Vollrathsruhe
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 53° 39′ N, 12° 29′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Seenlandschaft Waren | |
Höhe: | 70 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,24 km2 | |
Einwohner: | 386 (31. Dez. 2018)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17194 | |
Vorwahl: | 039933 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 154 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Friedensstraße 11 17192 Waren (Müritz) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Sabine Junge | |
Lage der Gemeinde Vollrathsruhe im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Vollrathsruhe ist eine Gemeinde im Nordwesten des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte. Die mecklenburgische Gemeinde wird vom Amt Seenlandschaft Waren mit Sitz in Waren (Müritz) verwaltet.
GeografieBearbeiten
Die Gemeinde Vollrathsruhe am Südrand der Mecklenburgischen Schweiz liegt in der Mecklenburgischen Seenplatte, zwischen Malchiner und Krakower See. Die Stadt Teterow ist etwa 15 km von Vollrathsruhe entfernt. Das hügelige Gemeindegebiet (bis 102 m ü. NN) ist wald- und seenreich. Nördlich des Ortsteils Kirch Grubenhagen entspringt nahe der Gemeindegrenze die Westpeene, der kürzeste aber hydrografisch ranghöchste Quellfluss der Peene. Ab kurz nach ihrer Quelle bildet die Westpeene auf über vier Kilometern die Grenze zwischen Vollrathsruhe und der Gemeinde Dahmen im Landkreis Rostock. Die Ortsteile Klein-Luckow, Groß Rehberg, Kirch und Schloß Grubenhagen liegen im Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See.
OrtsteileBearbeiten
Zu Vollrathsruhe gehören die Ortsteile:
- Groß Rehberg
- Hallalit
- Kirch Grubenhagen
- Klein Luckow
- Klein Rehberg
- Schloß Grubenhagen
GeschichteBearbeiten
Die Gemeinde Vollrathsruhe entstand am 1. Juli 1950 durch den Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Gemeinden Groß Rehberg, Kirch Grubenhagen und Schloß Grubenhagen.
HallalitBearbeiten
Hallalit hat nahe gelegene Hügelgräber, die eine Besiedlung in der Bronzezeit belegen. Der Ortsname könnte aus der Jägersprache kommen. Dat lange Hus, eine 104 m lange Kate aus Feldsteinen, stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Kirch GrubenhagenBearbeiten
Die romanische Feldsteinkirche stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.
Klein LuckowBearbeiten
Lucowe wurde 1316 im Landesteilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt. Das 1756 erbaute Gutshaus – ein Fachwerkbau – und das zweite Gutshaus von nach 1880, ein zweigeschossiger, zehnachsiger Putzbau im Besitz von Otto von Müller, bestehen seit 1974 bzw. 1977 nicht mehr.
VollrathsruheBearbeiten
1759 erhielt Vollrath Levin II. von Maltzahn den Pfarracker von Kirch-Grubenhagen in Erbpacht. Das Gut war dann im Besitz der Familien Heise-Rothenburg (ab 1828), Karl von Maltzahn (ab 1851) und Tiele-Winckler (1876–1945). Nach einem Brand von 1917 wurde das neobarocke Schloss wieder neu aufgebaut. Die achteckige Schlosskapelle (Mausoleum) stammt aus dem 19. Jahrhundert. Vollrathsruhe war in der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik Sitz eines Jugendwerkhofes für schwer erziehbare Kinder.
GrubenhagenBearbeiten
wurde nach der Familie von Grube (Vasallen der Fürsten von Werle) benannt, die hier seit dem 13. Jahrhundert ansässig war. Sie ließen die Burganlage mit einem 10 Meter hohen Bergfried der Hauptburg errichten, die als Burgruine Grubenhagen erhalten ist. Burgbesitzer wurde 1364 die Familie Maltzan, die das Gut bis 1945 innehatten. Das Gutshaus bei der Burgruine wurde um 1840 erbaut. Es wurde nach 1991 von einem Zweig der Familie Maltzan zurückerworben und saniert.
SehenswürdigkeitenBearbeiten
Ortsteil Kirch Grubenhagen:
- Dorfkirche Kirch Grubenhagen; im Äußeren ein Feldsteinbau vom 13. Jahrhundert, 1861 durch umfassende Sanierungen und Anbauten stark verändert.
- ehemaliges Wirtshaus mit Mittelrisalit (Teterower Str. 3)
Ortsteil Schloß Grubenhagen:
- Ruine der Burg Grubenhagen aus dem 13. Jahrhundert
- Gutshaus Schloss Grubenhagen nördlich der Burgruine
Ortsteil Vollrathsruhe:
- Gutsanlage Vollrathsruhe mit zweigeschossigem, 13-achsigem Gutshaus, Park und Mausoleum
Ortsteil Hallalit:
- Dat lange Hus, ein 104 m langes Landarbeiterwohnhaus. Es ist das längste aus Feldsteinen errichtete Haus in der Region und wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts für 16 Familien gebaut.
Ortsteil Klein Luckow:
- Naturschutzgebiet Wüste und Glase in mit einem bronzezeitlichen und/oder slawischen Burgwall.
Ortsteil Klein Rehberg:
PersönlichkeitenBearbeiten
- Dietrich Friedrich von Holstein (1758–1840), mecklenburgischer Oberst und Stadtkommandant von Güstrow
- Karl Freiherr von Maltzahn (1797–1868), preußischer Oberlandstallmeister, Landstallmeister des mecklenburgischen Landgestüts Redefin, Mitbegründer des Galopprennsports und der Vollblutzucht in Deutschland
VerkehrBearbeiten
Vollrathsruhe liegt an der Landstraße von Malchow nach Teterow bzw. Malchin. Die nahe Bundesstraße 108 führt zur ca. 20 km entfernten Stadt Waren (Müritz). In neun Kilometer Entfernung befindet sich die Anschlussstelle Linstow an der A 19 (Rostock – Berlin).
Die Bahnsteige des Bahnhofs Vollrathsruhe wurden im Rahmen der Ertüchtigung der Strecke Berlin – Rostock, die die Gemeinde durchquert, abgebaut. Die nächsten Bahnhöfe an dieser Strecke liegen in Langhagen (nordwestlich, ca. 6 km) und Waren (Müritz) (südöstlich, ca. 20 km). In Silz ist der Haltepunkt Nossentin, ca. 14 km südwestlich, an der Bahnstrecke Parchim–Neubrandenburg erreichbar und in Teterow, ca. 15 km nordöstlich, die Bahnstrecke Bützow–Szczecin.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2018 (XLS-Datei) (Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).