Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Dobrino)

(Weitergeleitet von Vulfshefenas)

Zwetkowo (russisch Цветково, deutsch Wulfshöfen) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Zwetkowo
Wulfshöfen

Цветково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Singers Wiesen (nach 1400),
Wulfshöffen (um 1540),
Wälffshöffen (nach 1675),
Wolfshöfen (nach 1820),
Adlig Wulfshöfen (vor 1905),
Wulfshöfen (bis 1950)
Bevölkerung 15 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238323
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 141
Geographische Lage
Koordinaten 54° 48′ N, 20° 51′ OKoordinaten: 54° 48′ 20″ N, 20° 50′ 49″ O
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Dobrino) (Europäisches Russland)
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Dobrino) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Dobrino) (Oblast Kaliningrad)
Zwetkowo (Kaliningrad, Gurjewsk, Dobrino) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Zwetkowo liegt nordöstlich der Rajonshauptstadt Gurjewsk (Neuhausen) etwa zwei Kilometer südwestlich von Dobrino (Nautzken) und ist über einen Feldweg von der Regionalstraße 27A-024 (ex A190) in südlicher Richtung erreichbar. Bahnstation ist Dobrino an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte Bearbeiten

Das bis 1950 Wulfshöfen[2] genannte einstige Gutsdorf wurde im Jahre 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Mettkeim[3] eingegliedert. Er gehörte bis 1945 zum Landkreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Am 1. Dezember 1910 lebten hier 119 Menschen[4].

Wulfshöfen verlor am 30. September 1928 seine Eigenständigkeit, als es mit dem Nachbarort Perkappen (heute russisch: Poltawskoje) nach Sellwethen (Jegorjewskoje) eingemeindet wurde.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Wulfshöfen aufgrund seiner Lage im nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Zwetkowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Dobrinski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Von 2008 bis 2013 gehörte Zwetkowo zur Landgemeinde Dobrinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche Bearbeiten

Vor 1945 war die Bevölkerung Wulfshöfens fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf gehörte damals zum Kirchspiel Kaymen (1938–1946 Kaimen, heute russisch: Saretschje) im Kirchenkreis Labiau (Polessk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Zwetkowo im Einzugsbereich der neu gegründeten evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Marschalskoje (Gallgarben), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Wulfshöfen
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Mettkeim
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)