Vincent Eugèn Noel

deutscher Schriftsteller

Vincent Eugèn Noel (* 28. April 1980 in Wilhelm-Pieck-Stadt Guben) ist ein polnischstämmiger deutscher Schriftsteller und Dramatiker.

Leben und Werk Bearbeiten

Noel wuchs in Sachsen und Brandenburg auf. Bedingt durch den Beruf des Vaters, er war Lehrer, zog die Familie häufig um. Nach dem Schulabschluss wollte er zuerst Musiker werden, gab diesen Plan dann wieder auf und zog es vor, durch Europa zu reisen. Mit 20 Jahren begann er sich mit Ernst der Literatur zuzuwenden und verfasste die ersten Texte. Im Alter von 24 Jahren bekam er einen Verlagvertrag und veröffentlicht seitdem in regelmäßigen Abständen seine Bücher. Seine Schriften zeichnen sich durch eine gewollt monotone Erzählweise aus, in der es auch chronologisch keine logische Reihenfolge gibt: alles geschieht jetzt, die Unterschiede zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind aufgelöst. So fährt die männliche Hauptperson in der "Ballade von Marie und dem ewigen Regen" mit dem Fahrrad durch eine verregnete Landschaft in Mecklenburg, während er gleichzeitig an einem See sitzt und seine heimliche Liebe beobachtet. Es gibt keine Höhepunkte, das Leben treibt dahin und die Sinnlosigkeit ist immer die große Frage. So bleibt das Leben an sich als einziger Akteur des Textes, der die Protagonisten wie Spielbälle hin und her wirft. Es ist ein Akteur, der permanent auftaucht und doch fehlt, so üppig und barock er auch umschrieben sein mag.

2002 war er Mitbegründer, Texter und Regisseur der Freien Theatergruppe 'Theaterlabor', die sowohl eigene als auch fremde Stücke inszenierte. Die Gruppe löste sich 2006 auf.

2004 war er Mitbegründer der Literaturgruppe Mundpropaganda, die sich 2007 zerstritt. Mit ihr ist er beispielsweise beim Poetenfest in Erlangen aufgetreten und beim Literaturfestival "WortWärts" in Nürnberg. Doch auch allein stellt er auf einer großen Zahl von Lesungen im süddeutschen Sprachgebiet seine Bücher vor. Im Sommer 2010 gründete er die Literaturgruppe 'Die Sorgenkinder'. Er ist Mitglied des Pegnesischen Blumenordens und des Poetischen Theaters, das 2016 mit dem Kulturpreis der Stadt Nürnberg ausgezeichnet[1] wurde.

Vincent E. Noel lebt in Nürnberg.

 
Vincent Eugèn Noel (2019)

Bücher Bearbeiten

  • 2004: Die Nacht des zweiunddreißigsten Novembers. Erzählung.
  • 2005: Sarah – Vom Ende meines langsamen Abschieds. Erzählung.
  • 2006: Die Ballade von Marie und dem ewigen Regen. Roman.
  • 2007: Landschaft mit Ufo. Ausgezeichnete Erzählungen der Literaturgruppe Mundpropaganda. Anthologie.
  • 2008: Opferkind. Das Problem mit der vergeudeten Schwester. Novelle.
  • 2010: wem wenig vergeben wird (darf fressen mein Herz). Roman.
  • 2012: Scharfe Gerichte & andere Erfolgsrezepte[2]. Ein literarischer Rundgang durch das Museum Tucherschloss.
  • 2012: Erfindergeist & andere große Würfe[3]. Ein literarischer Rundgang durch das Stadtmuseum Fembohaus.
  • 2013. Wasserkraft & andere Energien[4]. Ein literarischer Rundgang durch das Museum Industriekultur Lauf.
  • 2013: Baschar und mein Leben im Goldfischglas. Roman (Scribo Verlag).
  • 2013: Fleiß & andere Kostbarkeiten[5]. Ein literarischer Rundgang durch das Museum Industriekultur (Nürnberg).
  • 2013: Märsche & andere Gangarten[6]. Eine literarischer Annäherung an das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände.
  • 2016: Die Kleine Reihe (#45). Unsere Sinne.
  • 2017: Die US-Paraden im April 1945 in Nürnberg – waren wir Helden[7]? Eine literarische Erinnerung an die Schlacht um Nürnberg.
  • 2018: Die Kleine Reihe (#49). Nichts ist, wie es scheint.
  • 2019: Die Kleine Reihe (#61). Die sieben Weltwunder.
  • 2019: Richard Nixon - Aufstieg und Fall eines US-Präsidenten. Scribo Verlag.
  • 2019: Von allem das Ende. Erzählung (Stadtlichter Presse).[8]
  • 2022: Wenigstens kann ich richtig guten Kaffee kochen. Roman (Skript Verlag).[9]

Stücke Bearbeiten

Hörbücher Bearbeiten

  • 2004: No Parking!
  • 2016: Aletheía und ihr Klon. Ein Hörspiel von Matthias A.J. Dachwald[26].
  • 2020: Hörlaut25[27]

Filmographie Bearbeiten

  • 2006: Bis meine Stille einsam wird
  • 2007: Warten und Orangen
  • 2008: Der Kugelfisch
  • 2020: Außengeister[28]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Museen Nürnberg: Heimat & andere Déjà-vus. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  2. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  3. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  4. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  5. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  6. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  7. testimon | Homepage. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  8. Stadtlichter Presse: Von allem das Ende, Vincent E. Noel. Abgerufen am 1. Dezember 2019.
  9. Skript-Verlag - Belletristik - SKRIPT-VERLAG. Abgerufen am 18. Januar 2023.
  10. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  11. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  12. Michael Lösel: Publikationen. Abgerufen am 8. Oktober 2017 (englisch).
  13. testimon | Verlagsprogramm. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  14. Arkadiens Schäfer & andere gute Hirten | Stadt Hersbruck. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Oktober 2017; abgerufen am 8. Oktober 2017 (deutsch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/hersbruck.de
  15. Museen Nürnberg: Heimat & andere Déjà-vus. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  16. Museen Nürnberg: Die Blaue Nacht 2017 im Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  17. Stadt Nürnberg/ Online-Büro: Veranstaltungskalender. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  18. Michael Lösel: Sprachperformance. Abgerufen am 9. Dezember 2017 (englisch).
  19. nordbayern.de, Nürnberg, Germany: Der Kohlenklau und andere Kellerkinder. (nordbayern.de [abgerufen am 9. Dezember 2017]).
  20. Michael Lösel: Stadtmuseum Erlangen. Abgerufen am 18. April 2018 (englisch).
  21. Michael Lösel: Tucherschloss. Abgerufen am 13. September 2018 (englisch).
  22. Museen: Poetisches Theater: Verräter! | Museum Industriekultur. Abgerufen am 9. März 2019.
  23. Museen: Revue: Himmel und Hölle! – eine Familie | Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal. Abgerufen am 9. März 2019.
  24. Museen: Poetisches Theater digital - Museum Tucherschloss und Hirsvogelsaal. Abgerufen am 9. März 2019.
  25. Veranstaltungen - Pegnesischer Blumenorden. Abgerufen am 9. März 2019 (englisch).
  26. live. Abgerufen am 8. Oktober 2017.
  27. "Hörlaut 25": Regionale Autoren auf CD. Abgerufen am 26. April 2020.
  28. Außengeister – RISE. Abgerufen am 29. Februar 2020.