Unter Gaunern ist eine deutsche Vorabendserie aus der Reihe Heiter bis tödlich nach einem Drehbuch von Christian Jeltsch, die im Auftrag der ARD-Werbung von X Filme Creative Pool in Zusammenarbeit mit Radio Bremen in Bremen produziert wurde. Unter Gaunern wurde vom 27. Januar 2015 bis zum 28. März 2015 im Vorabendprogramm von Das Erste ausgestrahlt.[1][2]

Fernsehserie
Titel Unter Gaunern
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Genre Komödie
Länge dienstags,
  • 18:50 Uhr
  • 47:24 Minuten
Episoden 8 in 1 Staffel
Produktions­unternehmen X Filme Creative Pool
Regie Sophie Allet-Coche, Andreas Menck
Drehbuch Christian Jeltsch, Sonja Schönemann
Produktion Michael Polle
Musik Egon Riedel
Erstausstrahlung 27. Jan. 2015 auf Das Erste
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Betty Schulz ist frischgebackene Polizistin, was ihre Familie jedoch auf keinen Fall erfahren darf, denn sie stammt aus einer Bremer Gaunerfamilie. Weil sie ihrer Familie die Wahrheit nicht zumuten will, wird sie selbst zur Gaunerin und benutzt ihre Freundin Carmen als Komplizin und ständiges Alibi.[3]

Figuren Bearbeiten

Betty Schulz
(gespielt von Cristina do Rego) ist die rechtschaffene Tochter der Gaunerfamilie.
Vater Bruno
(gespielt von Jophi Ries) ist der Chef des Familienunternehmens „Schulz Im- und Export“.
Ida Wolff
(gespielt von Barbara Magdalena Ahren) ist Kriminalhauptkommissarin und Bettys Vorgesetzte.
Carmen
(gespielt von Kaya Marie Möller) ist Bettys Freundin und Verbündete, bei der sie in dem Fitness-Studio arbeitet.

Episodenliste Bearbeiten

Nr. Originaltitel Erstausstrahlung
1 Das schwarze Schaf 27. Januar 2015
2 Die nackte Paula 3. Februar 2015
3 Der große Liebe 10. Februar 2015
4 Die Not am Mann 17. Februar 2015
5 Der Onkel aus Amerika 24. Februar 2015
6 Von Fälschern und Chinesen 3. März 2015[4]
7 Das kleine Biest 17. März 2015
8 Das dicke Ende 28. März 2015[5]

Am 22. April 2015 wurde im Morgenshow-Podcall von Bremen Vier gemeldet, dass die Serie laut interner Meldung vorerst nicht weitergeführt werde.[6]

Drehorte Bearbeiten

Gedreht wurde in Bremen. Das „Alcatraz“ genannte Wohnhaus der Familie Schulz befindet sich in der Humboldtstraße im Stadtteil Fesenfeld. Das Polizeirevier ist das Foyer der Deutschen Telekom am Utbremer Fernsehturm im Stadtteil Walle und die Polizeibüros befinden sich in dem Gebäude mit der Hausnummer 91. Der Banküberfall wurde in der Kellerstraße in Bremen-Nord gefilmt.[7]

Rezeption Bearbeiten

David Denk schrieb in der Süddeutschen Zeitung: „Man kann nachvollziehen, warum [Jeltsch und Polle] so stolz sind auf Unter Gaunern: Der Spaß, den alle Beteiligten bei der Arbeit hatten, überträgt sich auf den Zuschauer. Jeltschs Dialoge sind lustig, ohne bemüht witzisch zu sein. Handlung und Figuren sind überdreht, ohne ihre Wahrhaftigkeit einzubüßen. Das sind keine Witzfiguren, das sind Menschen – die längst nicht immer eine gute Figur machen.“[3]

Arno Frank schrieb bei Spiegel Online: „Auf dem klassischen Sendeplatz für Familienserien wagt die ARD mit "Unter Gaunern" – tada – eine Familienserie. Die allerdings ist so liebenswürdig wie der mehrere Generationen umspannende Clan von Ganoven, um den es geht.“[8]

Ulla Haselmann schrieb in der Stuttgarter Zeitung: „Das öffentlich-rechtliche Fernsehen ist auch mal für Überraschungen gut. Denn die von dem Grimme-Preisträger Christian Jeltsch geschriebene Serie hat, was andere Produktionen nicht oder viel zu wenig haben: dramaturgischen Wagemut, spritzige, politisch inkorrekte, aber auch lebensnahe Dialoge, Witz und ganz viel Drive sowie einen vielschichtigen Plot. Zudem gelingt „Unter Gaunern“ das im deutschen Fernsehen seltene Kunststück, verschiedene Genres wie Comedy, Krimi und Familienserie zu harmonisieren.“[9]

Hendrik Werner bewertete im Weser Kurier Unter Gaunern als zugleich ambitioniert und überdreht. „Mit viel Lokalkolorit ist die neue Radio-Bremen-Vorabendserie „Unter Gaunern“ ausgestattet: Zu sehen ist die schmucke Humbold[t]straße, gemütlich zuckeln Straßenbahnen durchs Bild. Das ist pittoresk, reicht aber nicht für eine gelungene Krimifarce – das Drehbuch setzt zu sehr auf Kalauer und Albernheiten. Auch die Quote der Auftaktfolge war eher mäßig: Nur 1,76 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 6,8 Prozent) schalteten ein.“[10] Werner schließt mit dem Fazit: „Immerhin: Das Ensemble spielt die an Klischees reiche Jokus-Revue gut.“[10]

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Burchard Röver: „Unter Gaunern“ – neue Vorabendserie für Das Erste aus Bremen. radiobremen.de, 11. März 2014, abgerufen am 29. Januar 2015.
  2. Frisch und frech – In Bremen fiel die erste Klappe für „Unter Gaunern“. daserste.de, 8. Mai 2014, abgerufen am 29. Januar 2015.
  3. a b David Denk: Wackere Komplizen. In: Süddeutsche Zeitung, 27. Januar 2015, S. 27.
  4. Von Fälschern und Chinesen. In: ARD-Mediathek, 3. März 2015, abgerufen am 3. März 2015.
  5. Aus aktuellem Anlass wurde der Ausstrahlungstermin auf voraussichtlich 28. März 2015 verlegt. DWDL.de
  6. Morgenshow-Podcall 21. April 2015. ©Radio Bremen, Rieke Bargmann, Roland Kanwicher, 22. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Oktober 2015; abgerufen am 22. April 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dl-ondemand.radiobremen.de
  7. Spielt mit bei der ARD-Serie „Unter Gaunern“! Radio Bremen, 2. Juli 2014, archiviert vom Original am 29. Januar 2015; abgerufen am 28. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.radiobremen.de
  8. SPIEGEL ONLINE, Hamburg Germany: Neue ARD-Serie: Eine schrecklich nette Ganovenfamilie - SPIEGEL ONLINE - Kultur. Abgerufen am 5. August 2017.
  9. Stuttgarter Zeitung, Stuttgart, Germany: ARD-Vorabendserie „Unter Gaunern“: Die Schulzens und ihr weißes Schaf. In: stuttgarter-zeitung.de. (stuttgarter-zeitung.de [abgerufen am 5. August 2017]).
  10. a b Hendrik Werner: Unter Kalauern. In: Weser Kurier, 29. Januar 2015, S. 17.