Vollformatsensor
Vollformatsensor (englisch full-frame sensor, Abk.: FF, bei Nikon FX-Format) ist ein übergeordneter Marketingbegriff für einen in Digitalkameras enthaltenen elektronischen Bildsensor. Er bezeichnet ein Bildformat, das dem des 35-mm-Kleinbildfilms entspricht, also etwa 24 mm × 36 mm. Mit dem Begriff klassifizieren Digitalkamerahersteller eine entsprechende Bildsensorgröße ihrer Produkte und heben sie von kleineren Bildformaten wie dem APS-C-Format ab.

GeschichteBearbeiten
Das Kleinbildformat hatte sich bei Fotokameras für Farb- bzw. Negativfilm über Jahrzehnte als Quasistandard etabliert. Bei der Entwicklung digitaler Spiegelreflexkameras für die Großserie standen jedoch zunächst aus Kostengründen nur Bildsensoren deutlich geringerer Größe zur Verfügung. Es setzten sich Kameras mit einem Formatfaktor von 1,5 bis 1,6 als Standard durch. Faktor 1,3 blieb höherwertigen Modellen vorbehalten. Diese kleineren Sensorgrößen werden als APS-C- bzw. APS-H-Sensoren bezeichnet. Erst um 2000 wurden Sensorgrößen mit Sensoren in einem Format verbreiteter, das dem Kleinbildformat der analogen Fotografie in etwa entsprach.
Erst Anfang der 2000er Jahre wurden serienmäßig Bildsensoren mit dem vollen Kleinbildformat angeboten, die zur Unterscheidung von den kleineren Vorläufern als full frame sensor bzw. Vollformatsensor vermarktet wurden. Heute existieren digitale Bildsensoren mit Größen, die weit über das Vollformat hinausgehen (vgl. Mittelformatkamera).
Eigenschaften der SensorenBearbeiten
Vollformatsensoren sind im Vergleich zu kleineren Sensoren teurer in der Herstellung. Das Signal-Rausch-Verhältnis eines Sensors, also das Intensitätsverhältnis des Bildsignals zum in der Regel störenden Bildrauschen, wird einerseits bedingt durch elektrotechnische bzw. festkörperphysikalische Merkmale des Sensors, andererseits durch die auf die einzelnen Pixel einfallende Lichtmenge verringert. Je größer diese Lichtmenge ist, desto besser ist das Signal-Rausch-Verhältnis bei gleichbleibender Rauschamplitude. Ob ein Vollformatsensor bei gleicher Gesamtpixelanzahl und größerer Sensorfläche eine größere Lichtmenge erhält als ein Sensor kleineren Formats, hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Sensoren belichtet werden.
ObjektiveBearbeiten
Bei der Verwendung von Objektiven, welche vor der Digitalisierung der Fotografie entworfen wurden, an Kameras mit höher auflösenden Bildsensoren treten oftmals Schwächen zutage.
Verwendet man Objektive, welche für Vollformatkameras konstruiert wurden, an Kameras mit einem kleineren Bildsensor, so verändert sich der Bildwinkel. Die mit dem Bildwinkel assoziierte Brennweite verlängert sich scheinbar um den Formatfaktor. Es wird nur der zentrale Bereich der Abbildung durch das Objektiv erfasst. So werden etwaige Schwächen am Bildrand ausgeblendet (Schärfeabfall, Vignettierung, chromatische Aberration).
KameraübersichtBearbeiten
Die folgende Übersicht nennt Kameras, in denen unterschiedliche Vollformat-Bildsensoren verbaut sind. Die Liste ist nicht vollständig.