Vincenz Liechtenstein

österreichischer Politiker

Vincenz Karl Alfred Maria Michael (Prinz von und zu) Liechtenstein (* 30. Juli 1950 in Graz; † 14. Jänner 2008 in Schloss Waldstein, Gemeinde Deutschfeistritz in der Steiermark) war ein österreichischer Politiker (ÖVP).

Leben Bearbeiten

Vincenz Liechtenstein war durch seine Mutter Elisabeth Charlotte (1922–1993, ⚭ mit Heinrich von Liechtenstein) ein Enkel des letzten österreichischen Kaisers Karl I. Er besuchte ein Bundesrealgymnasium in Graz (1960–1969) und absolvierte anschließend ein Studium der Rechte an der Universität Graz (Dr. iur.; 1969–1975). Anschließend war er in der Geschäftsführung eines Forstbetriebs tätig. Er besaß die österreichische und die liechtensteinische Staatsangehörigkeit.

Aus seiner ersten Ehe (1981–1991) mit Hélène de Cossé-Brissac (* 1960) entstammen die beiden Töchter Adelheid (* 1981) und Hedwig (* 1982). In zweiter Ehe war er ab 1999 mit Roberta Valeri Manera (* 1953) verheiratet.

Liechtenstein gehörte der römisch-katholischen Laienorganisation Opus Dei an[1] und war 1974 Mitbegründer der JES-Studenteninitiative. Er war Mitglied des Vorstandes des Katholischen Familienverbandes und der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Als Couleurstudent war er Urphilister der Katholisch Österreichischen Landsmannschaft Josephina zu Wien sowie Protektor der K.Ö.L. Ferdinandea zu Graz im akademischen Bund der KÖL.[2]

Liechtenstein war Mitglied des Bundesrates (1988–1996, 1997–2004). Von 2004 bis 2006 war er Abgeordneter zum Nationalrat. 2005 kam er in die Schlagzeilen wegen eines Eklats, da seinetwegen eine Rechnungshofausschuss-Sitzung des Nationalrats wegen Betrunkenheit und Flegelei nach Intervention des Grün-Abgeordneten Peter Pilz unterbrochen werden musste und Liechtenstein ersetzt wurde.[3]

Vincenz Liechtenstein starb am 14. Jänner 2008 völlig überraschend in seinem Schloss Waldstein bei Graz[4] und wurde in der Fürstlichen Gruft an der Kathedrale St. Florin (Vaduz) beigesetzt.

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Europäisches Freiheitsinstitut (Hrsg.): Dr. Vincenz von und zu Liechtenstein 1950–2008. Stocker, Graz 2009, ISBN 978-3-7020-1227-4.

Weblinks Bearbeiten

Nachweise Bearbeiten

  1. Küng und das österreichische Opus Dei. In: Der Standard, 15./16. April 2006, abgerufen am 15. September 2017.
  2. Elisabeth Potzinger, Gerhard L. Fasching (Hrsg.): Zum Gedenken an Dr. Vincenz Prinz von und zu Liechtenstein: Abgeordneter zum Bundesrat und zum Nationalrat a.D.: 1950–2008. Stocker Verlag, 2009, ISBN 978-3-7020-1227-4.
  3. ORF: Betrunkener Mandatar: Sitzung unterbrochen (Memento des Originals vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/steiermark.orf.at
  4. 'Vincenz Liechtenstein ist tot' auf orf.at (Memento des Originals vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/steiermark.orf.at
  5. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)