Gravely (Schiff)

Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse
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Die Gravely, auch USS Gravely (Kennung: DDG-107), ist ein Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse (Flight IIA) der United States Navy. Das Schiff ist nach Vizeadmiral Samuel L. Gravely (1922–2004) benannt, der ersten afroamerikanischen Person, die den Admiralsrang erreichte.

Gravely
Die Gravely im September 2013
Die Gravely im September 2013
Schiffsdaten
Flagge Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffstyp Zerstörer
Klasse Arleigh-Burke-Klasse
Heimathafen Norfolk
Bauwerft Ingalls Shipbuilding, Pascagoula
Bestellung 13. September 2002
Kiellegung 26. November 2007
Stapellauf 30. März 2009
Übernahme 26. Juli 2010
Indienststellung 20. November 2010

Geschichte Bearbeiten

Bau Bearbeiten

DDG-107 wurde 2002 in Auftrag gegeben, die Kiellegung fand im November 2007 statt. Bauwerft ist Ingalls Shipbuilding. Der Stapellauf des Zerstörers fand im März 2009 statt. Am 16. Mai 2009 wurde die Gravely getauft, Taufpatin war Mrs. Alma Bernice Clark Gravely, die Witwe des Admirals. Am 20. November 2010 wurde die Gravely in Wilmington, North Carolina in Dienst gestellt.

Einsätze Bearbeiten

Aus Anlass des Kriegs in Israel und Gaza 2023 wurde die Gravely als Teil der Flugzeugträgerkampfgruppe um die USS Dwight D. Eisenhower ins östliche Mittelmeer verlegt. Mit Beginn der Operation Prosperity Guardian ab 18. Dezember 2023 war Gravely als eines von mehreren amerikanischen Kriegsschiffen für den Schutz der Handelswege im Bereich des Roten Meeres eingeteilt.

Am 30. Dezember 2023 unterstützte die Gravely zusammen mit der Laboon im Roten Meer das Containerschiff Maersk Hangzhou[1] der Mærsk-H-Klasse. Diese fuhr unter der Flagge Singapurs, kam aus dem Indischen Ozean und war von einer taktischen ballistischen Rakete der Huthi-Miliz aus dem Jemen getroffen worden. Anschließend wehrte Gravely zwei weitere taktische ballistische Raketen ab. Am 31. Dezember griffen ein Bordhubschrauber von Gravely und Hubschrauber von Dwight D. Eisenhower vier Schnellboote an, von denen aus Enterversuche gegen Maersk Hangzhou unternommen wurden. Dabei sollen nach Angaben des United States Central Command (CENTCOM) die Hubschrauber drei der vier Boote versenkt und Angreifer getötet haben.[2]

USS Gravely nahm an den Raketenangriffen auf Huthi-Kräfte im Jemen 2024 teil und war eines von mehreren amerikanischen Kriegsschiffen, die am 12. Januar 2024 Tomahawk-Marschflugkörper gegen Landziele der Huthi starteten.[3]

Am 24. Januar 2024 unterstützte Gravely die im Golf von Aden unter US-Flagge fahrenden Containerschiffe Maersk Detroit[4] und Maersk Chesapeake[5] (letztere vom Schiffstyp VW 2500, 2008 abgeliefert und bis 2023 als Safmarine Ngami fahrend), indem sie zwei von drei gegen Schiffziele gerichtete ballistische Raketen abwehrte.[6][7]

Die Gravely konnte am späten Abend des 30. Januar 2024 einen anfliegenden Marschflugkörper gegen Seeziele mithilfe des Nahbereichsverteidigungssystems Phalanx CIWS abwehren.[8][9]

Technik Bearbeiten

Gravely ist ein Schiff der Variante Flight IIA der Arleigh-Burke-Klasse und wurde als fünfter Zerstörer mit der Systemversion Baseline 7.1R des Aegis-Kampfsystems abgeliefert.[10] Diese Systemversion läuft auf Commercial off-the-shelf-Bordrechnern, nutzt das Multifunktionsradar mit der JETDS-Bezeichnung AN/SPY-1D(V), das System AN/SQQ-89(V)15 zur U-Boot-Jagd, implementiert Vernetzung über Cooperative Engagement Capability (CEC) sowie das Tactical Ballistic Missile Defense System für die Raketenabwehr von Boden-Boden-Raketen.[10][11] Zur Selbstverteidigung gegen Luft- und Überwasserziele auf kürzeste Distanzen ist im Bereich der achteren Decksaufbauten ein Phalanx CIWS eingerüstet.

Weblinks Bearbeiten

Commons: USS Gravely (DDG-107) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ship MAERSK HANGZHOU (Container Ship) Registered in Singapore - Vessel details, Current position and Voyage information - IMO 9784300, MMSI 563042200, Call sign 9V5602. In: MarineTraffic. Abgerufen am 31. Dezember 2023 (englisch).
  2. Sam LaGrone: U.S. Navy Helo Crews Kill Houthi Assault Boat Teams After Red Sea Attack. In: USNI News. United States Naval Institute, 31. Dezember 2023, archiviert vom Original am 31. Dezember 2023; abgerufen am 31. Dezember 2023 (englisch).
  3. Heather Mongilio: Ike's Carrier Air Wing 3, USS Gravely, USS Philippine Sea and USS Mason Struck Houthi Targets. In: USNI News. United States Naval Institute, 12. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024 (englisch).
  4. Ship MAERSK DETROIT (Container Ship) Registered in USA - Vessel details, Current position and Voyage information - IMO 9333034, MMSI 338474000, Call sign WMDK. In: MarineTraffic. Abgerufen am 25. Januar 2024 (englisch).
  5. Ship MAERSK CHESAPEAKE (Container Ship) Registered in USA - Vessel details, Current position and Voyage information - IMO 9356074, MMSI 338775000, Call sign WSNA. In: MarineTraffic. Abgerufen am 25. Januar 2024 (englisch).
  6. Heather Mongilio: USS Gravely Shoots Down Houthi Missiles Launched at Maersk Merchant Ship. In: USNI News. United States Naval Institute, 24. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024 (englisch).
  7. Jon Gambrell: 2 US-flagged ships with cargo for US Defense Department come under attack by Yemen's Houthi rebels. In: apnews.com. 24. Januar 2024, abgerufen am 25. Januar 2024 (englisch).
  8. Ella Sherman, Jake Epstein: A Houthi missile got so close to a US destroyer the warship turned to a last-resort gun system to shoot it down: report. In: Business Insider. 31. Januar 2024, archiviert vom Original am 1. Februar 2024; abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch).
  9. Geoff Ziezulewicz: A Houthi missile got within a nautical mile of USS Gravely on Tuesday. In: Navy Times. 1. Februar 2024, abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch, Link nicht archivierbar).
  10. a b Robert Holzer, Scott C. Truver: Not Your “Father’s Aegis”. In: Center for International Maritime Security. 21. November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2014; abgerufen am 16. Dezember 2020 (englisch).
  11. AEGIS Combat System. In: Globalsecurity.org. 7. Juli 2011, abgerufen am 14. Dezember 2023 (englisch).