Udo Ritgen

deutscher Offizier, zuletzt Brigadegeneral der Bundeswehr sowie Rechtsanwalt

Udo Ritgen (* 22. Juni 1916 in Danzig; † 11. Oktober 2010 in Pullach) war ein deutscher Offizier, zuletzt Brigadegeneral der Bundeswehr sowie Rechtsanwalt.

Leben Bearbeiten

Ritgen entstammt einer westpreußischen Gutsbesitzerfamilie. Seine Jugend verbrachte er mit seinen vier Geschwistern auf Gut Groß Falkenau im Landkreis Rosenberg in Westpreußen. Er besuchte das Gymnasium in Deutsch Eylau und das Gymnasium Marienwerder und legte 1935 sein Abitur ab. Am 1. April 1936 trat Ritgen in das Infanterie-Regiment 3 in Deutsch Eylau als Fahnenjunker ein und begann dort seine Karriere als Berufssoldat in der Wehrmacht. Im Zweiten Weltkrieg kam er als Führungsoffizier an mehreren Fronten zum Einsatz. Am 11. April 1942 wurde er als Oberleutnant mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet und 1945 zum Major befördert. Ab März 1945 war er im Generalstab und Leiter der Seeleitstelle Hela. Das Armee-Oberkommando Ostpreußen beauftragte ihn mit der Evakuierung und Rückführung von rund einer halben Million Flüchtlinge und Soldaten aus Ost- und Westpreußen von Hela aus über den Seeweg.

Nach seiner Kriegsgefangenschaft in Belgien und in Munster bei Hannover wurde Ritgen im Frühjahr 1947 nach Westfalen entlassen. 1948 begann er ein Studium der Rechtswissenschaft in Frankfurt (Main), welches er 1952 mit dem 1. Staatsexamen abschloss. Im März 1953 setzte Ritgen seine militärische Laufbahn bei der Vorläuferorganisation der Bundeswehr, dem Amt Blank fort. Als Generalstabsoffizier oblagen ihm die Beobachtungen, Analysen und Beurteilungen militärpolitischer Zusammenhänge. Zudem war er in der operativen Beschaffung (Ost) des Bundesnachrichtendienstes tätig. Nach dem Eintritt in den Ruhestand im Jahre 1975 hielt er weiterhin wehrpolitische Vorträge und übernahm publizistische Aktivitäten. Ritgen war lange Zeit Mitglied des Vorstandes der Ost- und Westpreußenstiftung Bayern, wofür ihn die Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft West- und Ostpreußen im Juni 2006 die Albertus-Nadel in Gold verlieh.

Werke Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten