Urobiline

chemische Verbindung
(Weitergeleitet von Urobilin)

Urobiline oder Mesobiline sind Gallenfarbstoffe und Abbauprodukte des Hämoglobins und tragen zur Farbe der Faeces der meisten Säugetiere bei. Sie entstehen im Darm durch Oxidation von Bilirubin über die Zwischenstufe der farblosen Urobilinogene. Trotz ihres Namens sind die Urobiline nur wenig an der Färbung des Urins beteiligt; sie zählen daher weniger zu den Urochromen (Urinfarbstoffe) als zu den Koprochromen (Fäkalpigmente).[1]

Strukturformel von D-Urobilin
Strukturformel von I-Urobilin
Strukturformel von L-Urobilin

Die normale täglich über die Faeces und den Urin ausgeschiedene Menge der Urobiline beträgt etwa 150 mg.[2] Lebererkrankungen oder Hämolyse können zu vermehrter Ausscheidung von Urobilin führen, während sich ein Verschluss der Gallenwege durch eine verminderte bis ausbleibende Menge in Urin und Kot zeigt.[2][3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Urobilin im Lexikon der Biologie, abgerufen 3. Juli 2008.
  2. a b F. Hoffmann-La Roche, Urban & Fischer, D. Reiche: Roche Lexikon Medizin. S. 1889, Basel, 2003, Elsevier-Verlag, ISBN 3437151509.
  3. A. Gossauer: Struktur und Reaktivität der Biomolekule: Eine Einführung in die organische Chemie. S. 474, 2003, Helvetica Chimica Acta, ISBN 3-90639029-2.

Weblinks Bearbeiten

Wikibooks: Abbau des Porphyrins zu Urobilinen – Lern- und Lehrmaterialien