uBlock Origin

Inhaltsblockierende Webbrowser-Erweiterung (kann Seiteninhalte wie Werbung, Tracking-Dienste, Malware ausschalten)

uBlock Origin ist als Werbeblocker ein freies, plattformübergreifendes Webbrowser-Plug-in zum Filtern von Webinhalten, beispielsweise Werbung, Webtracking oder Malvertising. Es ist eine Weiterentwicklung des inzwischen eingestellten uBlock (ehemals µBlock). uBlock Origin steht für verschiedene Browser zur Verfügung, unter anderem für Mozilla Firefox, Google Chrome, Opera und Microsoft Edge.

uBlock Origin


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Basisdaten

Hauptentwickler Raymond Hill
Entwickler Raymond Hill
Erscheinungsjahr 2014
Aktuelle Version 1.56.0[1]
(17. Februar 2024)
Betriebssystem plattformunabhängig
Programmiersprache JavaScript
Kategorie Webfilter / Werbeblocker
Lizenz GPL v3
deutschsprachig ja
uBlock Origin

Entwicklungsgeschichte Bearbeiten

uBlock Bearbeiten

 
altes Logo von uBlock (bis 2015)

uBlock wurde 2014 von Raymond Hill auf der Codebasis von HTTP Switchboard entwickelt.[2] Im April 2015 gab Hill die Entwicklung an Chris Aljoudi ab.[3] Vom August 2015 bis März 2018 wurde die Software nur noch sporadisch weiterentwickelt.[4]

Im Juni 2018 wurde die Homepage uBlock.org vom Team von AdBlock übernommen. Es wurde angekündigt, dass uBlock in den nächsten Monaten Änderungen erfahren werde.[5][6]

uBlock Origin Bearbeiten

Raymond Hill, der ursprüngliche Entwickler von uBlock, begann, kurz nachdem er das Projekt am 1. April 2015 abgegeben hatte,[7] mit der Entwicklung einer Abspaltung von uBlock namens uBlock Origin[8] mit einem leicht anderen Funktionsumfang.[9] Neu dazugekommen sind unter anderem Funktionen zum Schutz der Privatsphäre sowie die Möglichkeit, Einstellungen und Filterregeln mit den von manchen Browsern zur Verfügung gestellten Synchronisierungsdiensten wie zum Beispiel Firefox Sync zwischen verschiedenen Computern zu synchronisieren. Aufgrund des größeren Funktionsumfanges beschreibt der Entwickler das Programm als Inhaltsblocker, im Gegensatz zu einem reinen Werbeblocker. Die erste Veröffentlichung als uBlock Origin fand am 11. April 2015 statt.[10] Anfänglich wurde auch die Schreibweise „uBlock₀“ gewählt, wobei die tiefgestellte Null symbolisch für das „O“ von „Origin“ stand.[11]

Funktionsumfang Bearbeiten

uBlock Origin unterstützt die Filtersyntax des weitverbreiteten Werbeblockers Adblock Plus. Somit können dieselben Filterlisten verwendet werden. Eine vorgegebene Anzeige sogenannter Acceptable Ads per Whitelist ist jedoch nicht vorhanden. In der Standardinstallation sind Filterlisten zum Blockieren von Werbung, Webtracking und Websites mit Schadprogrammen aktiviert.

Gegenüber Adblock Plus benötigen uBlock Origin bzw. dessen Vorgänger uBlock laut eigener Analyse deutlich weniger Arbeitsspeicher und CPU-Zyklen bei vergleichbarem Funktionsumfang.[12][13]

Rezeption Bearbeiten

Aufgrund der höheren Effizienz von uBlock gaben die Entwickler von Adblock Edge, einem populären Adblock-Plus-Fork, im Frühjahr 2015 bekannt, ihr Projekt einzustellen.[14]

uBlock Origin wurde von Mozilla zum „Addon des Monats“ für den Mai 2016 gekürt.[15] uBlock Origin zählt seitdem zu den nunmehr 94 aus rund einer halben Million ausgewählten bzw. besonders empfohlenen Erweiterungen für Firefox[16] und belegt dabei nach Benutzerzahlen den ersten Platz bei über 2000 Erweiterungen zu Datenschutz und Sicherheit.[17]

Die Chrome-Version hatte Ende 2016 über 6 Millionen, die Firefox-Version mehr als 2 Millionen tägliche Nutzer.[18][19] Laut einer Analyse von comScore war uBlock Origin mit einer Wachstumsrate von über 800 % der am schnellsten wachsende Werbeblocker zwischen November 2014 und August 2015. Das wurde zum Teil auf die Präferenz der Nutzer für einen Werbeblocker ohne Acceptable Ads zurückgeführt.[20][21]

In einem Sicherheitsratgeber empfahl der SWR den Einsatz der Erweiterung uBlock Origin, da diese durch entsprechend voreingestellte Filterlisten auch Websites mit Schadprogrammen blockieren kann.[22]

Die Stiftung Warentest untersuchte im September 2017 die zehn populärsten Programme zum Blockieren von Online-Trackern. Die „besten Erfahrungen“ machte Warentest dabei mit uBlock Origin, das 77 Prozent aller Online-Tracker erfolgreich blockiere und dabei einfach zu bedienen sei.[23]

Weblinks Bearbeiten

  • uBlock Origin auf GitHub
  • uBlock Origin Wiki enthält unter „Quick Guide“ eine Liste mit Links zu Erläuterungen von diversen Funktionen und Anzeigeelementen (englisch)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Release 1.56.0. (abgerufen am 17. Februar 2024).
  2. Martin Brinkmann: uBlock for Chrome is a resource-friendly adblocker by the HTTP Switchboard author. In: ghacks.net. 24. Juni 2014, abgerufen am 18. Februar 2015 (englisch).
  3. gorhill (Raymond Hill): Update README.md. In: github.com. 4. April 2015, abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch).
  4. Chris Aljoudi: Letzte Commits von uBlock. In: uBlock. GitHub, abgerufen am 20. Juni 2019 (englisch).
  5. uBlock Update. uBlock Homepage, 12. Juni 2018, abgerufen am 2. Dezember 2018 (englisch).
  6. An Update on uBlock. uBlock acquired by the team of AdBlock. uBlock Homepage, abgerufen am 3. Dezember 2018 (englisch).
  7. Raymond Hill (gorhill), Chris Aljoudi et al.: Threads in deren Verlauf uBlock übergeben wurde. In: Safari: minor code fix – comments on commit. GitHub, 1. April 2015, abgerufen am 23. Juni 2019 (englisch).
  8. Martin Brinkmann: Official uBlock Origin add-on lands for Firefox. In: ghacks.net. 25. April 2015, abgerufen am 20. Juni 2019 (englisch).
  9. uBlock vs. uBlock Origin: what’s the difference? In: FAQ. uBlock, archiviert vom Original am 12. Februar 2017; abgerufen am 20. Juni 2019.
  10. gorhill (Raymond Hill): uBlock release 0.9.4. GitHub, 11. April 2015, abgerufen am 7. April 2017 (englisch).
  11. Felix Eckhofer: Update README.md. Commit 353ce96c. In: tribut. Abgerufen am 23. Juni 2019 (englisch, Zeigt beispielsweise Versionsunterschied mit 14 Änderungen von "uBlock" zu "uBlock₀").
  12. uBlock vs. ABP: efficiency compared. In: github.com. Abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch).
  13. uBlock wiki: Performance. In: github.com. Abgerufen am 18. August 2015 (englisch).
  14. Martin Brinkmann: Popular Adblock Plus fork Adblock Edge to be discontinued. In: ghack.net. Abgerufen am 13. April 2015 (englisch).
  15. May 2016 Featured Add-ons. In: mozilla.org. Abgerufen am 8. Dezember 2016 (englisch).
  16. Interne Suche: 94 empfohlene Erweiterungen gefunden. In: Firefox Browser ADD_ONS. Mozilla, 26. November 2019, abgerufen am 26. November 2019.
  17. Interne Suche: 2.071 Erweiterungen in Datenschutz & Sicherheit gefunden. In: Firefox Browser ADD_ONS. Mozilla, 26. November 2019, abgerufen am 26. November 2019.
  18. uBlock Origin statistics. In: google.com. Chrome Web Store, abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch).
  19. uBlock Origin Firefox Statistics. In: mozilla.org. Abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch).
  20. The state of ad blocking – September 2015. In: slideshare.net. Abgerufen am 8. Dezember 2016 (englisch).
  21. The Ad Blocker Landscape: What You Need To Know Today. In: marketingland.com. Marketing Land, abgerufen am 8. Dezember 2016 (englisch).
  22. Stefan Leibfarth, Werner Volmari: Fünf goldene Regeln für die Sicherheit im Netz. In: SWR4. 6. Dezember 2016, archiviert vom Original am 11. Oktober 2017; abgerufen am 8. Dezember 2016.
  23. Tracking: Wie unser Surfverhalten überwacht wird – und was dagegen hilft. In: test.de. Stiftung Warentest, 14. September 2017, abgerufen am 23. September 2017.