Ulrich von Dänemark (1611–1633)

dänischer Prinz, Administrator der Bistums Schwerin, kursächsischer Reiter-General

Ulrich von Dänemark, mit dynastischem Titel Ulrich, Erbe zu Norwegen, Herzog von Schleswig, Holstein, Stormarn und der Dithmarschen (* 2. Februar 1611 in Hillerød; † 11. August 1633 bei Schweidnitz) war ein dänischer Prinz, als Ulrich III. Administrator des Bistums Schwerin und kursächsischer Reitergeneral im Dreißigjährigen Krieg.

Prinz Ulrich von Dänemark

Leben Bearbeiten

 
Ulrich von Dänemark als Kind, Gemälde von Jacob van Doort, ca. 1615

Ulrich war das sechste Kind und der vierte Sohn von König Christian IV. von Dänemark und Norwegen und dessen erster Gemahlin Anna Katharina von Brandenburg (1575–1612). Benannt wurde er nach seinem Onkel Ulrich von Dänemark (1578–1624).

Am 28. Juni 1622 wurde er vom Domkapitel des Bistums Schwerin nach langen Verhandlungen zum potentiellen Nachfolger seines Onkels Ulrich II. als Administrator postuliert und die Wahlkapitulation von seinem Vater Christian IV. unterschrieben. Der Sukzessionsfall trat schon zwei Jahre später mit dem Tod von Ulrich II. ein, als Ulrich III. gerade 13 Jahre alt war. Sein Vater Christian IV. übernahm zunächst die vormundschaftliche Regentschaft und erreichte, dass bereits am 28. August 1624 die Huldigung der Stiftsstände in Bützow stattfand.

Im Herbst 1627 erreichte der Dreißigjährige Krieg das Stiftsgebiet, das von Truppen Wallensteins unter Hans Georg von Arnim-Boitzenburg besetzt wurde. Damit endete de facto Ulrichs Regentschaft. Er wurde zunächst Offizier bei den Schweden. Im Sommer 1630 hielt er sich als Gesandter 50 Tage lang in Wallensteins Quartier in Memmingen auf, wurde festlich bewirtet und revanchierte sich standesgemäß, Turnierspiele wurden veranstaltet.[1]

1632 trat er dann in kursächsische Kriegsdienste. 1632 war er als General der Kavallerie in Ohlau. Nach einem Essen mit kaiserlichen Offizieren während eines Waffenstillstands wurde er am 11. August 1633, vermutlich von Schützen Octavio Piccolominis, erschossen. Seine Leiche wurde über Hamburg nach Kopenhagen gebracht und schließlich 1642 in einer Grabkammer im Dom zu Roskilde beigesetzt. Der Sarg mit einer Gedenkplatte ist noch vorhanden.

Vorfahren Bearbeiten

 
 
 
 
 
Christian III. König von Dänemark und Norwegen (1503–1559)
 
 
 
 
Friedrich II. König von Dänemark und Norwegen (1534–1588)
 
 
 
 
 
Dorothea von Sachsen-Lauenburg (1511–1571)
 
 
 
Christian IV. König von Dänemark und Norwegen (1577–1648)
 
 
 
 
 
 
Ulrich Herzog von Mecklenburg (1527–1603)
 
 
 
Sophie von Mecklenburg (1557–1631)
 
 
 
 
 
Elisabeth von Dänemark (1524–1586)
 
 
 
Ulrich von Dänemark
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Georg Kurfürst von Brandenburg, (1525–1598)
 
 
 
Joachim Friedrich Kurfürst von Brandenburg (1546–1608)
 
 
 
 
 
Sophia von Liegnitz (1525–1546)
 
 
 
Anna Katharina von Brandenburg (1575–1612)
 
 
 
 
 
 
 
 
Johann Markgraf von Brandenburg-Küstrin (1513–1571)
 
 
 
Katharina von Brandenburg-Küstrin (1549–1602)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Katharina von Braunschweig-Wolfenbüttel (1518–1574)
 
 

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Ulrich von Dänemark (1611–1633) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Golo Mann: Wallenstein. Sein Leben, Frankfurt am Main 2016 (zuerst 1971), S. 672
VorgängerAmtNachfolger
Ulrich II.Administrator von Schwerin
1624–1627(1633)
Adolf Friedrich