresses der Vereinigten Staaten entschieden werden.[1] Die Wahlen finden in der Mitte von Joe Bidens erster Amtszeit statt, man spricht deshalb auch von einer Midterm election, also einer Halbzeitwahl. Dabei stehen alle 435 Sitze des Repräsentantenhauses zur Wahl. Die Abgeordneten werden per Direktwahl in ihrem Kongresswahlbezirk für 2 Jahre, also für den 118. Kongress der Vereinigten Staaten, gewählt. Diese Wahlen sind die ersten, bei der die Sitzverteilung nach Staaten gemäß dem United States Census 2020 verwendet wird. Deshalb werden alle Wahlbezirke neu zugeschnitten.[2]
AusgangslageBearbeiten
Die Demokraten haben seit den Wahlen zum Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten 2018 eine Mehrheit im Repräsentantenhaus. 2020 gewannen die Republikaner zwar 12 Sitze von den Demokraten zurück, doch die Demokraten besitzen mit Stand Juni 2022 noch eine Mehrheit von 221 zu 214 Sitzen.
Im Vorfeld der Wahlen gab es mit Stand Ende Juni 2022 bereits 10 Sonderwahlen, die aufgrund von Todesfällen oder Rücktritten von Amtsinhabern notwendig wurden. Dabei kam es meist zu keinen Verschiebungen bei den Parteistärken, da die Partei der Amtsinhaber jeweils die Nachwahl gewinnen konnte. Bei einer Sonderwahl in Texas Mitte Juni 2022 konnte sich jedoch die Republikanerin Mayra Flores in einem bisher von den Demokraten gehaltenen Wahlbezirk durchsetzen. Bei einer weiteren Sonderwahl in Nebraska am 28. Juni 2022 konnte die Demokratin Patty Pansing Brooks einen Achtungserfolg einfahren: zwar konnte sie den stark republikanischen Bezirk am Ende nicht gewinnen, lag aber zwischenzeitlich vor dem letztendlichen Sieger, dem Republikaner Mike Flood. Dieser gewann die Sonderwahl mit 5 Prozent Vorsprung – üblicherweise waren im letzten Jahrzehnt in diesem Wahlbezirk Vorsprünge von mehr als 20 oder sogar 30 Prozent. Das gute Abschneiden der Demokratin wird auch in Zusammenhang mit dem Gerichtsurteil des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten zur Einschränkung des Abtreibungsrechts in den USA gebracht. Welche Auswirkungen das Urteil auf die Wahlen im November haben wird, ist laut Experten aber noch unklar.
Bis zur Wahl im November werden noch 4 weitere Sonderwahlen im August abgehalten. Unter diesen ist auch die Wahl im Bundesstaat Alaska, bei welcher der Kongressbezirk den gesamten Bundesstaat beinhaltet ("at-large district") und bei der die ehemalige Kandidatin zur US-Vizepräsidentin 2008, Sarah Palin, antritt. Palin wurde gleich nach Ankündigung ihrer Kandidatur vom ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump unterstützt. Die Nachwahl, die auf Bundesstaaten-Ebene abgehalten wird, gilt daher als Indikator für Trumps Macht innerhalb der republikanischen Partei, sowie für die Hauptwahl im November – ebenso wie die Sonderwahl zum 19. Kongressbezirk von New York am 23. August 2022, welcher derzeit von den Demokraten gehalten wird, aber Umfragen zufolge von den Republikanern gewonnen werden könnte. Die beiden weiteren Sitze in Minnesota und New York, in denen Sonderwahlen abgehalten werden, werden derzeit von den Republikanern gehalten und gelten als ungefährdet für einen Parteiwechsel.
Da bei Halbzeitwahlen für gewöhnlich die Partei des amtierenden Präsidenten verliert, rechnen viele Beobachter mit einer demokratischen Niederlage.[3]
Nicht erneut kandidierende AbgeordneteBearbeiten
Folgende Abgeordnete verzichten auf eine erneute Kandidatur:
Demokraten
- Arizona-2: Ann Kirkpatrick
- Colorado-7: Ed Perlmutter
- Florida-7: Stephanie Murphy
- Florida-10: Val Demings – kandidiert für den US-Senat
- Florida-13: Charlie Crist – kandidiert für das Gouverneursamt in Florida
- Florida-22: Ted Deutch
- Hawaii-2: Kai Kahele – kandidiert für das Gouverneursamt von Hawaii
- Illinois-1: Bobby L. Rush
- Illinois-17: Cheri Bustos
- Kalifornien-9: Jerry McNerney
- Kalifornien-14: Jackie Speier
- Kalifornien-37: Karen Bass – kandidiert für das Amt des Bürgermeisters von Los Angeles
- Kalifornien-40: Lucille Roybal-Allard
- Kalifornien-47: Alan Lowenthal
- Kentucky-3: John Yarmuth
- Maryland-4: Anthony G. Brown – kandidiert für das Amt des Justizministers von Maryland
- Michigan-14: Brenda Lawrence
- New Jersey-8: Albio Sires
- New York-3: Thomas Suozzi – kandidiert für das Gouverneursamt von New York
- New York-4: Kathleen Rice
- New York-19: Antonio Delgado – kandidiert für das Vize-Gouverneursamt von New York
- North Carolina-1: G. K. Butterfield
- North Carolina-4: David Price
- Ohio-13: Tim Ryan – kandidiert für den US-Senat
- Oregon-4: Peter DeFazio
- Pennsylvania-17: Conor Lamb – kandidiert für den US-Senat
- Pennsylvania-18: Mike Doyle
- Rhode Island-2: James Langevin
- Tennessee-5: Jim Cooper
- Texas 30: Eddie Bernice Johnson
- Vermont-A/L: Peter Welch – kandidiert für den US-Senat
- Wisconsin-3: Ron Kind
Republikaner
- Alabama-5: Mo Brooks – kandidiert für den US-Senat
- Georgia-10: Jody Hice – kandidiert für das Amt des Secretary of State von Georgia
- Illinois-16: Adam Kinzinger
- Kalifornien-22: Connie Conway
- Indiana-9: Trey Hollingsworth
- Michigan-6: Fred Upton
- Missouri-4: Vicky Hartzler – kandidiert für den US-Senat
- Missouri-7: Billy Long – kandidiert für den US-Senat
- New York-1: Lee Zeldin – kandidiert für das Gouverneursamt von New York
- New York-23: Tom Reed
- New York-24: John Katko
- North Carolina-13: Ted Budd – kandidiert für den US-Senat
- Ohio-16: Anthony Gonzalez
- Oklahoma-1: Kevin Hern – kandidiert für den US-Senat
- Oklahoma-2: Markwayne Mullin – kandidiert für den US-Senat
- Pennsylvania-12: Fred Keller
- Texas-1: Louie Gohmert – kandidiert für das Amt des Justizministers von Texas
- Texas-3: Van Taylor
- Texas-8: Kevin Brady
In Vorwahlen besiegte AbgeordneteBearbeiten
Folgende Abgeordnete wurden in den parteiinternen Vorwahlen von Parteikollegen besiegt, und werden darum dem nächsten Repräsentantenhaus nicht mehr angehören:
Demokraten
- Georgia-7: Carolyn Bourdeaux (seit 2021)
- Illinois-6: Marie Newman (seit 2021)
- Michigan-11: Andy Levin (seit 2019)
- Oregon-5: Kurt Schrader (seit 2009)
Republikaner
- Illinois-15: Rodney Davis (seit 2013)
- Michigan-3: Peter Meijer (seit 2021)
- Mississippi-4: Steven Palazzo (seit 2011)
- North Carolina-11: Madison Cawthorn (seit 2021)
- South-Carolina 7: Tom Rice (seit 2013)
- Washington-3: Jaime Herrera Beutler (seit 2011)
- West Virginia-2: David McKinley (seit 2011)
KampfmandateBearbeiten
In folgenden Wahlkreisen kandidieren auf Grund der durch die Volkszählung notwendig gewordenen Neuziehungen der Grenzen der Wahlkreise zwei amtierende Abgeordnete:
- Florida-2: Neal Dunn (R) gegen Al Lawson (D)
- Georgia-7: Carolyn Bourdeaux (D) gegen Lucy McBath (D)
- Illinois-6: Sean Casten (D) gegen Marie Newman (D)
- Illinois-15: Rodney L. Davis (R) gegen Mary E. Miller (R)
- Michigan-11: Andy Levin (D) gegen Haley Stevens (D)
- New York-12: Carolyn B. Maloney (D) gegen Jerry Nadler (D)
- New York-17: Mondaire Jones (D) gegen Sean Patrick Maloney (D)
- Texas-36: Mayra Flores (R) gegen Vicente Gonzalez (D)
- West Virginia-2: David McKinley (R) gegen Alex Mooney (R)
PrimariesBearbeiten
An folgenden Tagen finden die Vorwahlen statt:
- 1. März: Texas
- 3. Mai: Indiana, Ohio
- 10. Mai: Nebraska, West Virginia
- 17. Mai: Idaho, Kentucky, North Carolina, Oregon, Pennsylvania
- 24. Mai: Alabama, Arkansas, Georgia
- 7. Juni: Iowa, Kalifornien, Mississippi, Montana, New Jersey, New Mexico, South Dakota
- 14. Juni: Maine, Nevada, North Dakota, South Carolina
- 21. Juni: Virginia
- 28. Juni: Colorado, Illinois, New York, Oklahoma, Utah
- 19. Juli: Maryland
- 2. August: Arizona, Kansas, Michigan, Missouri, Washington
- 4. August: Tennessee
- 9. August: Connecticut, Minnesota, Vermont, Wisconsin
- 13. August: Hawaii
- 16. August: Alaska, Wyoming
- 23. August: Florida
- 13. September: Delaware, New Hampshire, Rhode Island
- 20. September: Massachusetts
Louisiana kennt keine Vorwahlen; die Wahl findet am regulären Wahltag, dem 8. November 2022, statt.
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ United States House of Representatives elections, 2022. Abgerufen am 7. Juni 2021 (englisch).
- ↑ Dudley L. Poston Jr: Census results shift political power in Congress, presidential elections. Abgerufen am 7. Juni 2021 (englisch).
- ↑ What we already know about the 2022 midterm elections. In: The Millennial Source. 25. März 2021, abgerufen am 7. Juni 2021 (amerikanisches Englisch).