Im mathematischen Gebiet der Gruppentheorie zählt die Wachstumsrate einer Gruppe grob die Anzahl der Elemente, die sich als Produkte der Länge aus gegebenen Erzeugern darstellen lassen.

Wachstum von Graphen Bearbeiten

Es sei   ein Graph und   ein fest gewählter Knoten.

Für   sei   die Anzahl der Knoten  , für die es einen Weg aus maximal   Kanten von   nach   gibt.

Die Wachstumsrate des Graphen ist per Definition die Wachstumsrate der Folge  .

Wachstum von Gruppen Bearbeiten

Es sei   eine endlich erzeugte Gruppe und   ein endliches Erzeugendensystem. Als Wachstumsrate der Gruppe   bezeichnet man die Wachstumsrate des Cayleygraphen für  .

Genauer bedeutet dies das Folgende: Ist  , so lässt sich jedes Gruppenelement   als Wort   schreiben, wobei  , die Indizes   Elemente von   und die Exponenten   beliebige ganze Zahlen sind. Für jedes   sei   die Anzahl der Elemente von  , die eine solche Schreibung mit   besitzen. Die Wachstumsrate der Gruppe   ist dann gerade die Wachstumsrate der Folge  .

Unterschiedliche Erzeugendensysteme geben zwar unterschiedliche Cayleygraphen und damit auch unterschiedliche Folgen  , jedoch sind die Cayleygraphen unterschiedlicher endlicher Erzeugendensysteme zueinander bilipschitz-äquivalent, womit die Wachstumsrate der Folge nur von der Gruppe   und nicht vom gewählten Erzeugendensystem abhängt.

Beispiele Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • J. Milnor: Growth of finitely generated solvable groups. J. Differential Geometry 2 (1968), 447–449.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. M. Gromow: Groups of polynomial growth and expanding maps. Inst. Hautes Études Sci. Publ. Math. No. 53 (1981), 53–73.
  2. B. Kleiner: A new proof of Gromov's theorem on groups of polynomial growth. J. Amer. Math. Soc. 23 (2010), no. 3, 815–829.
  3. R. I. Grigortschuk: Degrees of growth of finitely generated groups and the theory of invariant means. (Russisch) Izv. Akad. Nauk SSSR Ser. Mat. 48 (1984), no. 5, 939–985.
  4. J. Milnor: A note on curvature and fundamental group. J. Differential Geometry 2 (1968), 1–7.