USS Bainbridge (DDG-96)

Zerstörer, in Dienst seit 2005

Die Bainbridge (DDG-96) ist ein Zerstörer der United States Navy und gehört der Arleigh-Burke-Klasse an. Sie wurde benannt nach Kommodore William Bainbridge, der im Britisch-Amerikanischen Krieg für die US Navy kämpfte.

USS Bainbridge in Souda Bay, Kreta (2008)
USS Bainbridge in Souda Bay, Kreta (2008)
Übersicht
Bestellung 6. März 1998
Kiellegung 7. Mai 2003
Stapellauf 13. November 2004
1. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 12. November 2005
Technische Daten
Verdrängung

9200 Tonnen

Länge

156 Meter

Breite

20 Meter

Tiefgang

9,5 Meter

Besatzung

32 Offiziere, 350 Mannschaften

Antrieb

2 Propeller, über 4 Gasturbinen angetrieben; 100.000 Wellen-PS

Geschwindigkeit

31 Knoten

Bewaffnung

96 VLS-Zelle
2 Dreifach-Torpedowerfer
1 Geschütz 127 mm
1 Phalanx CIWS
2 Geschütze 25 mm

Geschichte Bearbeiten

Der Auftrag, die Bainbridge zu bauen, erging am 6. März 1998 an die Bath Iron Works. Auf deren Werft in Bath, Maine wurde das Schiff 2003 auf Kiel gelegt und lief nach 17 Monaten vom Stapel. Das Schiff wurde von Susan Bainbridge Hay, der Ur-Ur-Ur-Enkelin des Namenspatrons, getauft. Nach dem Stapellauf wurde der Zerstörer ausgerüstet und durchlief dann die ersten Tests, unter anderem im Juni 2005 den Test der Raketensysteme mit dem Abschuss einer RIM-67 Standard Missile 2. Die Indienststellung bei der US Navy erfolgte im November 2005; Heimathafen ist Norfolk in Virginia.

Im April 2007 nahm der Zerstörer an der NATO-Übung Neptune Warrior teil. Im September wurde die Bainbridge Flaggschiff des Kommandanten der Standing NATO Maritime Group 1 und löste damit die USS Normandy (CG-60) ab. Die Flotte war vor Ort, als am 30. September auf der jemenitischen Insel Dschazirat Dschabal at-Tair ein Vulkan ausbrach, und unterstützte das lokale Militär bei der Suche nach Überlebenden.

Im Oktober 2008 nahm die Bainbridge an der Versenkung des außer Dienst gestellten Zerstörers O´Bannon teil und verlegte 2009 an der Seite der USS Dwight D. Eisenhower (CVN-69) in den Indischen Ozean, um dort somalische Piraten zu bekämpfen. Im April wurde sie eingesetzt, um die von Piraten geenterte Maersk Alabama, einen unter amerikanischer Flagge fahrenden Frachter, zu beobachten. Die Geiselnahme des Kapitäns der Mærsk Alabama wurde durch die Besatzung der Bainbridge nach vier Tagen am 12. April beendet. Drei der vier Piraten wurden hierbei von Scharfschützen eines Teams der US Navy SEALs erschossen.

Im Januar 2014 absolvierte die Bainbridge einen sechsmonatigen Einsatz bei der 6. US-Flotte, bevor sie zu ihrem Heimathafen Norfolk, Virginia zurückkehrte.[1]

Nach der Rückkehr nach Norfolk nach einem weiteren sechsmonatigem Einsatz bei der 6. Flotte führte die US Navy eine Untersuchung gegen das Führungspersonal des Schiffes durch. Die Ermittlungsergebnisse führten zur Ablösung des Kommandanten Commander Sean Rogers, des Ersten Offiziers Commander Brandon Murray und des Command Master Chiefs Richard Holms, als Gründe gab ein Sprecher der US-Marine die Duldung von Glücksspielen, das Lagern von Feuerwerkskörpern sowie „schlechtes Programmmanagement und schlechtes Führungsklima“ an. Der neue Kommandant Commander Martin „Marty“ Robertson übernahm am 8. April 2016 das Kommando über das Schiff, den Posten des Command Master Chief übernahm Master Chief Todd Starks, die Ablösung der gesamten Führungsebene eines Schiffes ist ein sehr seltener Vorgang in der US Marine und fand das letzte Mal 2014 auf der USS James E. Williams (DDG-95) statt.[2]

Am 13. Juni 2019 war die Bainbridge am Zwischenfall im Golf von Oman beteiligt. Sie reagierte auf ein Notsignal des japanischen Öltankers Kokuka Courageous der nach einer Explosion Feuer gefangen hatte während er den Golf von Oman passierte, nach Angaben von offiziellen Stellen nahm der Zerstörer alle 21 Mitglieder der Crew auf, die von einem Schlepper gerettet wurden.[3]

Bewaffnung Bearbeiten

Für die Abwehr von anfliegenden Flugkörpern erhielt das Schiff die Flugabwehrraketen RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile (ESSM), die aus dem Vertical Launching System verschossen werden. Zur weiteren Flugabwehr wurde 2008 nachträglich hinter dem achteren Schornsteinaufbau ein Close-In-Weapon-System in Form des Phalanx MK 15 RAM installiert, das beim Bau ab DDG 85 (Block IV) ursprünglich nicht vorgesehen war.

Weblinks Bearbeiten

Commons: USS Bainbridge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. USS Bainbridge returns from deployment. (Eintrag auf Flickr) Eintrag auf Flickr, abgerufen am 4. Mai 2022.
  2. Schiffsführung der USS Bainbridge abgelöst. U.S. NAVAL INSTITUTE, abgerufen am 4. Mai 2022.
  3. U.S. military says video shows Iran removing unexploded mine from oil tanker. CBS News, abgerufen am 4. Mai 2022.