Unterasbach (Oberasbach)

Ortsteil von Oberasbach

Unterasbach (fränkisch: „Aschbach“[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Oberasbach im mittelfränkischen Landkreis Fürth in Bayern.[3]

Unterasbach
Koordinaten: 49° 25′ N, 10° 59′ OKoordinaten: 49° 25′ 20″ N, 10° 58′ 49″ O
Höhe: 307 m ü. NHN
Einwohner: 3087 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 90522
Vorwahl: 0911
Evangelische Pfarrkirche St. Stephanus

Geographie Bearbeiten

Das Pfarrdorf bildet mit dem westlich gelegenen Oberasbach eine geschlossene Siedlung. Unmittelbar nördlich des Ortes fließt der Asbach, der ein linker Zufluss der Rednitz ist. Im Osten grenzt das Naturschutzgebiet Hainberg an. Im Süden liegt das Flurgebiet Schanze. Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Oberasbach (1,5 km westlich), nach Stein zur Bundesstraße 14 (2,5 km östlich), nach Oberweihersbuch (1,4 km südlich) und nach Kreutles (1,2 km nördlich). Der Ort hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim.[4]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde 1279 als „inferiori Asbach“ erstmals urkundlich erwähnt, als Eberhardus de Hertingsberg dem Nürnberger Klarissenkloster u. a. Güter in diesem Ort schenkte. 1373 wurde der Ort „Nydern Aspach“ genannt. Der Ortsname leitet sich vom Gewässernamen Asbach ab, dessen Bestimmungswort „aspe“ (=Espe) ist.[2]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Unterasbach 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Landpflegamt Nürnberg. Grundherren waren das Kastenamt Cadolzburg (1 Hof), die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (1 Gut), St.-Klara-Klosteramt (2 Halbhöfe), Spitalamt (1 Viertelhof), Schlüsselfelder-Stiftung (1 Gut), die Nürnberger Eigenherren von Kreß (1 Hof), von Löffelholz (1 Gut) und die Pfarrei Röthenbach bei St. Wolfgang (1 Hof).[5]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Cadolzburg. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Unterasbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Oberasbach zugeordnet. Es gehörte auch der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Oberasbach an. 1 Anwesen unterstand in freiwilliger Gerichtsbarkeit von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht Nemsdorf, 1 Anwesen von 1818 bis 1830 dem Patrimonialgericht Neunhof, 1 Anwesen bis 1812 dem Patrimonialgericht von Volckamer und 1 Anwesen bis 1813 dem Patrimonialgericht von Löffelholz.[6]

Baudenkmäler Bearbeiten

  • Jahnstraße 77: Wohnstallhaus
  • Jahnstraße 79: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 54 83 89 79 81 74 130 734 2586 1689 3087
Häuser[7] 13 18 14 16 22 114 346 726
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion Bearbeiten

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Rochus (Zirndorf) gepfarrt,[5] aktuell ist die Pfarrei St. Stephanus in Unterasbach zuständig. Die Katholiken sind nach St. Johannes in Oberasbach gepfarrt.[18]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Unterasbach (Oberasbach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten Bearbeiten

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 337 (Digitalisat).
  2. a b W. Wiessner: Stadt- und Landkreis Fürth, S. 8f.
  3. Gemeinde Oberasbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 178.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 231.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 93 (Digitalisat).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 208 (Digitalisat).
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1028, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1193, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1123 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1229 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1063 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 781 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 174 (Digitalisat).
  18. Struktur. In: ssb-clw.kirche-bamberg.de. Abgerufen am 13. Juli 2023.