Unguentum
Unguentum ist die lateinische Bezeichnung für eine Salbe, ein Salböl oder einen Balsam.

HerstellungBearbeiten
Aus der Antike und dem Mittelalter[1] sind zahlreiche Rezepturen für die Herstellung von Salben überliefert. Grundlage ist häufig Olivenöl, aber auch andere Öle wie das der Behennuss oder Mandelöl fanden Verwendung. Zu diesen konnten sowohl Duftstoffe wie auch Mittel zur Konservierung und Färbemittel hinzugefügt werden.
VerwendungBearbeiten
Die Verwendungsmöglichkeiten für Salböle sind vielschichtig, sie konnten sowohl zu kosmetischen Zwecken bei der Körperpflege wie auch als Heilmittel bei Krankheiten gebraucht werden. Doch auch zu anderen Gelegenheiten wurden Salben gereicht, so beschreibt Petron in der satirischen Darstellung des Gastmahl des Trimalchio (Satyricon 60), wie bei einer Mahlzeit Flaschen mit wohlriechenden Essenzen von der Decke heruntergelassen werden.
FundeBearbeiten
In archäologischen Fundzusammenhängen sind fast immer nur die Salbbehälter, etwa Unguentarien oder Aryballoi erhalten. Reste des Inhaltes sind verhältnismäßig selten, sie haben sich optisch und chemisch stark verändert. Analysen solcher Inhaltsreste zeigen mehrfach Übereinstimmungen mit Pflanzenöl.
LiteraturBearbeiten
- Emmerich Paszthory: Salben, Schminken und Parfüme im Altertum (Zaberns Bildbände zur Archäologie; Bd. 4). Verlag von Zabern, Mainz 1992, ISBN 3-8053-1417-5.
- Isabelle Bardiès-Fronty u. a. (Hrsg.): Le Bain et le Miroir. Soins du corps et cosmétiques de l'antiquité à la Renaissance. Gallimard, Paris 2009, ISBN 978-2-07-012454-1 (zugl. Katalog der gleichnamigen Ausstellung im Musée des Thermes et de l'Hôtel de Cluny, Paris, 20. Mai bis 21. September 2009).
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Günter Brachvogel: Das ‚Münchner Salbenbuch‘. Eine spätmittelalterliche Rezeptsammlung vom Ende des 15. Jahrhunderts. Mathematisch-naturwissenschaftliche Dissertation, München 1973