Vrådal ist eine Ortschaft in der Kommune Kviteseid in der Fylke (Provinz) Telemark im Süden Norwegens. Der Ort hat etwa 215 Einwohner (1. Januar 2012).

Vrådal
Vrådal (Norwegen)
Vrådal (Norwegen)
Vrådal
Basisdaten
Staat Norwegen Norwegen
Provinz (fylke) Telemark
Gemeinde (kommune): Kviteseid
Koordinaten: 59° 20′ N, 8° 29′ OKoordinaten: 59° 20′ N, 8° 29′ O
Einwohner: 214 (2011)
Fläche: 0,84 km²
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner je km²
Höhe: 250 moh.
Verkehr
Straße: FV 38, RV 41
Straße durch Vrådal (Vråliosvegen)
Straße durch Vrådal (Vråliosvegen)

Name Bearbeiten

Der Name stammt wahrscheinlich aus dem altnordischen vrá/ró, was „Ecke/Ruhe“ bedeutet und häufig für Bauernhöfe verwendet wurde, die etwas abgelegen lagen. Es ist aber auch möglich, dass der Ort den Namen bekam, weil das Tal eine Kurve macht, also krumm ist.

Es gibt in dem Tal auch einen Hof namens Vrå und es wird vermutet, dass der Ort früher Vrå hieß und nachdem der Hof so genannt wurde, in Vrådal umbenannt wurde.[1]

Das Zentrum von Vrådal wird auch Eidstod genannt.

Geografie Bearbeiten

Vrådal liegt an der Stelle, wo der Vråvatn in den Nisser mündet. Die tiefste Stelle des Ortes liegt bei ca. 250 moh. (dem Wasserspiegel des Nisser, der reguliert ist und leicht schwankt). Der höchste Berg ist der östliche Gipfel des Roholtsfjell der bei 1018 moh. Etwa 4 km vom Zentrum des Dorfes entfernt steht die Vrådal Kirche (Vrådal kirke), eine Holz-Kirche, die um 1866 erbaut wurde und Platz für etwa 250 Personen bietet. Am Westende des Vråvatn gibt es den kleinen Ort Vråliosen, der zu Vrådal gehört.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

 
Telemarksvegen hier zwischen Vrådal und Kviteseid

Der Fylkesvei 38 führt im Norden über Dalen nach Åmot und im Süden über Drangedal nach Kragerø. Der Riksvei 41, der auch Telemarksvegen genannt wird, da er von Nord nach Süd durch die gesamte ehemalige Provinz Telemark führt, geht im Norden nach Brunkeberg und im Süden bis nach Kristiansand.

Tourismus Bearbeiten

Sowohl in den Sommer- als auch den Wintermonaten ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Die Touristeninformation befindet sich im Zentrum von Vrådal.

Vrådal hat viele touristische Einrichtungen unter anderem:

  • Ein Skicenter mit sechs Liften und 15 Loipen, in dem sich im Sommer ein Downhillpark befindet.[2]
  •  
    MS Fram
    Das Veteranschiff MS Fram verkehrt auf den beiden Seen[3]
  • Wandernetz von 80 Kilometer, das auf 900 bis 1040 Meter hohe Berggipfel führt[4]
  • Nordic Walking Netz von 20 Kilometern[5]
  • Elch- und Bibersafaris
  • 9-Loch Golfanlage auf der Insel Fossøy im See Nisser.[6]

Es gibt in Vrådal viele Übernachtungsmöglichkeiten, von Campingplätzen über einfache und komfortable Hütten, bis zu einem Hotel. Unter anderem:

  • Dale Hytteutleie[7]
  • Fiskebekk Hyttegrend[8]
  • Nisser Hyttesenter[9]
  • Quality Straand Hotel & Resort[10]
  • Vrådal Hyttegrend[11]
  • Vrådal booking[12]

Bildung Bearbeiten

In Vrådal gibt es einen Kindergarten und bis zum Juni 2020 eine Grundschule. Die Grundschule wurde wegen zu geringer Schülerzahl im Sommer 2020 nach mehr als 172 Jahren, in denen es eine Schule in Vrådal gab, geschlossen.[13]

Energie Bearbeiten

 
Osen Kraftwerk

Am westlichen Ende des Vråvatn gibt es ein kleines Wasserkraftwerk namens Osen kraftverk. Es wurde 1954 errichtet und hat eine Leistung von 16 MW und eine Jahresproduktion von etwa 67 GW.[14]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Museum Bearbeiten

An der kleinen Schleuse gibt es ein Schleusenmuseum, in dem über die Geschichte der Schleusen und Gewässer sowie das Flößen der Baumstämme in früheren Zeiten berichtet wird. Auch wird über den Tourismus entlang Vråvatn und Nisser ab der Mitte des 19. Jahrhunderts informiert.[15]

Kulturdenkmäler Bearbeiten

 
Roholt gammel kirkegård

Roholt kyrkjegaard ist ein heute geschützter mittelalterlicher Friedhof, der an der Stelle liegt, wo die alte Kirche von Vrådal gestanden hat. Heute sind dort noch eine Friedhofsmauer, einige Grabsteine und Kreuze zu sehen.

Im Jahr 1395 wurde erstmals eine Kirche in Vrådal erwähnt. Es handelte sich um eine Stabkirche, die an diesem Ort stand, aber über die nicht viel bekannt ist.

Aus dem 17. Jahrhundert gibt es noch Rechnungen, die Ausgaben für den Ersatz von Wandverkleidungen und Dachschindeln für die Stabkirche belegen.

Während der Priesterzeit von Amund Morland wurde eine neue Kirche errichtet, die 1685 fertiggestellt und 1686 geweiht wurde. Der letzte Gottesdienst fand dort am 19. Mai 1887 statt, bevor sie 1888 abgerissen wurde, nachdem die neue Kirche fertiggestellt war. Es war eine Blockhauskirche mit achteckigem Grundriss und wahrscheinlich die erste dieser Art in Norwegen.[16]

Bevölkerung Bearbeiten

Religion Bearbeiten

Es gibt außerhalb des Ortes die evangelisch-lutherische Vrådal-Kirche von 1886.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Vrådal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vrådal. Abgerufen am 7. Juli 2022 (norwegisch).
  2. Vrådal Panorama - skisenter og langrenn for hele familie. In: Vrådal Panorama. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  3. M/S Fram Anno 1909. In: ms-fram.no. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  4. Vandring Vrådal. In: straand.no. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  5. Vrådal panorama - nordic walking. In: alpin.no. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  6. Vrådal Golfklubb. In: vraadalgolfklubb.no. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  7. Hytter og jagt. In: oey.no. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  8. Fiskebekk – Hytteutleige og Hyttegrend (salgstomter). Abgerufen am 12. Juli 2020 (nb-NO).
  9. Aktiv ferie i Norge. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  10. Hjemmeside. Abgerufen am 12. Juli 2020 (amerikanisches Englisch).
  11. Vrådal Hyttegrend - Store familiehytter - Vrådal Hyttegrend. Abgerufen am 12. Juli 2020.
  12. Vrådal booking
  13. Øystein Øygarden: Siste skuledag på Straumsnes skule. 23. Juni 2020, abgerufen am 7. Juli 2022 (nn-NO).
  14. Vannkrafverk Osen. In: NVE. Abgerufen am 12. Juli 2020 (norwegisch).
  15. Sluser og dammar « Kviteseid historielag. Abgerufen am 13. Juli 2020 (norwegisch).
  16. Gamlekyrkja Kviteseid historielag. Abgerufen am 3. Oktober 2021 (norwegisch (Nynorsk)).