USS Mason (DDG-87)

Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse

Die USS Mason ist ein Zerstörer der United States Navy. Sie gehört der Arleigh-Burke-Klasse an und trägt die Schiffskennung DDG-87.

Die Mason an der Seite des Trägers Eisenhower
Die Mason an der Seite des Trägers Eisenhower
Übersicht
Bestellung 13. Dezember 1996
Kiellegung 20. Januar 2000
Stapellauf 23. Juni 2001
1. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 12. April 2003
Technische Daten
Verdrängung

9200 Tonnen

Länge

156 Meter

Breite

20 Meter

Tiefgang

9,5 Meter

Besatzung

32 Offiziere, 350 Mannschaften

Antrieb

2 Propeller, über 4 Gasturbinen angetrieben; 100.000 Wellen-PS

Geschwindigkeit

31 Knoten

Bewaffnung

96 VLS-Zellen
2 Dreifach-Torpedowerfer
1 Geschütz 127 mm
1 Phalanx CIWS
2 Geschütze 25 mm

Geschichte Bearbeiten

Name Bearbeiten

Mason wurde explizit in Ehren des Zerstörers USS Mason (DE-529) benannt, der im Zweiten Weltkrieg mit einer Besatzung aus überwiegend afroamerikanischen Seemännern fuhr. Vor jener zweiten Mason stand von 1920 bis 1940 ein erstes Schiff mit dem gleichen Namen, die USS Mason (DD-191), in Dienst.

Während der aktiven Dienstzeit seit dem Jahr 2003 ist dem Schiffsnamen das Präfix „U.S.S.“ als Abkürzung für United States Ship vorangestellt.[1] Als Schiffskennung vergeben wurde das Kürzel DDG für den Schiffstyp Destroyer, Guided Missile in Verbindung mit der innerhalb dieses Schiffstyps eindeutigen Kennnummer 87.[2]

Bau Bearbeiten

DDG-87 wurde Ende 1996 als Schiff der Variante Flight IIA der Arleigh-Burke-Klasse in Auftrag gegeben und Anfang 2000 bei Bath Iron Works auf Kiel gelegt. Nach eineinhalb Jahren im Trockendock lief das Schiff am 23. Juni 2001 vom Stapel und wurde getauft. Taufpatin war Olympia Snowe, die Senatorin des Staates Maine. Bis zum 12. April 2003 folgte erst die Endausrüstung, dann die Erprobungsfahrten der Werft, schließlich wurde die Mason offiziell in Dienst gestellt. Direkt im Anschluss führte der Zerstörer Übungen mit der spanischen Álvaro de Bazán durch, dem Typschiff der Álvaro-de-Bazán-Klasse.

Einsätze Bearbeiten

Die erste Verlegung führte USS Mason 2005 mit USS Harry S. Truman (CVN-75) in den Persischen Golf. Im Oktober 2006 begann die zweite Verlegung mit USS Dwight D. Eisenhower (CVN-69). Im August 2008 verlegte der Zerstörer als Geleit der USS Theodore Roosevelt (CVN-71) in Richtung Mittelmeer. Nachdem somalische Piraten das gekaperte Frachtschiff Faina im Februar 2009 nach mehreren Monaten Besetzung freigegeben hatten, unterstützte die USS Mason die Besatzung medizinisch und mit Nahrung. Anfang 2011 verlegte der Zerstörer an der Seite der USS Enterprise (CVN-65) in europäische Gewässer und weiter in den Indischen Ozean, wo die Gruppe zur Freihaltung der Seewege eingesetzt wurde. Nach den Unruhen in Libyen wurde die Mason im März 2011 mit der USS Providence (SSN-719) aus der Enterprise-Kampfgruppe abgezogen und durch den Sueskanal zurück ins Mittelmeer geschickt.

Die Mason wurde am 9. Oktober 2016 im Roten Meer vor Jemen Ziel eines Raketenangriffes, bei dem zwei Raketen in Richtung des Schiffes gestartet wurden, das sich mindestens zwölf Seemeilen vor der Küste befand. Beide Raketen stürzten vor dem Erreichen des Zerstörers ins Meer.[3] Ein weiterer Angriff fand am 12. Oktober statt, die US-Marine setzte am gleichen Tag Tomahawk-Marschflugkörper vom Zerstörer USS Nitze aus gegen drei Radarstationen an der jemenitischen Küste ein, von denen man vermutete, sie hätten die Feuerleitdaten für die vorherigen Angriffe auf die USS Mason geliefert.[4]

Rotes Meer und Golf von Aden 2023/2024 Bearbeiten

Am 28. November 2023 kam die USS Mason im Golf von Aden dem Tankschiff Central Park zu Hilfe und setzte fünf Personen fest, die in den Jemen zu fliehen versuchten.[5] In zeitlichem, aber nach Auskunft des US-Verteidigungsministeriums nicht ursächlichem Zusammenhang damit traf mindestens eine taktische ballistische Rakete, der aus von der Huthi-Miliz kontrolliertem Gebiet des Jemen aus gestartet worden sein soll, in rund 10 Seemeilen Entfernung von USS Mason das Wasser.[6]

Am 11. Dezember 2023 kam die USS Mason im Roten Meer nördlich des Bab al-Mandab dem unter norwegischer Flagge fahrenden Tankschiff Strinda zur Hilfe, das von einem Marschflugkörper gegen Seeziele getroffen worden war. An Bord des Tankers, dessen Ladung aus Vorprodukten für die Herstellung von Biokraftstoff bestanden haben soll, brach ein Feuer aus. Auch die französische Fregatte Languedoc der Baureihe FREMM der Marine Nationale half der Strinda, begleitete sie weiter nordwärts durch das Rote Meer und schoss im Verlauf zwei anfliegende unbemannte Luftfahrzeuge mithilfe von Aster-15-Flugkörpern ab. Dies war sowohl das erste Flugabwehrgefecht einer FREMM-Fregatte als auch der erste Einsatz von Aster 15 gegen feindliche Luftziele.[7][8]

Am 13. Dezember 2023 kam die USS Mason dem im südlichen Roten Meer unter Flagge der Marshallinseln fahrenden Tankschiff Ardmore Encounter zu Hilfe, das Huthi-Kämpfer von kleinen Booten aus zu entern versuchten. Als der Enterversuch fehlschlug, wurden aus von Huthi kontrolliertem Gebiet des Jemen zwei Flugkörper gegen Ardmore Encounter abgefeuert, die ihr Ziel nicht fanden. Auf der Anfahrt zur Ardmore Encounter bekämpfte USS Mason zur Selbstverteidigung ein unbemanntes Luftfahrzeug.[9] Am 14. und 15. Dezember 2023 gab es mehrere Angriffe der Huthi gegen Handelsschiffe am Bab al-Mandab. USS Mason leistete dem getroffenen Containerfrachter MSC Palatium III[10] Unterstützung.[11][12]

Am 18. Dezember 2023 begann zum Schutz der Handelsschiffe in der Region die Operation Prosperity Guardian. USS Mason wehrte am 28. Dezember eine Drohne und eine ballistische Rakete ab.[13] Am 24. Februar 2024 fing USS Mason eine ballistische Rakete ab, die möglicherweise auf das unter US-Flagge im Golf von Aden fahrende Tankschiff Torm Thor[14] gezielt hatte.[15]

Technik Bearbeiten

USS Mason ist ein Schiff der Variante Flight IIA der Arleigh-Burke-Klasse und war das dritte Schiff, das mit der Systemversion Baseline 6 Phase III des Aegis-Kampfsystems abgeliefert wurde. Aegis Baseline 6 integrierte für die Abwehr anfliegender Flugkörper auf kürzeste, kurze und mittlere Distanz die Flugabwehrrakete RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile (ESSM), die aus dem Vertical Launching System abgefeuert wird. Es integrierte überdies für die Abwehr taktischer ballistischer Raketen (englisch Tactical Ballistic Missile Defense) den Flugkörper RIM-156A Standard SM-2ER Block IV.[16][17]

Nachdem anfangs bei den Einheiten ab USS McCampbell (DDG-85) (Block IV) kein automatisches Nahbereichsverteidigungssystem vorgesehen war, wurde 2007 hinter dem achteren Schornsteinaufbau ein einzelnes Phalanx-Mk 15 in der Version „Block 1B Phalanx Surface Mode“ nachgerüstet.

Weblinks Bearbeiten

Commons: USS Mason – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ship Naming in the United States Navy. In: history.navy.mil. Department of the Navy -- Naval History & Heritage Command, 3. Januar 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Januar 2015; abgerufen am 10. November 2023 (englisch).
  2. Archivierter Eintrag im Naval Vessel Register Stand 2018 (DDG-87). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Februar 2021; abgerufen am 14. Dezember 2023.
  3. Dan Lamothe: Missiles from rebel-held Yemen territory fired at U.S. Navy destroyer, Saudi military base. Washington Post vom 10. Oktober 2016
  4. Phil Stewart: U.S. military strikes Yemen after missile attacks on U.S. Navy ship. Reuters vom 13. Oktober 2016
  5. Heather Mongilio: Pirates Who Attacked Merchant Ship in Gulf of Aden Were Likely Somali, Says Pentagon. In: USNI News. United States Naval Institute, 27. November 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).
  6. Heather Mongilio: Houthi Missile Likely Did Not Target USS Mason, M/V Central Park, DoD Says. In: USNI News. United States Naval Institute, 28. November 2023, abgerufen am 14. Dezember 2012 (englisch).
  7. Heather Mongilio, Sam LaGrone: Houthis Hit Tanker with Missile in Red Sea, French Frigate Downs Drones. In: USNI News. United States Naval Institute, 12. Dezember 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).
  8. Xavier Vavasseur: French Frigate Languedoc Used Aster 15 Missiles Against Drones. In: Naval News. 11. Dezember 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).
  9. CENTCOM Statement of the attack on the Ardmore Encounter. United States Central Command, 14. Dezember 2023, abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).
  10. Ship MSC PALATIUM III (Container Ship) Registered in Liberia - Vessel details, Current position and Voyage information - IMO 9336165, MMSI 636018562, Call sign A8KD9. In: MarineTraffic. Abgerufen am 15. Dezember 2023 (englisch).
  11. Weiteres Containerschiff im Roten Meer angegriffen. In: Spiegel Online. 15. Dezember 2023, abgerufen am 15. Dezember 2023.
  12. Olivia Young: Maersk, Hapag-Lloyd pause shipments through the Red Sea. Argus Media group, 15. Dezember 2023, abgerufen am 15. Dezember 2023 (englisch).
  13. Heather Mongilio: USS Mason Shoots Down Houthi Anti-Ship Ballistic Missile. In: USNI News. United States Naval Institute, 28. Dezember 2023, abgerufen am 29. Dezember 2023 (englisch).
  14. Vessel Characteristics: Ship TORM THOR (Oil/Chemical Tanker) Registered in USA - Vessel details, Current position and Voyage information - IMO 9712292MMSI 9712292Call Sign KTTL. In: MarineTraffic. Abgerufen am 11. März 2024 (englisch).
  15. Feb. 24 Red Sea Update. United States Central Command, 24. Februar 2024, archiviert vom Original am 25. Februar 2024; abgerufen am 11. März 2024 (englisch).
  16. Robert Holzer, Scott C. Truver: Not Your “Father’s Aegis”. In: Center for International Maritime Security. 21. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2014; abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  17. AEGIS Combat System. In: Globalsecurity.org. 7. Juli 2011, abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).